Gold, Käthe

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Käthe Gold (1907–1997)
Käthe Gold’s Grab
Wien, Friedhof Sievering

Katharina „Käthe“ Stephanie Gold (Lebensrune.png 11. Februar 1907 in Wien; Todesrune.png 11. Oktober 1997 ebenda), war eine deutsche Schauspielerin aus Österreich.

Leben

Jugend

Käthe Gold wurde am 11. Februar 1907 als Katharina Stephanie Gold eines Schlossermeisters in Wien geboren. Ihre Tante nahm Käthe Gold mit zur Milchfrau, deren Kinder dem Ballett der Wiener Oper angehörten und deren eines der Töchterchen für eine Aufführung der „Madame Butterfly" in Puccinis Oper spielen sollte, für diese Gestalt aber schon zu groß war. Die Milchfrau sagte der Tante, sie möge mit der kleinen Käthe doch einmal zur Oper gehen und schauen, ob sie vielleicht angenommen würde. Die Tante ging mit der kleinen Käthe hin, man spielte dem Kindchen die Szene vor, Kleinkäthe erwies sich bei den Proben als anstellig, der Opernregisseur und der Herr Operninspizient waren sehr zufrieden und äußerten sich der Tante gegenüber mit der Feststellung: „Sehr couragiert!“ Und Käthe Gold spielte mit vier Jahren das Butterfly-Kind. Der äußere Anlaß, daß Käthe Gold zum Theater kam, war also der Umstand, daß ihre Tante sie zu der Milchfrau mitnahm. Käthe Gold war dabeigeblieben, wuchs heran, reifte heran, bemühte sich, kämpfte, rang, arbeitete sich nach oben — und es gelang ihr, und es war aus ihr eine Schauspielerin geworden, hatte nacheinander alle Kinderrollen bis hinauf zu den Tellknaben und Pagen gespielt, dann ihre Ausbildung in der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien erhalten.[1]

Weimarer Republik

1926 gab sie am Berner Stadttheater ihr Bühnendebüt und spielte dort ein Jahr lang. Ab 1928 folgten Engagements in Breslau. Dann sah sie der Intendant Falkenberg aus München und holte Käthe Gold nach München, Jahre und Jahre waren inzwischen vergangen, und es war nicht so glatt und selbstverständlich, wie es hier zu lesen ist, dann kam das Burgtheater in Wien und das Josephstädter Theater, dann folgte die Rückkehr nach München, und dann -- Berlin, Staatstheater. Bereits 1932 war Käthe Gold auf Empfehlung von Werner Krauß, der die junge Schauspielerin in München gesehen hatte und von ihrer Ausdruckskraft begeistert war, erstmals nach Berlin gekommen.

Drittes Reich

Käthe Gold (ca. 1940)

Ab 1935 gehörte sie dann neun Jahre lang zum Ensemble des Preußischen Staatstheaters in Berlin unter der Intendanz von Gustaf Gründgens und feierte mit ihrem beseelten, ausdrucksstarken Spiel bis zur Schließung des Theaters (1944) triumphale Erfolge. Käthe Gold spielte eindrucksvoll die großen klassischen Frauenrollen des Welttheaters.

Nach einer kurzen Übergangszeit in Zürich war Käthe Gold ab 1947 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, wo sie bereits 1932 mit Richard Billingers „Rauhnacht“ gastiert hatte. Damals war der Autor von ihrer Darstellung so begeistert gewesen, daß er zwei weitere Stücke für sie schrieb – u. a. „Der Gigant“, welches 1942 zur Empörung der „Gold-Verehrergemeinde“ mit Kristina Söderbaum unter dem Titel „Die Goldene Stadt“ verfilmt wurde. Daneben gab sie zahlreiche Gastspiele, unter anderem bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen.

Zum Film war die Schauspielerin Mitte der 30er Jahre gekommen, ihr Leinwanddebüt gab sie mit der Rolle der betrogenen Ehefrau Alkmene in Reinhold Schünzels Lustspiel „Amphitryon“ (1935), doch mit Ausnahme Hans Schweikarts Lessingverfilmung „Das Fräulein von Barnhelm“, in der Käthe Gold 1940 die Titelrolle spielte, nutzte der Film zu selten ihre geniale Gestaltungskraft. Ihre Filmfiguren waren schwebend leicht, sie verlieh ihnen eine damenhaft-exzentrische Grazie und ihre dem Theater verhaftete Sprech- und Spieltechnik wurde in verhältnismäßig wenigen Filmen ausgeschöpft. So stand Käthe Gold neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater in jenen Jahren nur sporadisch vor der Kamera.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende hatte die Schauspielerin weitere bedeutende Leinwandrollen.

Als gelähmte, verständnisvolle Frau Flamm in Wolfgang Staudtes Gerhart-Hauptmann-Verfilmung „Rose Bernd“ glänzte sie neben Maria Schell, als Lacrimosa in der Filmversion von Ferdinand Raimunds Bühnenstück „Der Bauer als Millionär“ (1961). Danach übernahm sie vereinzelt interessante Aufgaben für das Fernsehen, bleibt unter anderem in nachhaltiger Erinnerung als Klara May in Hans-Jürgen Syberbergs Fernsehbiographie „Karl May“. Auch in einigen Episoden der beliebten Kriminalfilmreihe „Der Kommissar“ war sie auf dem Bildschirm präsent, letztmalig erlebten die Fernsehzuschauer die Charakterdarstellerin in der „Derrick“-Episode „Eine Reihe von schönen Tagen“ (1988).

1985 nahm die große Mimin ihren Abschied von der Bühne.

Käthe Gold verstarb am 11. Oktober 1997 mit 90 Jahren in ihrer Geburtsstadt Wien; ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof Wien-Sievering.

Auszeichnungen

Werke

Filmographie

  • 1935: Amphitryon
  • 1935: Der Ammenkönig
  • 1937: Andere Welt
  • 1939: Die unheimlichen Wünsche
  • 1940: Das Fräulein von Barnhelm
  • 1943: Zwischen Nacht und Morgen / Augen der Liebe
  • 1950: Das Jahr des Herrn / Der Wallnerbub
  • 1952: Palast-Hotel
  • 1955: Nora (TV)
  • 1956: Rose Bernd
  • 1961: Der Bauer als Millionär
  • 1962: Portrait einer Madonna (Fernsehen)
  • 1962: Anatol (Fernsehen)
  • 1968: Der Tod des Handlungsreisenden (Fernsehen)
  • 1971: Der Wald (Fernsehen)
  • 1973: Schwarzes Dreieck (Fernsehreihe Der Kommissar)
  • 1974: Ein Anteil am Leben (Fernsehreihe Der Kommissar)
  • 1974: Karl May
  • 1976: Johann und Anna (Fernsehen)
  • 1979: Abendlicht (Fernsehen)
  • 1980: Die Reise ins tausendjährige Reich
  • 1984: Einmal Moskau und zurück (Fernsehen)
  • 1988: Eine Reihe von schönen Tagen (Fernsehreihe Derrick)

Theatrographie (Auswahl)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 11, 17. März 1935
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 45, 10. November 1935
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 48, 1. Dezember 1935