Maercker, Georg Ludwig Rudolf

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Georg Ludwig Rudolf Maercker)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Generalmajor Maercker um 1920

Georg Ludwig Rudolf Maercker (Lebensrune.png 21. September 1865 in Baldenburg, Kreis Schlochau; Todesrune.png 31. Dezember 1924 in Dresden) war ein deutscher Generalmajor der Schutztruppe und Führer der FreikorpsFreiwilliges Landesjäger-Korps“.

Leben

Maercker, Georg Ludwig Rudolf.png
Maercker, Georg Ludwig Rudolf-Unterschrift.jpg

Maercker wurde in Baldenburg in Pommern als Sohn eines Kreisrichters und ältestes von fünf Kindern geboren. Seine Familie stammte ursprünglich wahrscheinlich aus Calbe (Saale). Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts zog einer seiner Vorfahren als preußischer Beamter nach Westpreußen. Maerckers Vater kämpfte auf preußischer Seite sowohl im preußisch-österreichischen Krieg 1866 als auch im deutsch-französischen Krieg 1870/71 als Reserveoffizier und starb im Jahre 1871, als Maercker sechs Jahre alt war.

Militärische Karriere bis 1904

Im Alter von neun Jahren wurde er in das Kulmer Kadettenkorps aufgenommen, wo er seine militärische Ausbildung begann. Danach folgten weitere Stationen in der Hauptkadettenanstalt Lichterfelde und verschiedenen preußischen Regimentern. Im Jahre 1888 ließ er sich freistellen, um nach Afrika zu gehen. Am 14. April 1885 trat er als Sekondeleutnant in das Infanterie-Regiment „von Borcke“ (4. Pommersches) Nr. 21 der Preußischen Armee in Thorn ein. Es folgte am 1. April 1887 seine Versetzung in das 2. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 137 in Hagenau. Dort ließ er sich am 19. September 1888 für ein Jahr beurlauben, um nach Afrika zu gehen.

Nach kurzer Tätigkeit für die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft als Beamter der Ostafrikanischen Pflanzer Gesellschaft ging Maercker als Offizier zur Schutztruppe nach Deutsch-Ostafrika. Am 18. Mai 1889 nahm er an einem Gefecht bei Daressalam im Rahmen der Niederschlagung der dortigen Sklavenhalterrevolte in Deutsch-Ostafrika, des sogenannten „Araberaufstandes“, teil.

Im Jahre 1890 wurde er Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika, um danach eine Wiederaufnahme in die reguläre Truppe der Preußischen Armee zu erlangen sowie weitere Ausbildung in der Preußischen Kriegsakademie in den Jahren 1891 bis 1994 zu erhalten. 1893 wurde er für kurze zeit nach Kleinasien geschickt, wo er an der Erforschung des Halys mitwirkte. Im Jahre 1895 heiratete er. Im selben Jahr erfolgte seine Versetzung zum Großen Generalstab wegen hervorragender Leistungen und 1898 die Beförderung zum Hauptmann während eines Kommandos beim Reichsmarineamt. Im Rahmen dieser Tätigkeit unternahm er Vermessungsarbeiten in Kiautschou, dem deutschen Pachtgebiet in China. Seine Heimreise erfolgte dann über Amerika im Jahre 1900.

Ab 1900 war er wieder im Generalstab tätig und wurde 1902 Kompaniechef im Infanterie-Regiment von Boyen (5. Ostpreußisches) Nr. 41. 1904 erfolgte im Rang eines Majors seine Versetzung in den Generalstab des Etappenkommandos der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika.

Deutsch-Südwestafrika

In den Jahren 1904 bis 1907 nahm Maercker in Deutsch-Südwestafrika an der Beendigung des Hereroaufstandes und am Einsatz gegen die Hottentotten teil. Während des Nama-Aufstandes führte er die Schutztruppe in den Kämpfen von Nubib gegen die unter dem Oberbefehl des Hereroführers Andreas kämpfenden Neger-Truppen, wobei er an der Schulter schwer verwundet wurde. Ab 1908 war er Kommandeur des Hererolandes. Im Jahre 1910 verließ Maercker die Schutztruppe und wurde Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment König Ludwig III. von Bayern (2. Niederschlesisches) Nr. 47.

Erster Weltkrieg

1912 wurde Maercker zum Oberstleutnant befördert und war ab 1913 Kommandant auf der Insel Borkum. 1914 erfolgte die Beförderung zum Oberst. In den Jahren 1915 bis 1916 nahm er an den Kämpfen am Kormyn und am Styr gegen die russische Armee teil. Es folgten dann im Westen Kämpfe an der Yser und im Wyschaete-Bogen sowie Kämpfe bei St. Eloi. 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme erneut verwundet, nahm aber bereits einen Monat später wieder an den Kämpfen an der Aisne teil. Ende 1916 wurde Maercker wieder an die russische Front abkommandiert und kämpfte in der Schlacht an der Narajowka und Solota Lipa. 1916/17 kämpfte er wieder im Westen an der Somme, am Wytschaete-Bogen, an der Yser sowie an der Frühjahrsschlacht bei Arras. 1917 folgten Kämpfe in der Champagne und die Schlacht in Flandern, in der er erneut verwundet wurde. Am 18. August 1917 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor.

Während des Ersten Weltkrieges führte er zunächst ein Regiment und war bei Kriegsende Kommandeur (vom 20. Januar 1918 bis zum 12. Februar 1919) einer Division, der 214. Infanterie-Division. In diesem Krieg wurde er zweimal verwundet und am 1. Oktober 1917 mit dem Pour le Mérite sowie am 3. Mai 1918 mit dem Eichenlaub zum Pour le Mérite ausgezeichnet.

Kragenspiegel der Landesjäger

Freikorps

Aus der Landesjägerzeitung
Flugblatt der Kommunisten
Flugblatt der Landesjäger

Am 6. Dezember 1918 entschloß sich Maercker, der sich in Paderborn aufhielt, ein Freikorps aus Freiwilligen zu bilden. Letztlich soll die Initiative zur Gründung auf den damaligen Reichskanzler Friedrich Ebert und Gustav Noske, den späteren Reichswehrminister, zurückgehen. Die Mehrzahl seiner Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der 214. Division schloß sich seinem Aufruf an. Hintergründe waren die politisch völlig instabile Situation im Deutschen Reich nach dem Krieg, die daraus erwachsende Angst vor einem Bürgerkrieg sowie drohende Gebietsverluste durch Angriffe der Polen auf das geschwächte Reich.

Dieses erste Freikorps gab sich den Namen „Landesjäger“. In seiner inneren Struktur war es stark an die kaiserliche Armee angelehnt und straff organisiert. Maercker achtete streng auf Disziplin und unterstellte das Freikorps der Reichsregierung unter Ebert.

Am 5. Januar 1919 wurde Noske offiziell zum Oberbefehlshaber aller regierungstreuen Truppen ernannt, zu denen auch die Landesjäger gehörten. Im Januar 1919 kam es in Berlin zum linksextremen Spartakusputsch, der zu bürgerkriegsartigen Wirren führte. Mitte bis Ende Januar 1919 sicherte Maercker mit seinem Freikorps Teile Berlins und versuchte auf dem Verhandlungsweg, weiteres Blutvergießen zu verhindern, so daß sich die Lage stabilisierte. Anfang Februar 1919 traf das Landesjägerkorps in Weimar mit dem Auftrag ein, den dortigen Arbeiter- und Soldatenrat zu entwaffnen. Auch hier zeigte seine Taktik Erfolg. Die bewaffneten Räte zogen ab und die Stadt unterstellte sich wieder der Kontrolle der Reichsregierung. Maercker sicherte mit seinem Freikorps in Weimar die dort tagende Nationalversammlung und die Ernennung von Ebert zum Reichspräsidenten.

„Wo war Deutschland? In Weimar? In Berlin? Einmal war es an der Front, aber die Front zerfiel. War es beim Volk? Aber das schrie nach Brot und wählte seine dicken Bäuche. War es der Staat? Doch der Staat suchte geschwätzig seine Form und fand sie im Verzicht. Deutschland brannte dunkel in verwegenen Hirnen. Deutschland war da, wo um es gerungen wurde.“Ernst von Salomon über die Motive der Freiwilligen im sog. Freiwilligen Landesjägerkorps des Generalmajors Maercker

