Bassani, Giorgio

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Giorgio Bassani (* 4. März 1916 in Bologna; † 13. April 2000 in Rom) war ein jüdischer Schriftsteller und Dichter in Italien.

Werdegang

Giorgio Bassani stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie. Der Sohn eines Chirurgen wuchs bis 1934 in der Provinzstadt Ferrara auf. Bassani studierte ab 1934 Literatur und Kunstgeschichte an der Universität von Bologna und promovierte 1939 mit einer Arbeit über Niccolò Tommaseo.

Wirken

Giorgio Bassani verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften wie „Letteratura“, „Lo Spettatore Italiano“, „Paragone“, „Il Mondo“ oder „Aretusa“. 1942 wurde er im antifaschistischen Widerstand aktiv und 1943 in Rom für kurze Zeit verhaftet. Nach der Entlassung im Juli 1943 lebte er in Florenz im Untergrund. 1945 übersiedelte Bassani nach Rom und wurde 1948 Herausgeber der internationalen Illustrierten „Botteghe Oscure“ (bis 1960). 1957-1963 arbeitete er zudem beim Verlag Feltrinellis und wirkte in dieser Zeit an der Herausgabe von Lampedusas Roman „Der Leopard“ sowie an Drehbüchern mit. 1957-1968 lehrte Bassani an der römischen Akademie für Dramatische Kunst Theatergeschichte.[1] Von 1964 an war er ein Jahr lang Vizepräsident der italienischen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft Radio Televisione Italiana. [2]

Giorgio Bassani gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartsdichter Italiens und neben Primo Levi und Natalia Ginzburg als jener Literat, der das Schicksal der italienischen Juden während des Faschismus am eindringlichsten geschildert habe.[3] Sein Erstlingswerk „Cinque storie ferraresi“ schildert das Schicksal von Juden in Ferrara.[3] Als „Klassiker des Antifaschismus“ hat man seinen Roman „11 giardino dei Finzi-Contini“ bezeichnet, der 1970 von de Sica verfilmt wurde. Bassanis literaturkritische Arbeiten erschienen 1984 unter dem Titel „Jenseits des Herzens“.

Im April 2000 starb Giorgio Bassani nach langer, schwerer Krankheit in Rom. Er ist auf dem jüdischen Friedhof von Ferrara begraben.

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Ab 1957 lehrte er als Professor an der Schauspielakademie in Rom.
  2. Internationales Biographisches Archiv 34/2000
  3. 3,0 3,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9