Goltz, Rüdiger von der (1894)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dr. jur. Rüdiger Graf von der Goltz

Gustav Adolf Karl Joachim Rüdiger Graf von der Goltz (Lebensrune.png 10. Juli 1894 in Berlin-Charlottenburg; Todesrune.png 18. April 1976 in Düsseldorf) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Wehrmacht sowie Jurist, Strafverteidiger, Politiker der NSDAP und Mitglied des Reichstages.

Leben

Des Juristen berühmter Vater Generalmajor von der Goltz

Jugend

Er wurde am 10. Juli 1894 in Charlottenburg als Sohn des gleichnamigen Generalleutnants und späteren Kommandierenden Generals im Baltikum Rüdiger von der Goltz (1865–1946) und dessen Gattin Caroline Hannah von Hase geboren und widmete sich, der Tradition der Familie entsprechend, der militärischen Laufbahn. Er trat bei einem Garde-Regiment, dem 1. Garde-Regiment zu Fuß ein, bei dem auch sein Vater seine Laufbahn begonnen hatte, und rückte nach Kriegsausbruch als Leutnant mit diesem Regiment aus. Eine schwere Kriegsverwundung und Beinamputation machte 1915 dem aktiven Dienst ein Ende. Der Kriegsversehrte von der Goltz mußte ausscheiden und wandte sich jetzt dem Studium der Rechtswissenschaft zu.

Weimarer Republik

Er studierte in Genf, Tübingen und Berlin Jura. Er promovierte 1919 in Greifswald zum Dr. jur. und ließ sich dann in Stettin in den Jahren 1922 bis 1934 als Rechtsanwalt nieder. Dem Weimarer Staat konnte er seine Dienste nicht leihen. Genau wie sein Vater kämpfte er in der deutschen Freiheitsbewegung, der er sich bald angeschlossen hatte. Er trat bald als Verteidiger in politischen Prozessen hervor und wurde als Rechtsbeistand von Dr. Goebbels rasch bekannt. Der pommersche Provinziallandtag wählte ihn zum Präsidenten, gleichzeitig war er Generallandschafts-Syndikus.

Drittes Reich

Am 15. Juni 1933 wurde er zum Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Pommern ernannt und am 11. Juli des gleichen Jahres in den Preußischen Staatsrat berufen, bevor er 1934 nach Berlin umzog, wo er als Rechtsanwalt und Notar wirkte. 1934 wurde er „kommissarischer Führer der Gesamtorganisation der Wirtschaft“ in Berlin, wobei das Amt im Reichswirtschaftsministerium aufging.

Seit 1935 vertrat er mehrere Wirtschaftsunternehmen in Prozessen. Ab 1936 war er Mitglied des Reichstags und Mitglied der Strafrechtskommission beim Reichsjustizministerium. 1938 war er der Verteidiger für Werner von Fritsch in dessen Prozeß im Verlauf der Blomberg-Fritsch-Krise.

Mit Beginn des Krieges wurde er 1939 zum Militärattaché in Brüssel versetzt; sein Reichstagsmandat legte er 1943 nieder, Nachfolger wurde Hermann Giesler.

Von der Goltz war ein Vetter von Dietrich Bonhoeffer und vertrat ihn vor dem Reichskriegsgericht, ebenso für kurze Zeit Hans von Dohnanyi.

Nachkriegszet

1945 wurde Graf von der Goltz von den Siegermächten interniert, von 1949 bis 1976 wirkte er als Rechtsanwalt am OLG in Düsseldorf.

Familie

Graf von der Goltz heiratete Astrid Maria Betti Hjort (1896-1948). Sie hatten zehn Kinder, das jüngste wurde 1939 geboren.[1] Sein Sohn Gustav Adolf Karl Hans Joachim Rüdiger von der Goltz (Lebensrune.png 9. Juli 1921) fiel als Leutnant an der Ostfront am 21. März 1942. Ein weiterer Sohn, Hans Graf von der Goltz (1926–2018), wurde 1971 persönlicher Generalbevollmächtigter Herbert Quandts (Sohn des Industriellen Günther Quandt und Halbbruder von Harald Quandt) und u. a. Vorsitzender des Aufsichtsrates der BMW AG.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Der Kauf von Wertpapieren. Greifswald, 1919 (Rechts- und staatswissenschaftliche Dissertation, 1919)
  • Ernste Gedanken zum 10. Geburtstage der deutschen Republik 9. 11. 1928. Berlin : Brunnen-Verlag K. Winckler, [1928], 1.-10. Tsd.
  • Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft. Berlin : Eigenbrödler-Verlag, [1929]
  • Tribut-Justiz. Berlin: Brunnen-Verl. Bischoff, 1932 [Ausg. 1931], 1.-5. Tsd.
  • Rede des Grafen [Rüdiger] von der Goltz an die Haupt-Wirtschaftsgruppen- und Bezirkswirtschaftsführer am 14. 11. 1934 [im Versammlungssaal des Reichswirtschaftsrates] [s. l.]: [s. n.] (Eberswalde: C. Müller), 1934
  • Lebenserinnerungen (vier Bände)

Fußnoten