Grohé, Josef

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Josef Grohé (1902-1987)
Unterschrift Grohé, Josef.jpg

Josef Grohé (Lebensrune.png 6. November 1902 in Gemünden (Hunsrück); Todesrune.png 27. Dezember 1987 in Köln-Brück) war ein deutscher Politiker, Mitglied des Preußischen Landtages, Preußischer Staatsrat, Mitglied des Reichstages, NSKK-Obergruppenführer, Reichsverteidigungskommissar, Reichskommissar für die besetzten Gebiete in Belgien und Nordfrankreich und Gauleiter von Köln-Aachen im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Abstammung

Gauleiter Josef Grohe.jpg
Hermann Göring und Josef Grohé.jpg

Josef Grohé wurde als neuntes von 13 Kindern des Kleinbauern und Gemischtwarenhändlers Friedrich Jakob Grohé und seiner Ehefrau Maria Anna, geborene Ostien, geboren. Seine Wiege stand in Gemünden, im armen Hunsrück, neben der Eifel einem der ärmsten Gebiete.

Schule

Er besuchte die Volksschule in Gemünden. Neben der Schule half er im elterlichen Geschäft und in der Landwirtschaft mit. Er erlebte eine wohlbehütete kleinbürgerliche Kindheit, lediglich getrübt durch den Umstand, daß die Armut seiner Eltern den Besuch einer höheren Schule unmöglich machte, obwohl Grohés volksschulische Leistungen hervorragend waren: Dadurch war Grohé der einzige unter den vier rheinischen Gauleitern (Friedrich Karl Florian, Josef Grohé, Gustav Simon und Josef Terboven), der ohne höheren Schulabschluß blieb.

Kaiserliche Marine

Prägender aber war es für Grohé, daß seine bereits im Frühjahr 1918 erfolgte freiwillige Meldung zur Kaiserlichen Marine durch den am 11. November 1918 unterzeichneten Waffenstillstand obsolet wurde, da Grohé bis zur Vollendung seines 16. Lebensjahres am 6. November 1918 zurückgestellt worden war und so nicht mehr ins Kriegsgeschehen hatte eingreifen können, was den jungen und auch den älteren Grohé zeitlebens als verpaßte Gelegenheit verfolgt hat: „Die Niederlage des Deutsches Reiches zerschlug seinen Soldatentraum!“ (Peter Schmidt 1936 im „Westdeutschen Beobachter“).

Weimarer Republik

Joseph Grohé.jpg

Als kaufmännischer Lehrling sah er während des Ersten Weltkrieges, wie der Zusammenbruch Deutschlands raffiniert und verantwortungslos vorbereitet wurde. So meldete sich der knapp Neunzehjährige schon 1921 zum Eintritt in den Deutsch-Völkischen Schutz- und Trutzbund (DVSTB) unter DVSTB-Gründer Oberleutnant a. D. Egon Lützeler. Schon seit dem 8. März 1922 war er Mitglied der Ortsgruppe Köln der NSDAP (NSDAP-Nr.: 13.340 bis Oktober 1923) und sofort einer der Tätigsten.

Als die Franzosen ins Ruhrgebiet einmarschieren, konnte er nicht untätig zusehen. Er meldete sich bei geheimen Abwehrformationen der schwarzen Reichswehr und beteiligte sich am aktiven Widerstand (trotz Sabotage-Verbots Hitlers). Sprengungen, Stilllegungen von Werken und Bahnhöfen, Sperrung von Straßen, das alles machte nun die Tätigkeit des jungen Rheinländers Grohé aus, der mit größter Begeisterung bei der Sache war. Schließlich wurde er von den Besatzungsbehörden gesucht und mußte fliehen. Denn wäre er den Franzosen in die Hände gefallen, dann wären ihm 20 Jahre Cayenne sicher gewesen.

So kam er zunächst nach München, meldete sich in der Geschäftsstelle der NSDAP und wurde auf Veranlassungen von Adolf Hitler nach Württemberg weitergeschickt, wo er auf einem Gut untergebracht wurde. Um die Jahreswende 1923/1924 war der passive Widerstand aufgehoben und Grohé konnte in seine Heimat zurückkehren.

Als 1925 die NSDAP wieder gegründet wurde, trat Josef Grohé am 27. Februar 1925 wieder in die Partei ein (er behielt seine Parteinummer) und wurde „Gaugeschäftsführer“ unter dem Gauleiter des nunmehrigen Gaues Rheinland-Süd, Heinz Haake. Als Dr. Robert Ley im Herbst dessen Nachfolger wurde, blieb der 22jährige Grohé als dessen unverzichtbarer Stellvertreter. Gleichzeitig wurde er Schriftleiter beim „Westdeutschen Beobachter“, dem westdeutschen Kampforgan des Nationalsozialismus, und so kämpfte er nicht nur als Redner, sondern auch mit der Feder.

