Goldmann, Erwin

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Erwin Goldmann (* 1891 in Bad Cannstatt, bei Stuttgart, † 1981) war ein in Deutschland lebender jüdischer Zahnarzt, der sich selbst als Nationalist verstand.

Werdegang

Erwin Goldmann war als Fabrikantensohn und Sproß einer seit 500 Jahren in Deutschland ansässigen jüdischen Familie geboren, ließ sich taufen, schloß sich – deutsch-national gesinnt – Burschen- und Turnerschaft an. Er diente im Ersten Weltkrieg als mehrfach verwundeter Freiwilliger an der Front, kämpfte nach 1918 als Mitglied der Einwohnerwehren gegen die Kommunisten und praktizierte dann als Doktor der Zahnmedizin in Stuttgart.

Ab Sommer 1933 war er leitender Mann im „Reichsverband der nichtarischen Christen“ (später „Paulusbund“), dessen Mitgliederzahl sich auf bis zu 20.000 belief und dessen oberster Programmpunkt lautete: „Wir sind Deutsche und kennen keine andere Loyalität als die zu Deutschland, auch wenn wir uns unserer jüdischen Herkunft bewußt sind.“ Er fand sich in der Kriegszeit zu einer – in Art und Umfang in der Literatur unterschiedlich dargestellten – Zusammenarbeit mit SD und Gestapo bereit, verfaßte unter anderen „Stimmungsberichte“, ohne jedoch davon abzulassen, wie selbst der etablierte Zeitgeschichtler Wolfgang Benz betont, sich für seine „rassisch“ verfolgten Schutzbefohlenen einzusetzen. Auch richtete er Eingaben an Hermann Göring, Heinrich Himmler und Martin Bormann, um über Korruption und sonstige Ungerechtigkeiten Beschwerde zu führen.

Im November 1944 kam er in ein Arbeitslager für „jüdische Mischlinge ersten Grades“ in Wolfenbüttel, dessen Insassen ihm später untadeliges Verhalten als Lager-Obmann bescheinigten. Nach der Kapitulation sperrten ihn die US-Besatzer ein; er wurde schwer gefoltert. Im Zuge der „Entnazifizierung“ verurteilte man ihn zu drei Jahren Arbeitslager, Verlust der bürgerlichen Rechte und der Renten- oder Pensionsansprüche. Im Spruch der Kammer wurde eingeräumt, er habe „nicht aus brutalen Beweggründen“ gehandelt und „seine guten Verbindungen genutzt, manchen seiner Leidensgenossen behilflich zu sein“; er sei von einer „krankhaften Vaterlandsliebe“ befallen.[1]

Ab 1950 betrieb er – wegen seiner Vergangenheit häufig heftig attackiert – wieder eine Zahnarztpraxis. In seinen 1975 erschienenen Lebenserinnerungen „Zwischen zwei Völkern“ erneuerte Dr. Erwin Goldmann sein deutschvaterländisches Bekenntnis ohne Einschränkung. Er verstarb 1981.

Schriften

Fußnoten

  1. David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9