Großenhain

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Stadt Großenhain in Sachsen. Ein Ortsteil der Gemeinde Lintig im Landkreis Cuxhaven trägt ebenfalls den Namen Großenhain.

Großenhain

Wappen von Großenhain
Staat: Deutsches Reich
Gau: Sachsen
Landkreis: Meißen
Provinz: Königreich Sachsen
Einwohner (2012): 18.537
Bevölkerungsdichte: 191 Ew. p. km²
Fläche: 96,79 km²
Höhe: 122 m ü. NN
Postleitzahl: 01558, 01561
Telefon-Vorwahl: 03522
Kfz-Kennzeichen: MEI (alt: RG, GRH)
Koordinaten: 51° 17′ N, 13° 33′ O
Großenhain befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Sachsen
Bürgermeister: Burkhard Müller (CDU)

Großenhain ist eine sächsische, an der Großen Röder im Kreis Meißen gelegene Große Kreisstadt.

Lage

Großenhain liegt im Elbtal. In Großenhain gibt es unterdurchschnittlich wenig Niederschlag, was dazu führte, daß der Großenhainer Flugplatz nach 1933 zum Ausweichflugplatz von Dresden ausgebaut wurde.

Geschichte

Der Ort wurde 1205 als Hayn erstmals urkundlich erwähnt. Von 1312 bis 1316 gehörte Hayn als Pfand zu Brandenburg und seit 1485 zum albertinischen Herzogtum Sachsen. 1540 brannten drei Viertel der Stadt ab, die außerdem durch die Hussiten 1429, im Dreißigjährigen Krieg, im siebenjährigen Krieg und noch mehr 1706 im Großen Nordischen Krieg sehr zu leiden hatte. Am 16. Mai 1813 kam es während der Befreiungskriege in Großenhain zu einem Gefecht zwischen Franzosen und Russen.

Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts war Großenhain fast ständig mit Garnisonen belegt. Zuerst waren es vor allem Infanteriebataillone, nach den Napoleonischen Kriegen Kavallerie, für die ab 1875 die Kaserne errichtet wurde. Die zwei am längsten in Großenhain stationierten Regimenter waren zum einen das Regiment Prinz Anton und das 1. Husaren-Regiment „König Albert“ Nr. 18, dessen letzter Ehrenoberst König Friedrich August III. war, der in diesem Regiment auch seinen Militärdienst ableistete. Zwischen den Weltkriegen waren zwei Schwadronen Reichswehrkavallerie stationiert und während des Zweiten Weltkrieges wurde eine Remonteschule eingerichtet. Das NVA-Panzer-Regiment 16 war in Großenhain stationiert.

Am 15. November 1913 wurde im Auftrag des Militärs der Bau eines Flugplatzes begonnen. Auf diesem landete bereits am 21. Februar 1914 das erste Flugzeug - eine in Leipzig gebaute DFW-Taube mit der Militärzulassungsnummer A 183.13. Seit 1914 gab es in Großenhain einen Militärflugplatz mit der „Flieger-Ersatz-Abteilung 6“, die Piloten und Beobachter ausbildete. Zwischen 1914 und 1918 erfolgte hier die Ausbildung von ca. 60.000 Mann (andere Schätzungen gehen eher von 6.000 aus) zum Beobachter oder Piloten. Auch der berühmte Manfred von Richthofen wurde unter anderem hier zum Beobachter ausgebildet. Seither wurde der Flugplatz als Militärfliegerstation, Not- und Verkehrslandeplatz, Fliegerhorst der Luftwaffe, sowjetischer Militärflugplatz (Standort der 105. Jagdbomberdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, bis 1991) und danach bis heute wieder als Zivilflugplatz genutzt.

Am 24. Mai 2010 verwüstete ein Tornado der Stärke F2+ auf der Fujita-Skala große Teile Großenhains und der angrenzenden Gemeinden. In der Stadt wurden etwa vierzig Menschen teilweise schwer verletzt und ein Kind durch einen umstürzenden Baum getötet. In den Stadtteilen Walda und Kleinthiemig wurden 80 Prozent der Hausdächer zerstört. Es gab keine Vorwarnung durch die zuständigen Behörden.

Bekannte, in Großenhain geborene Personen

  • Horst Beeger (1919–1998), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Max Geißler (1868–1945), Schriftsteller und Literaturwissenschaftler
  • Max Handrack (1885–?), Unternehmer und Geschäftsführer der Fachschaft Radiohandel
  • Paul Harzer (1857–1932), Astronom
  • Carlo Mierendorff (1897–1943), Politiker (SPD) und Oppositioneller gegen den Nationalsozialismus
  • Walter Neul (1899–?), Politiker (NSDAP)
  • Rudolf Saalbach (1911–?), SS-Sturmbannführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges