Mertins, Gerhard

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Gerhard Mertins an der Invasionsfront. Auch in der Nachkriegszeit lebte er seinem Wahlspruch „Treue um Treue“ und wurde in Bremen Führer der Veteranen-Kameradschaft „Grüne Teufel“.

Gerhard Georg Mertins (Lebensrune.png 30. Dezember 1919 in Berlin; Todesrune.png 19. März 1993 in Fort Lauderdale, Florida)[1] war ein deutscher Offizier, Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges

Werdegang

Gerhard Mertins mit seiner Familie in Ägypten in den 1950er Jahren; im September 1951 war Mertins auf Einladung von Wilhelm Voss nach Ägypten gereist. Dort arbeite er eng im Stab von Wilhelm Fahrmbacher mit. Zuvor hatte er im Auftrag von Oberst a. D. Rainer Kriebel in Syrien Fallschirmjäger ausgebildet.[2]

Mertins wurde für seine Tapferkeitstat beim Ausbruch aus dem Kessel von Falaise zum Ritterkreuz eingereicht. Schon auf Kreta (Unternehmen „Merkur“) und beim Unternehmen „Eiche“ (wobei seine von Romano Mussolini[3] angegebene Teilnahme bei der Befreiung des Duce strittig ist) hatte er sich hervorragend bewährt, so auch an der Ostfront und bei der Ardennen-Offensive.

Nachkriegszeit

Die Reiseroute von Gerhard Mertins.jpg

Militärberater

„Ägyptens König Faruk I. setzte einen geheimen Plan um. Er beauftragte einen Vertrauten damit, eine neue Armee aufzubauen. Dieser Mann war Adel Sabit, sein Cousin. Mahmout Sabits Vater. Der König und er hatten einen deutschen Generalleutnant im Blick, der im Zweiten Weltkrieg Kommandant einer Division des Afrikakorps war. Er hatte in der libyschen Wüste gegen die Briten gekämpft und galt als Held. 1947 war er aus britischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden. Sein Name: Artur Schmitt, 61 Jahre alt.
Die Arabische Liga, ein Zusammenschluss arabischer Länder, wollte es so. Sie hatte 1947 einen Krieg gegen den neu gegründeten Staat Israel angezettelt, den sie verlor. Sie sah ein, dass ihre Armeen nicht mehr auf der Höhe der Zeit waren. Also, dachten ihre Führer: Holen wir uns doch Hilfe von Fachleuten, zum Beispiel aus dem Ausland. Nur von wem? Die Briten und die Franzosen kamen nicht infrage. Sie waren verhasst, die alten Kolonialmächte. Außerdem kontrollierten die Briten noch wichtige Gebiete Ägyptens, vor allem den Suezkanal. Welches Interesse sollten sie haben, eine arabische Armee auszubilden, die sich schon bald gegen ihren Einfluss erheben könnte?
‚Der Generalsekretär der Arabischen Liga‘, sagt Mahmout Sabit in seiner Villa, ‚hat entschieden, dass die Besten mit dem meisten Wissen, die eigentlichen Erfinder der modernen mobilen Kriegsführung, die Deutschen sind.‘ Sie kannten sich mit Waffen aus und mit Strategien. [...] Männer wie General Schmitt.
Abdel Omein Kahlil ist einer der letzten noch lebenden Zeugen, ein Held der ägyptischen Armee. Auch er wohnt in Kairo. Sein Wohnzimmer gleicht einem Museum zu seinen Ehren, es ist voller militärischer Auszeichnungen. Fotos an den Wänden erzählen von den wichtigen Ereignissen seiner Karriere. ‚Von 1947 bis 1954 habe ich an der Infanterieschule unterrichtet, und ich weiß noch, dass deutsche Instruktoren kamen, um ägyptische Soldaten auszubilden‘, sagt Abdel Omein Kahlil. ‚Sie wurden von den deutschen Offizieren für Operationen von Spezialeinheiten trainiert - wie eine Art Blitzkrieg oder Nachtkämpfe.‘
Die Briten wussten davon. Und sie waren misstrauisch. Sie hatten Ägypten in die Unabhängigkeit entlassen, hielten aber immer noch die Hand über den Suezkanal, der eine große strategische Bedeutung für den Seeweg nach Indien hatte. Besonders einer der deutschen Militärs beunruhigte sie: Gerhard Mertins, 30 Jahre, der Jüngste der Truppe. Er stürzte sich in hochriskante Unternehmungen, ein paar Mal entging er nur knapp dem Tod. Unter anderem war er an der spektakulären Befreiung Benito Mussolinis beteiligt, als dieser nach seiner Absetzung in den Abruzzen gefangen gehalten wurde. Nach dem Krieg verdingte sich Mertins als Taxiunternehmer in Bremen. Die Zeit der Abenteuer schien vorbei zu sein. Als Voss ihm vorschlug, in der ägyptischen Armee eine Fallschirmjägereinheit zu bilden, überlegte Mertins nicht lange.
‚Mein Vater hat Gerhard Mertins gekannt‘, sagt Mahmout Sabit. ‚Wir hörten immer wieder die verrücktesten Geschichten über seine Versuche, eine Spezialtruppe auf die Beine zu stellen.‘ Mertins habe Soldaten in voller Montur Pyramiden hoch- und runterlaufen lassen. Und sie mit dem Fallschirm Sprünge aus geringer Höhe üben lassen. Plötzlich hätten im Bezirk Zamalek überall Fallschirmspringer an Balkonen gehangen. [...] Mertins war besonders den Briten besonders aufgefallen. ‚Weil er auch Training für Guerillaaktivitäten anbot‘, sagt die Historikerin Ulrike Becker, die die Rolle der deutschen Militärberater in Ägypten erforscht. ‚Er hat zum Beispiel ein Merkblatt für den Partisanenkampf verfasst.‘ Das missfiel den Briten am meisten. [...]
Auch General Abdel Omein Kahlil, der die Deutschen noch erlebte, hat ein Foto von Erwin Rommel. Er bewahrt es in einem Buch auf, in dem die Kriegstaktik des deutschen Generals beschrieben ist. Er sagt: ‚Während des Krieges bewunderten viele Ägypter Rommels Mut, seine Schlagkraft gegen die Engländer, die wir hassten, weil sie für uns Besatzer waren.‘ Wegen Rommel hätten die Ägypter begonnen, ‚Deutschland zu lieben‘.“[4]

