Germania Incognita

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Halle des Volkes – vergangene Großträume von Reichsmacht oder Zukunftsziel eines unbekannten, geheimen Deutschlands?

Germania Incognita (lat. | dt.: Unbekanntes Deutschland, Geheimes Deutschland) ist der Name eines um 1995 in der Schriftenreihe „Sol invictus“ erschienenen Gedichtes eines unbekannten Verfassers. Der Begriff weist hin auf ein patriotisches, wissendes und ggf. kommendes Deutschland[1] außerhalb des öffentlichen Bewußtseins der Nachkriegs-BRD. Germania Incognita soll ein abwartendes, philosophisch-ideologisches Deutschland symbolisieren, aber auch ein sich tatkräftig vorbereitendes Vaterland der nordischen Hyperboreer.[2]

In nationalen Kreisen von heute ist dieser Begriff eines unsichtbaren, geheimen Alldeutschlands, eines ewigen Reiches, zum Sinnbild und Glaubenssymbol der Hoffnung geworden, daß die (oft mit dem Patriotsein einhergehende) gesellschaftliche, soziale und berufliche Ausgrenzung einem höheren Zweck dient und nicht vergeblich ist.

Nietzsches Hyperboreer

„Wohlan! Das allein sind meine Leser, meine rechten Leser, meine vorherbestimmten Leser: was liegt am Rest? – Der Rest ist bloß die Menschheit. – Man muß der Menschheit überlegen sein durch Kraft, durch Höhe der Seele, – durch Verachtung...
Sehen wir uns in's Gesicht. Wir sind Hyperboreer – wir wissen gut genug, wie abseits wir leben. »Weder zu Lande noch zu Wasser wirst du den Weg zu den Hyperboreern finden«: das hat schon Pindar von uns gewußt. Jenseits des Nordens, des Eises, des Todes – unser Leben, unser Glück... Wir haben das Glück entdeckt, wir wissen den Weg, wir fanden den Ausgang aus ganzen Jahrtausenden des Labyrinths. Wer fand ihn sonst? – Der moderne Mensch etwa? – »Ich weiß nicht aus noch ein; ich bin Alles, was nicht aus noch ein weiß« – seufzt der moderne Mensch... An dieser Modernität waren wir krank, – am faulen Frieden, am feigen Compromiß, an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit des modernen Ja und Nein.
Diese Toleranz und largeur (hier: Weite) des Herzens, die Alles »verzeiht«, weil sie Alles »begreift«, ist Scirocco (süd-, südöstlicher Wind; hier: alles Fremde, was aus dem Süden kommt) für uns. Lieber im Eise leben, als unter modernen Tugenden und andern Südwinden!... Wir waren tapfer genug, wir schonten weder uns noch Andere: aber wir wußten lange nicht, wohin mit unsrer Tapferkeit. Wir wurden düster, man hieß uns Fatalisten. Unser Fatum – das war die Fülle, die Spannung, die Stauung der Kräfte. Wir dürsteten nach Blitz und Thaten, wir blieben am fernsten vom Glück der Schwächlinge, von der »Ergebung«... Ein Gewitter war in unsrer Luft, die Natur, die wir sind, verfinsterte sich – denn wir hatten keinen Weg. Formel unsres Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel... (...)
Nichts ist ungesunder, inmitten unsrer ungesunden Modernität, als das christliche Mitleid. Hier Arzt sein, hier unerbittlich sein, hier das Messer führen – das gehört zu uns, das ist unsre Art Menschenliebe, damit sind wir Philosophen, wir Hyperboreer!“ [3]

Gedichte

Schwarze Sonne.jpg
Germania incognita
Wenn meine Augen flammen, meine Stimme erbebt,
aus meinen Worten sich die Sonne erhebt.
Mein Dunkel zerreißt, mein Bewußtsein entfacht,
ist in mir der Phönix erwacht.
Da ist die Macht der Schwarzen Sonne.
Spürst du ihren Widerschein?
Unsichtbar für deine Augen,
dringt sie tief in mich hinein.
Seltene Sprossen von eigenem Rang,
uns war der Winter so kalt, uns war die Nacht so lang.
Hatten der Liebe so lange entbehrt,
mit der Morgenröte sind wir heimgekehrt.
Wenn meine Augen flammen, meine Stimme erbebt,
aus meinen Worten sich die Sonne erhebt.
Hat ihre brennende Liebe mich auserkoren,
Hat ihr geheimes Licht mich neu geboren.
Schwarze Sonne, greife in mein Herz!
Zerreiße mein Dunkel, tilge den Schmerz!
Wie habe ich mich nach dir verzehrt,
hast deine Gnade mir gewährt.
Als Sonnenritter kehren wir heim.
Wir werden der neue Adel sein.
Seltene Sprossen von eigenem Rang,
wir waren verwaist und der Weg war so lang.
Das Dunkel hat uns nicht verschlungen,
wir haben uns emporgerungen.
Die Kinder der Sonne, wenn sie uns sehn,
werden die Worte von Feuer verstehen. [4]
Geheimes Deutschland
Heb mich auf deine höh
Gipfel – doch stürze mich nicht!
Wer denn • wer von euch brüdern
Zweifelt • schrickt nicht beim mahnwort
Daß was meist ihr emporhebt
Daß was meist heut euch wert dünkt
Faules laub ist im herbstwind
Endes- und todesbereich:
Nur was im schützenden schlaf
Wo noch kein taster es spürt
Lang in tiefinnerstem schacht
Weihlicher erde noch ruht –
Wunder undeutbar für heut
Geschick wird des kommenden tages. [5]

