Großmacht

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Ein Staat wird als Großmacht bezeichnet, wenn er auf Grund seiner Überlegenheit an Gebietsumfang und Bevölkerungszahl, an wirtschaftlichen und militärischen Machtmitteln auf alle große Fragen der zwischenstaatlichen Politik entscheidend einwirkt. Großmächte gab es schon in der Antike und sie sind es, die die Geschicke der Erde bestimmen. Sie bilden eine Art Aristokratie unter der Vielzahl der Staaten mit bevorrechtigtem Status.

Die traditionellen Begriffe Großmacht, Weltmacht und Supermacht sind nicht klar definiert und überlappen teilweise.

Geschichte

Im Europa des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die „Pentarchie“ (Fünfherrschaft) der Großmächte (Frankreich, England, Österreich, Rußland, Preußen)[1]; sie wurde auch „Europäisches Konzert“ genannt. An die Stelle Preußens trat bei der Reichsgründung 1871 das Deutsche Reich.
Italien (neben Deutschland eine der „verspäteten Nationen“) stieg nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Faschismus zur Großmacht auf, Japan als erste asiatische Macht der Neuzeit mit seiner Expansions- und Westorientierungspolitik. Der Erste Weltkrieg zerschlug die Großmacht Österreich-Ungarn. Das Deutsche Reich hat die infolge des Versailler Diktates verlorene Großmachtstellung unter dem Nationalsozialismus wiedererlangt, büßte diese wenige Jahre mit der völligen Zerschlagung durch die Alliierten wieder ein.

Im Völkerbund hatten nur die Großmächte einen ständigen Sitz, heute verleiht ein ständiger Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen des Vetorechtes einen bevorrechtigten Status.

Zu den Großmächten zählen heute die Vereinigten Staaten, Rotchina, Rußland und Indien. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren Japan, Italien, das Deutsche Reich und später auch England und Frankreich den Status als Weltmacht.

Literatur

  • Leopold von Ranke: Die Großen Mächte, R. Oldenbourg 1877
  • 96-book.png Google-BücherMax Lenz: Die großen Mächte: ein Rückblick auf unser Jahrhundert, Paetel 1900
  • 96-book.png PDF Martin Spahn: Die Großmächte. Richtlinien ihrer Geschichte, Maßstäbe ihres Wesens 1918
  • Rudolf Kjellén: Die Großmächte vor und nach dem Weltkriege, Leipzig, Berlin 1930
  • 96-book.png Google-BücherRichard von Kühlmann: Entwicklung der Großmächte vom Sturz Napoleons bis zur Gegenwart, K. Siegismund 1935/36
  • 96-book.png HTML Peter Krüger, Elisabeth Müller-Luckner: Das europäische Staatensystem im Wandel, R. Oldenbourg 1996

Siehe auch

Fußnoten

  1. Leopold von Ranke, Die Großen Mächte (1833), in: ders., Sämmtliche Werke 24 (Leipzig 1872) 1-40. Vgl. ferner Hermann von Cämmerer: Rankes „Große Mächte“ und die Geschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts, in: Studien und Versuche zur neueren Geschichte. Max Lenz gewidmet von Freunden und Schülern (Berlin 1910) 263-312, und Ulrich Muh-lack: Das europäische Staatensystem in der deutschen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts, in: Annali / Jahrbuch des italienisch-deutschen historischen Instituts in Trient 16 (1990) 43-92 (mit weiterer Literatur)