Mitte Februar wurde das Freikorps zunächst nach Gotha, später dann nach Eisenach und in andere thüringische Städte beordert, um dort die außer Kontrolle geratene Situation zu befrieden. Auch hier hatte seine Taktik zumeist Erfolg, wobei es häufig auch zu Verhandlungen zwischen ihm und den Vertretern der Arbeiter- und Soldatenräte kam. In Erfurt wurde er überfallen und durch einen Messerstich am Kopf verletzt. Im März erreichte ihn dann der Befehl, in Halle (Saale) einzurücken. Durch einen Zugunfall mißlang die beabsichtigte Überrumpelung der kommunistischen Räte. Dadurch wurde die angestrebte Einnahme der Stadt ohne Blutvergießen vereitelt. Es kam zu Straßenkämpfen, bei denen beiderseits Opfer zu beklagen waren und ausgedehnten Plünderungen durch die Kommunisten stattfanden. Im Rahmen der Ausschreitungen wurde Oberstleutnant von Klüber, der in Zivil einen Erkundungsgang durch die Stadt unternommen hatte, als Soldat erkannt und überfallen. Er wurde schwer mißhandelt und von einer Brücke in die Saale geworfen. Obwohl er beschossen wurde, gelang es ihm, das Ufer zu erreichen. Dort wurde er jedoch von einem Kommunisten mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen. Ins Wasser zurückgesunken, wurde er schließlich erschossen.

Als die Ausschreitungen immer mehr um sich griffen, gab Maercker den Befehl zum Angriff und verhängte den Belagerungszustand über die Stadt. Nach sieben Stunden hatten die regierungstreuen Truppen die Kontrolle über die Stadt wieder übernommen. Auf seiten der Kommunisten soll es 29 Tote gegeben haben. Das Freikorps verlor in den Kämpfen sieben Mann. Ende März zog sich das Freikorps aus Halle zurück. Der Belagerungszustand wurde aufgehoben.

Im April 1919 beschloß der Zentrale Soldatenrat des IV., XVI. sowie des XXI. Armeekorps in Magdeburg, die Offiziere abzusetzen, die Reichsregierung zu stürzen und in Deutschland eine Räterepublik im Anschluß an die Sowjetrepubliken Rußland und Ungarn zu errichten. Es kam zu willkürlichen Verhaftungen von Politikern und Militärs, darunter Reichsminister Otto Landsberg, der in der Haft von den Kommunisten gefoltert wurde. Waffenlager in der Zitadelle wurden ebenso geplündert wie Lebensmitteldepots, wobei es zu Straßenkämpfen zwischen dem Mob und regierungstreuen Truppenteilen kam. Die Reichsregierung forderte den Soldatenrat ultimativ auf, die Gefangenen freizulassen und gab Maercker den Befehl, die Ordnung in der Stadt wiederherzustellen. Am Morgen des 9. April trafen Maerckers Landesjäger aus Halle kommend in Magdeburg ein, wo es sofort zu vereinzelten Scharmützeln kam. Einen Tag später war der Auftrag der Reichsregierung erfüllt. Die Putschisten verzeichneten im Verlauf der Kämpfe sieben Tote.

Zwischenzeitlich eskalierte die Lage in Braunschweig. Die Stadt wurde von der Reichsregierung als „Mittelpunkt der kommunistischen Bewegung und Herd aller Schwierigkeiten für die Durchführung der laufenden Arbeit der Reichsregierung“ angesehen. Am 9. April hatten dort so genannte Spartakisten den Generalstreik, die Absetzung der Reichsregierung, den Anschluß an die Russische Räterepublik und die Errichtung einer Räteherrschaft in ganz Deutschland ausgerufen. Aufgrund des Streiks kam es im Eisenbahnverkehr zu einem deutschlandweiten Verkehrschaos. Das Braunschweiger Bürgertum ging daraufhin in einen Gegenstreik, es drohte ein Bürgerkrieg. Daraufhin beauftragte die Reichsregierung Maercker, auch in Braunschweig für Ordnung zu sorgen und verhängte den Belagerungszustand über die Stadt. Am 14. April ließ Maercker per Flugzeug Flugblätter über der Stadt abwerfen, in denen er den Bewohnern den Ernst der Lage klarmachte und harte Konsequenzen bei Widerstand androhte. Dennoch kam es am 15. April zu ersten Kämpfen in Helmstedt, bei denen es auf beiden Seiten Tote gab. Die Drohungen zeigen allerdings Wirkung. Der Generalstreik wurde abgebrochen und Maercker konnte ohne Blutvergießen in die Stadt einmarschieren. Die Truppen wurden von der Bevölkerung mit Jubel begrüßt und mit Blumen überschüttet. Die Spitzen der kommunistischen Putschisten wurden in Schutzhaft genommen bzw. unter Hausarrest gestellt. Bereits nach wenigen Tagen normalisierte sich die Lage wieder und der Belagerungszustand konnte erheblich gelockert werden.

