Goya (Schiff)

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Das nach dem spanischen Maler Francisco de Goya benannte Frachtschiff war 146 Meter lang und 17,4 Meter breit. Zwischen Februar und April 1945 wurden auf der Goya 19.785 Menschen nach Westen evakuiert. Am 16. April 1945 wurde sie von zwei Torpedos eines russischen U-Bootes getroffen. Der Frachter versank innerhalb von sieben Minuten in der drei Grad kalten Ostsee.

Die „Goya“ war ein norwegisches Frachtschiff der Reederei „A/S J. Ludwig Mowinckels Rederi“, das am 4. April 1940 in Dienst gestellt wurde.

Geschichte

Nach dem Unternehmen „Weserübung“ beschlagnahmte die Kriegsmarine das Schiff und stellte es außer Dienst. 1942 wurde es dann zum Transporter umgerüstet, 1943 zum U-Boot-Begleitschiff (Depotschiff) umfunktioniert und 1944 als Zielschiff von der 24. Unterseebootsflottille (24. U-Flottille) im Hafen von Memel verwendet.

Im Zuge des Unternehmens „Hannibal“ wurde es, wie alle anderen verfügbaren Schiffe, für die vorübergehende Evakuierung der deutschen Bevölkerung aus Ostdeutschland ins Kernreich eingesetzt.

Kriegsverbrechen

Nachdem das Schiff mit 5.230 BRT bei vier Fahrten[1] bereits 19.785 Personen evakuiert hatte, wurde es am 16. April 1945 nach der Abfahrt von der Halbinsel Hela durch ein sowjet-bolschewistisches U-Boot torpediert.

Opfer

Dabei kamen etwa 7.000 bis 10.000 Menschen ums Leben, da das Schiff als Frachtschiff keine Rettungsboote besaß. Die genaue Zahl der Opfer läßt sich aufgrund der ungenauen Passagierzahlen nicht mehr feststellen. Der verantwortliche Zahlmeister zählte allein am Fallreep über 7.000 Personen, geschätzt werden bis zu 3.000 mehr, manche Schätzungen sind gar höher. Nachdem der Konvoi die Gefahrenzone verlassen hatte, kehrten die Begleitschiffe zurück und suchten nach Überlebenden. Es konnten jedoch nur 183 Schiffbrüchige aus dem eiskalten Wasser gerettet werden. Nach Angaben des Begleitschiffes M 328 wurden insgesamt 157 Menschen lebend geborgen, davon starben neun an Bord der Schiffe an Unterkühlung. Im Laufe des 17. April wurden von anderen Schiffen weitere 28 Schiffbrüchige gerettet. Damit würde die Gesamtzahl der Geretteten 176 betragen.

Kurt Gerdau - Goya.jpg

Der Untergang des Frachtschiffes gilt nach dem Untergang der „Wilhelm Gustloff“ als zweitgrößte Katastrophe und eines der größten Kriegsverbrechen der Seefahrtsgeschichte.

Entdeckung 2002

Am 26. August 2002 wurde das Wrack vor der deutschen Ostseeküste nahe Gotenhafen entdeckt.

Literatur

  • Kurt Gerdau: Goya – Rettung über See. Die [zweit-]größte Schiffskatastrophe der Welt, Koehler-Verlag

Verweise

Fußnoten