Durch eine Fülle von Strafverfahren versuchte man, ihn mürbe zu machen. Mehr als hundertmal stand er vor den Schranken des Gerichts, wurde so und so abgeurteilt, so daß er die Strafen schon gar nicht mehr zählte, und eine Reihe von Freiheitsstrafen führte ihn wieder hinter die Mauern des „Klingelpütz“, des Kölner Gerichtsgefängnisses. Er wurde mehrfach überfallen, zusammengeschlagen; aber trotzt dicker Verbände tat er seinen Dienst weiter, und mit Bandagen umwunden stellte er sich abends wieder auf das Rednerpult um zu Tausenden zu sprechen.

1929 wurde er Stadtverordneter in Köln und gewann damit eine neue Warte für seine Kämpfe. Als der Gau Rheinland in mehrere Gaue aufgestellt und der bisherige Gauleiter Dr. Robert Ley zum Reichsinspekteur West der NSDAP ernannt wurde, übernahm Grohé den Gau Köln-Aachen (sein Stellvertreter war Richard Schaller).

Drittes Reich

Josef Grohé (Mitte) und Franz Binz (links) auf dem Kreisparteitag der NSDAP am 13./14. Juni 1937 in Gemünd

Auch das erste Jahr des Aufbaus stellte ihn wieder vor neue schweren Aufgaben. Denn in seinem stark industriellen Bezirk war die Zahl der Arbeitslosen besonders groß und die Arbeitsbeschaffung besonders schwer zu organisieren. Dazu kommt zunächst immer wieder passiver Widerstand des Klerus, der sich mit den neuen Verhältnissen nicht abzufinden vermag. Aber auch dieser Widerstand wurde gebrochen.

Zweiter Weltkrieg

Am 30. Januar 1941 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz (KVK) I. Klasse ohne Schwerter, am 2. Juli 1942 aufgrund seiner Tätigkeiten zur Versorgung der Zivilbevölkerung seines Gaues das Kriegsverdienstkreuzes (KVK) I. Klasse mit Schwertern verliehen.

Wegen der Unzufriedenheit der nationalsozialistischen Führung mit dem angeblich „schlappen“ General der Infanterie Alexander von Falkenhausen wurde Grohé am 19. Juli 1944 zusätzlich zum Reichskommissar für die besetzten Gebiete in Belgien und Nordfrankreich ernannt, um dort mehr Menschen und Material für die Kriegswirtschaft zu gewinnen. Da Brüssel jedoch bereits am 3. September 1944 von den Alliierten besetzt wurde, konnte er in diesem Amt kaum mehr tätig werden.

Obwohl Grohé im Frühjahr 1945 zum Endkampf gegen die anrückenden VS-Truppen aufrief, setzte er sich am 5. März 1945 mit einem Motorboot aus dem linksrheinischen Köln ab.

Grabstätte der Eheleute Grohé auf dem Melaten-Friedhof

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende versteckte er sich zeitweise als Landarbeiter „Otto Gruber“ im hessischen Holzhausen. Am 21. August 1946 wurde er von den Briten verhaftet. Er wurde zunächst in Belgien interniert und 1949 an Deutschland ausgeliefert. Wegen „Kenntnisbelastender Zugehörigkeit zum Führerkorps der NSDAP“ wurde er am 18. September 1950 in Bielefeld zu 4½ Jahren Haft verurteilt, die mit der Internierung als verbüßt galten. Der Rest der Haftzeit wurde auf drei jahre Bewährung ausgesetzt. Anschließend wurde er als kaufmännischer Angestellter erfolgreicher Firmenvertreter in der Spielwarenbranche in Köln.

Grohé gehörte zu den engagierten Nationalsozialisten, die die Partei mit aufgebaut hatten und ihr bis unmittelbar vor dem Zusammenbruch treu blieben. Bis zu seinem Lebensende blieb er Anhänger des Nationalsozialismus.

Tod

Josef Grohé verstarb im Dezember 1987 in Köln-Brück, er ruht in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Hanny, die ihm 1978 vorausgegangen war.

Familie

Grohé hatte am am 4. August 1928 die gerade promovierte Chemikerin Dr. Johanna „Hanny“ Fremdling (1901-1978), die er in der am Ubierring gelegenen Geschäftsstelle des „Westdeutschen Beobachters“ kennengelernt hatte, geheiratet.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934
  • Helge Jonas Pösche: Josef Grohé – Ein Gauleiter als Held der Familie in: Geschichte in Köln 58/2011, S. 123-156

Verweise