Reichswehr

Am 2. Mai 1919 wurde das Landesjägerkorps offiziell in die neu entstandene Vorläufige Reichswehr eingegliedert – als Landesjägerkorps (Reichswehrbrigade 16). Am 10. Mai zog Maercker seine Truppen auf Befehl der Regierung nach Leipzig ab, wo sich in der Zwischenzeit ebenfalls chaotische Zustände entwickelt hatten. Am 11. Mai rückten 15.000 Soldaten in der Stadt ein. Ohne größeres Blutvergießen wurde die Ordnung wiederhergestellt. Am 19. Mai rückten Maerckers Truppen im ebenfalls unruhigen Eisenach ein und verhafteten die dortigen Rädelsführer der Kommunisten. Nach intensiven Verhandlungen konnte auch hier ohne größere Kämpfe der Wille der Reichsregierung durchgesetzt werden. Im folgenden bemühte sich Maercker um eine bessere Lebensmittelversorgung der Einwohner. Im Juni kam es nochmals zu kleineren Einsätzen in Erfurt und Weimar. Die Truppen wurden danach schwerpunktmäßig nach Gotha verlagert und bezogen dort Quartier. Damit wurde auch die Ausrufung einer „Räterepublik“ in Gotha verhindert.

Während des konservativen Kapp-Aufstandes im März 1920 nahm Maercker zunächst eine abwartende Haltung ein. Die Reichsregierung floh aus Berlin nach Dresden, um sich unter den Schutz von Maercker zu begeben, welcher sich mit seiner Truppe dort aufhielt. Als dieser jedoch ausrichten ließ, er sei gezwungen, die Mitglieder der gestürzten Regierung an die neue Regierung auszuliefern, flohen diese weiter nach Stuttgart.

Nachdem der Aufstand durch den ausgerufenen Generalstreik gescheitert war, wurde Maercker in den Ruhestand versetzt bzw. am 28. April 1920 wurde er aus dem aktiven Militärdienst entlassen.

Außer Dienst

1921 gründete er die Koloniale Arbeitsgemeinschaft in Halle/S. und schloß sich dem Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten an. Hier war er Präsident des Landesverbandes des ehemaligen Königreichs Sachsen. Gemeinsam mit Oberstleutnant a. D. Theodor Duesterberg (2. Bundesführer und Stellvertreter Franz Seldtes) sorgte er 1924 für die Einführung des „Arier-Paragraphen“, welcher Juden die Mitgliedschaft beim Stahlhelmbund verwehrte.

1922 gründete er den Deutschen Kolonialkriegerbund, dessen „Erster Präsident“ er bis zu seinem Tode war.

Tod

Nach seinem Tode 1924 wurde Generalmajor a. D. Georg Ludwig Rudolf Maercker im Januar 1925 auf dem Dresdner Nordfriedhof mit militärischen Ehren beigesetzt.

Unsere Schutztruppe in Ostafrika.jpg

Familie

1895 heiratete Premierleutnant Maercker seine Verlobte Luise Lindner.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften

Literatur

  • Ernst von Salomon: Das Buch vom Deutschen Freikorpskämpfer, Berlin 1938; Nachdruck: ISBN 3-932878-92-2 (Bestellmöglichkeit)
  • Friedrich Wilhelm von Oertzen: Die deutschen Freikorps, Berlin 1938
  • Gustav Füllner: Das Ende der Spartakisten-Herrschaft in Braunschweig. Einsatz der Regierungstruppen unter General Maercker vor 50 Jahren. In: Braunschweigisches Jahrbuch Nr. 50, Braunschweig 1969
  • Schwelm-Spangenberg: Die Deutsche Volkspartei im Lande Braunschweig. Gründung, Entwicklung, soziologische Struktur, politische Arbeit In: Braunschweiger Werkstücke, Band 30, Braunschweig 1964
  • Dominique Venner: Söldner ohne Sold - Die deutschen Freikorps 1918-1923, Berlin 1974