Gut Buschhof

1967 erwarb Mertins das Gut Buschhof am Thomasberg bei Königswinter, das er zu einem Teil 1971 zu einem Hotel umbaute. 1972 entstanden eine Gaststätte sowie Freizeitanlagen.

Merex AG

Gerhard Mertins Grabstätte auf dem Friedhof „Saint Mary“ in Alexandria, Virginien (VSA)

Major a. D. Dr. Mertins war mit seiner Firma „Merex AG“, die er zusammen mit Otto Skorzeny in der Schweiz gegründet hatte (Hauptsitz: Bonn), einer der bekanntesten Waffenexporteure der BRD in der Nachkriegszeit. Wegen dem Verkauf von Kampfflugzeugen des Typs „North American F-86“ nach Pakistan erhob die Bonner Staatsanwaltschaft 1974 Anklage gegen ihn wegen illegalen Waffenhandels. Mertins wurde 1980 freigesprochen und erhielt eine Entschädigung des Bundes in Höhe von fünf Millionen D-Mark. Er konnte nachweisen, daß der Bundesnachrichtendienst die Exporte in Auftrag gegeben und er somit im Staatsauftrag gehandelt hatte.[5]

Tod

Major a. D. Gerhard Mertins verstarb 1993 in den Winterferien in Fort Lauderdale, Florida, beigesetzt wurde er von der Familie in Alexandria, knapp zehn Kilometer von Washington, D.C. entfernt.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 538.
  2. Ken Silverstein / Daniel Burton-Rose: Private Warriors, 2000, S. 112
  3. Romano Mussolini: My father, il Duce, Kales Press, 2006, S. 29: „For more than sixty years, my father´s liberation from Gran Sasso was attributed solely to Skorzeny, even though Mors and Mertins played crucial roles.“
  4. Géraldine Schwarz: Der geheime Auftrag der Nazis im Nahen Osten, „Die Welt“, 2015
  5. Mit Billetal und BND. In: Der Spiegel. 47/1974 vom 18. November 1974, S. 65.