Gruppe Ulbricht

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Die Gruppe Ulbricht bestand aus Funktionären der KPD, die am 30. April 1945 aus der Sowjetunion in die Sowjetisch besetzte Zone Deutschlands flogen. Ziel war die Errichtung der kommunistischen Herrschaft in Mitteldeutschland. Die Gruppe wurde nach ihrem Leiter Walter Ulbricht benannt.

Im engsten Führungszirkel der Exil-KPD waren jedoch längst die „Hauptlinien der Propaganda“ für den Einsatz festgelegt. „Legende zerschlagen, daß Rote Armee das deutsche Volk vernichten oder zerschlagen will“, schrieb Pieck am 25. April auf.[1]

Mitglieder der „Gruppe Ulbricht“ waren:[2]

  1. Walter Ulbricht
  2. Richard Gyptner, später Leiter der Hauptabteilung „Kapitalistisches Ausland“ im Außenministerium der DDR
  3. Otto Winzer, später Chef der Privatkanzlei des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, und Außenminister der DDR
  4. Hans Mahle, später Chefredakteur der Schweriner Volkszeitung
  5. Gustav Gundelach, später KPD-Abgeordneter im ersten deutschen Bundestag
  6. Karl Maron, später stellvertretender Chefredakteur der Zeitung Neues Deutschland und Innenminister der DDR
  7. Walter Köppe
  8. Fritz Erpenbeck
  9. Wolfgang Leonhard
  10. Otto Fischer

Am Vorabend des Aufbruchs war Leonhard ins Moskauer „Hotel Lux“ zu Ulbricht und dem Führer der Exil-KPD, Wilhelm Pieck, einbestellt worden, wo ihm nur knapp mitgeteilt wurde: „Wir brechen nach Deutschland auf, und Du bist dabei.“ Wer warum für die „Gruppe Ulbricht“ ausgesucht worden war, sei ihm bis heute schleierhaft, sagt Leonhard. „Unter Stalin stellte man keine Fragen.“[1]

Spätestens als Leonhard 1955 in seinem Buch „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ auch noch die Praktiken der „Gruppe Ulbricht“ – wie etwa die schon Anfang Mai 1945 in Berlin beginnende Suche nach ideologischen „Abweichlern“ und „Trotzkisten“ – konkret und entlarvend beschrieb, vermied die SED im Gegenzug möglichst jede Erwähnung der Gruppe, die für diese ersten Weichenstellungen in der sowjetischen Zone und in Berlin gesorgt hatte.[3]

„Von Ulbricht zu Ali – so kann man die letzten 60 Jahre zusammenfassen“, sagt Wolfgang Leonhard in einem Berliner Döner-Laden stehend. Früher, 1945, hieß der Laden noch Gaststätte „Rose“ und war Treffpunkt der Berliner Kommunisten, die ein neues, ein besseres Deutschland aufbauen wollten.[4]

Literatur

  • Harold Hurwitz: Zwangsvereinigung und Widerstand der Sozialdemokraten in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin, Verlag Wissenschaft und Kritik, Köln 1990 [Sonderdruck ohne ISBN für den Verein für politische Bildung und soziale Demokratie e.V. (DDR), 173 S.]

Verweise

Fußnoten