Gräbner, Viktor-Eberhard

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gräbner, Viktor-Eberhard.jpg

Viktor-Eberhard Gräbner (Lebensrune.png 24. Mai 1914 in Borsdorf, Kreis Grimma; Todesrune.png gefallen 18. September 1944 in Arnheim) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht und der Waffen-SS, zuletzt SS-Hauptsturmführer der Reserve und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Walter Harzer (links) und Viktor-Eberhard Gräbner (Mitte)

Viktor-Eberhard Gräbner wurde 1914 in Sachsen als Sohn des Fabrikanten Viktor Paul Gräbner geboren. Er besuchte die Volksschule und dann das Gymnasium, welches er mit der Obersekundareife verließ. Schon seit 1930/1931 war er beim NS-Schülerbund aktiv. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in einer Wollgroßhandlung. Als solcher war er bis 31. Oktober 1935 berufstätig.

Im Juni 1934 kam er über den Wehrverband „Brigade Ehrhardt“ zur Allgemeinen SS (SS-Nr.: 347.912), später trat er auch der NSDAP bei. Vom 1. November 1935 bis 4. Oktober 1937 diente er als Zweijährig-Freiwilliger in einem Reiter-Regiment, um dann wieder berufstätig zu werden. Am 20. April 1938 wurde er zu einer 10wöchigen Übung einberufen, in deren Verlauf er zum Wachtmeister befördert und am 5. Juli 1938 als Leutnant der Reserve entlassen wurde. Zu Kriegsbeginn wurde er am 25. August 1939 als Reserveoffizier eingezogen.

Zweiter Weltkrieg

Viktor-Eberhard Gräbner am Tag der Ritterkreuzverleihungszeremonie

Im Krieg diente er u. a. an der Ostfront in der Aufklärungs-Abteilung 256 (unter Werner Mummert) der 256. Infanterie-Division. Die Abteilung war 1942 dem SS-Regiment „Der Führer“ unter Otto Kumm unterstellt. Der Mut und die Kampfkraft der Waffen-SS hatte ihn wohl beeindruckt, am 4. Januar 1943 wurde er aus dem Heer entlassen und trat am 13. Januar 1943 zur Waffen-SS über.

Militär

Gräbner kam zuerst zu einer SS-Kavallerie-Ersatz-Abteilung und wurde ab dem 20. März 1943 zur Kampfschule der neu aufgestellten 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“, um dann später Chef der 1. Kompanie/SS-Panzer Aufklärungs-Abteilung „Hohenstaufen“ zu werden und ab dem 1. Juli 1944 als Nachfolger von SS-Hauptsturmführer Karl-Heinz Recke (der seit dem 1. März 1943 Kommandeur war und nach dem Tod Gräbners als SS-Sturmbannführer die Abteilung bis 1. März 1945 wieder übernahm) als Kommandeur der seit Oktober 1943 umbenannte SS-Panzer-Aufklarung-Abteilung 9 zu übernehmen.

Am 6. August 1944 wurde er für seine Leistungen an der Invasionsfront von Friedrich-Wilhelm Bock für das Ritterkreuz vorgeschlagen, Kommandierender General Wilhelm Bittrich befürwortete den Vorschlag. Die Ritterkreuzverleihungszeremonie soll erst am 17. September 1944 stattgefunden haben.

Schlacht um Arnheim

Als die Schlacht um Arnheim tobte, wurde Gräbner vom Divisionskommandeur SS-Obersturmbannführer Walter Harzer zur Aufklärung geschickt. Sein Befehl lautete, das Dreieck Waal – Nimwegen – Arnheim aufzuklären, Feindberührung melden und, wenn möglich, zu zerstören. Er erreichte Elst und konnte „feindfrei“ vermelden. Er fuhr weiter nach Nimwegen, wo er die 750-Mann-starke Kampfgruppe „Henke“ (Oberst Fritz Henke vom Fallschirmjäger-Lehr-Regiment) vorfand, dann erhielt er die Meldung, daß seine Männer, die er südlich der Brücke zurückgelassen hatte, schwer unter Feuer geraten waren, während an der Nordseite der Brücke eine Alarmeinheit der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ in Gefechte verwickelt war. Er hatte zwar den Befehl, bei Nimwegen zu bleiben, wollte aber zu seinen Männern (wohl eine halbe Abteilung) nach Arnheim zurück. Den Fallschirmjägern übergab er ein paar Selbstfahrlafetten (Südseite) und zwei 8,8-cm-FlaK für die Nordseite.

„Viktor-Eberhard Gräbner hatte die einzigen Kettenfahrzeuge seiner Division. Die Division hatte alle fahrbereiten Kettenfahrzeuge zur Auffrischung an die Division „Frundsberg“ abgeben müssen. Gräbner hatte bei seinen Fahrzeugen die Ketten abziehen lassen und sie als nicht einsatzbereit gemeldet. So war er der erste, der nach der Luftlandung wieder einsatzbereite Ketten-KFZ hatte. Sein Auftrag war es, über die Brücke ins Hinterland Aufklärung zu fahren, was ihm auch gelang, da die Brücke feindfrei war. Zwischenzeitig wurde die Brücke aber durch John Frost und seine Fallschirmjäger besetzt, und nun kehrte Gräbner über die selbst als unbesetzt aufgeklärte Brücke zurück.“

Als er die Brücke von Arnheim erreichte, fuhr er sofort aus Süden kommend Richtung Norden, der Feind hatte inzwischen gute Stellungen um das Nordende. Frost selbst berichtete nach dem Krieg voller Erstaunen und Bewunderung, daß seine Männer von einem einzelnen gepanzerten Spähwagen und mehrere Panzergrenadiere angegriffen wurde. Behauptungen, Gräbner hätte mit Selbstfahrlafetten oder Flakunterstützung angegriffen, entbehren jedwede Tatsachen.[1]

Es gibt verschiedene Versionen des Kampfes. Im allgemeinen geht man militärhistorisch davon aus, daß SS-Hauptsturmführer Gräbner mit Teilen der Aufklärungs-Abteilung vorher in Richtung Süden über die Brücke zur Aufklärung der Absetzplätze der feindlichen Luftlandetruppen gefahren war. Bei seiner Rückkehr von dieser Aufklärung war die Straßenbrücke inzwischen von Oberstleutnant John Frosts 481 Soldaten des 2. Bataillons/The Parachute Regiment besetzt (sowie von Scharfschützen der umliegenden Häusern gedeckt) und Ritterkreuzträger Gräbner wurde auf der Brücke zusammengeschossen.

Heldentod

SS-Hauptsturmführer d. R. Viktor-Eberhard Gräbner fiel im Kampf um die Brücke von Arnheim. Er wurde in seinem Befehlswagen (nach manchen Quellen in einem britischen Beute-Spähwagen) erschossen. Er soll um ca. 7.30 Uhr einen Brustschuß erhalten haben. Sein Bataillon, die SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 9, verlor 12 der 22 gepanzerten Fahrzeuge (darunter englische Beutefahrzeuge), 70 Männer fielen und die Abteilung mußte sich zurückziehen.

Ruhestätte

Viktor-Eberhard Gräbner ruht auf der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn; Grablage: Unter den Unbekannten.[2]

Viktor-Eberhard Gräbner, gefallen für Deutschland.jpg

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Paul Grabner (Viktor-Eberhard Gräbner), so dargestellt im Spielfilm „Die Brücke von Arnheim“

Buch und Film

Im Buch Die Brücke von Arnheim von Cornelius Ryan wird Viktor-Eberhard Gräbner fälschlicherweise Paul Grabner genannt und die Abteilung auf 40 Fahrzeuge geschätzt, auch im gleichnamigen Film wird Gräbner dargestellt, wenn auch militärhistorisch inkorrekt.

Fußnoten

  1. David Bennett: A Magnificent Disaster: The Failure of Market Garden, the Arnhem Operation, September 1944, 2011
  2. Gräbner wurde nachweislich direkt nach den Gefechten neben der Brücke bestattet. Bei den Umbettungsarbeiten im Zuge der Zusammenlegung der Kriegstoten wurde auch Gräbner exhumiert, konnte jedoch nicht stichhaltig identifiziert werden. Es wurde lediglich eine Hauptsturmführerklappe in seinem Grab gefunden. Aufgrund dessen ist Gräbner als Unbekannter umgebettet worden und ruht heute unter den Unbekannten in Ysselsteyn.