Musik

Die Gruppe „Von Thronstahl” inszeniert die „Schwarze Sonne” auf den Deckblättern der CDs „E Pluribus Unum” und „Imperium Internum”. Auf der Zusammenstellung „Riefenstahl” beschwört die Gruppe „Forthcoming Fire” die „Schwarze Sonne” unter dem Titel „Germania Incognita, Schwarze Sonne Mix” als Zeichen einer Umbruchzeit und elitären Weltanschauung. Josef Klumb, Kopf beider Musikprojekte, äußerte sich in einem Gespräch:

„Die SCHWARZE SONNE erscheint mir als DAS Symbol unserer – nennen wir es geheimen Bewegung (...). Für mich persönlich ist die Bedeutung der SCHWARZEN SONNE im Bezug auf die Wewelsburg und Himmlers Vision gar nicht das Wesentliche, denn das Ganze geht tiefer. Mir gefallen die Interpretationen einiger verbotener und unbequemer Autoren recht gut.” [6]
Zitat:
„Seele – Feuer – Licht – Bewußtsein ... eine geistige, eine seelische Erhebung ... Diejenigen, von denen die letzten Geistträger unserer Kultur sagten, sie seien zur Elite berufen. Diejenigen, die sich die Kraft erkämpft haben, aus dem tiefsten Dunkel kommend Sinn und Aufgabe in eine Zeit hineinzutragen. Ich kenne viele, die auf der Suche nach Seele nicht mehr auf das Bestehende setzen, sondern auf alles, was zu schaffen und zu erwirken ist ... ‚Schließe die Tore, baue den Staat!‘ sagt Gottfried Benn ... Deutschland wird in seinem innersten Unschuldigen, in seinem Allergeheimsten neu entstehen ... (‚Germania Incognita‘) ... Ich glaube an die Reinheit und den Lichtgehalt dieser geschändeten Nation. Ihre Geisteskultur, die eine liebende ist, kann und darf nicht länger unterdrückt werden ... Es ist das verzehrende Feuer, das wir durch Welt und Winter tragen ... Das Ewige will wieder Anteil am Leben haben, es bahnt sich seinen Weg ... Die selten schöne dunkle Facette unserer Kultur hat es nicht nötig, sich im Wettlauf mit Trends oder Moden nach den Zügen zu richten ... Mein Wesen ist opferbereit. Ich werde mich den Erfordernissen opfern ... Da greift das Schicksal ein. Darin weht aber auch erkämpfte Freiheit, mein Wort erheben zu können gegen alles, was vor der aufgehenden Sonne keinen Bestand haben darf! [7]

Siehe auch

Filme

  • Geheimes Deutschland – Eine Reise zur Spiritualität der Frühromantik, ein Film von Rüdiger Sünner, 2006[8]

Fußnoten

  1. Unter einem „kommenden Deutschland“ (Die Kommenden) versteht man eine nationale Renaissance, eine Wiedergeburt des völkischen und kulturellen Vaterlandes.
  2. Die Hyperboreer verachten nach Nietzsche den warmen Südwind, dies stellt eine Metapher für die Ablehnung alles Fremden aus dem Süden dar.
  3. Quelle: Friedrich Nietzsche: Der Antichrist, Kapitel 2; Nietzsche begriff den philosophischen, nordischen Hyperboreer als Wahrer eines „versunkenen Geistes“, als Widerständler gegen die „Werte der Dekadenz“, somit als Fundament eines unsichtbaren Deutschlands, das letzte Aufgebot gegen den Weltenbrand.
  4. Aus: Schriftenreihe „Sol invictus“, 1995
  5. Auszug aus dem Gedicht „Geheimes Deutschland“ (Germania incognita) von Stefan George aus seinem letzten Werk „Das neue Reich“. Dieses Gedicht wird als Georges Vermächtnis gewertet.
  6. „Von Thronstahl”-Interview, in: Der Ruf nach Freiheit, Heft 2, o.J., o.S. Klumb bezieht sich auf Jan van Helsing: Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert, 2 Bde., Meppen 1993 und Playa del Inglés 1995.
  7. Quelle: Junge Freiheit, 23. Februar 1996
  8. Kurzbeschreibung: In künstlerischer Unabhängigkeit entwickelten die Frühromantiker höchst individuelle Formen der Spiritualität, die bis heute nichts von ihrer Faszination und ihrer inspirierenden Kraft eingebüßt haben. Die deutsche Frühromantik war nicht nur eine Epoche großer Dichtung, sondern entwickelte auch ein spirituelles Weltbild, das vieles von dem vorwegnahm, was heutige Menschen in Esoterik, Schamanismus, fernöstlicher Religion etc. suchen: die Verbindung von Denken und Intuition, Verstand und Gefühl, Wissenschaft und Religion sowie eine Sicht auf Natur als lebendigen, geisterfüllten Organismus, der nicht nur durch rationale Zergliederung verstanden werden kann. Wir reisen mit Texten von Hölderlin, Novalis, Goethe, Annette von Droste-Hülshoff u. a. zu magischen Landschaften in Deutschland, um diese bisher wenig beleuchtete Seite europäischer Geistesgeschichte zu erkunden.