Gnesen

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Gnesen

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Wartheland
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Provinz: Posen
Einwohner (2010): 552.735
Bevölkerungsdichte: 2.109 Ew. p. km²
Fläche: 262 km²
Höhe: 60 m ü. NN
Koordinaten: 52° 32′ N, 17° 36′ O
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Gnesen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Gnesen ist eine deutsche Stadt in der preußischen Provinz Posen.

Lage

Gnesen liegt 50 km östlich von Posen.

Geschichte

Ältere Geschichte

Gnesen gilt als eine der ältesten Städte der Provinz. Die Burg von Gnesen dürfte bereits vor dem 9. Jahrhundert existiert haben. Seither ist Gnesen Zentrum des sich allmählich herausbildenden Staates der Daglinger. Die erste urkundliche Erwähnung Gnesens erfolgte Ende des 10. Jahrhunderts.

Im Jahr 1000 kam es zur Gnesener Übereinkunft. Boleslaw I. empfing hier Kaiser Otto III., und es kam zur Gründung des ältesten polnischen Erzbistums. 1025 wurde Boleslaw I. Chrobry der erste König von Polen. 1238/39 erhielt Gnesen die Stadtrechte. Bis 1320 war es Krönungsort der polnischen Könige. Gnesen war das Zentrum des piastischen Polens. Polen verbindet mit dieser Stadt die Anfänge seines Staatswesens.

Jüngere Zeit

Seit dem Wiener Kongreß gehörte Gnesen zum Kreis Gnesen in der preußischen Provinz Posen. 1920 wurde Gnesen polnisch annektiert und war ab 1925 ein selbständiger Stadtkreis. Nach dem Beginn des Krieges wurde Gnesen am 11. September 1939 Teil des deutschen Militärbezirks Posen und am 26. Oktober 1939 in das Deutsche Reich eingegliedert. Es gehörte fortan zum Reichsgau Posen, später Wartheland und zum Regierungsbezirk Hohensalza. Ab dem 1. Januar 1940 unterstand Gnesen der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935, mit dem deutschen Oberbürgermeister Julius Lorenzen (NSDAP) an der Spitze. Dieser hatte zuvor eine Oberbürgermeisteramtszeit in Bremerhaven absolviert. 1940 war er einer Ernennung zum Oberbürgermeister von Kalisch (heute polnisch verwaltet) nicht gefolgt.

Bekannte, in Gnesen geborene Personen

  • Jacob Caro (1836–1904), Historiker, Prof. in Jena und Breslau, verfasste Untersuchungen zur polnischen, russischen, spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte.
  • Julian von Chelmicki (1825–1909), Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • Eberhard Cranz (1894–1969), Leutnant zur See und Major der Luftwaffe
  • Hermann Senator (1834–1911), Nachfolger Prof. Rudolf Virchows als 1. Vorsitzender der Berliner Medizinischen Gesellschaft, klinischer Leiter an der Berliner Charité und Professor, Verfasser wichtiger Arbeiten über Nierenkrankheiten und Eiweißausscheidung
  • Siegfried Laboschin (1868–1929), Maler und Grafiker
  • Günther Pancke (1899–1973), SS-Obergruppenführer und General der Polizei
  • Heinz Reinefarth (1903–1979), SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei und der 608. Eichenlaubträger zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
  • Wilhelm Storz (1897–1985), Jurist, Inhaber des Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, Verfasser des Lehrbuchs „Deutsches Strafrecht“ (3. Aufl. 1963)
  • Felix Waldstein (1865–1943), Politiker (DDP)
  • Hans-Jürgen von Witzendorff (1893–1961), Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg