Götzen, Gustav Adolf Graf von

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Gustav Adolf von Goetzen.jpg

Gustav Adolf Graf von Götzen (Lebensrune.png 12. Mai 1866 auf Schloß Scharfeneck in der Grafschaft Glatz; Todesrune.png 1. Dezember 1910 in Hamburg) war ein deutscher Jurist, Garde-Offizier, Afrikaforscher, Diplomat und von 12. März 1901 bis 15. April 1906 Kommandeur der Schutztruppe sowie Kaiserlicher Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Er war hochdekoriert und erhielt Ehrungen durch zahlreiche wissenschaftliche Gesellschaften, so auch 1908 die silberne Karl-Ritter-Medaille der Geographischen Gesellschaft in Berlin.

Leben

Hauptmann Graf von Goetzen u. a. mit dem Halsorden als Ehren- oder Rechtsritter des Johanniterordens.
Das Grabmal in Hamburg, geschaffen von Gustav Eberlein

Preußische Armee

Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Paris, Berlin und Kiel trat Gustav Adolf Graf von Götzen, Sohn des Offiziers Adolf Graf von Götzen und der Wanda, geb. Freiin von von Zedlitz und Neukirch (Äbtissin der Freiherrlichen von Zedlitzschen Damenstifts Kapsdorf), 1885 in das 2. Garde-Ulanen-Regiment des Berliner Garde-Korps ein. Zwei Jahre später wurde er ins Offizierskorps aufgenommen und danach als Militärattaché nach Rom abkommandiert.

Immer wieder Afrika

1891 unternahm Graf von Götzen von Rom aus einen Jagdausflug zum Kilimandscharo in Deutsch-Ostafrika.

Am 21. Dezember 1893 brach er in der deutsch-ostafrikanischen Küstenstadt Pangani zu einer privaten Forschungsexpedition zur Erkundung des Hinterlandes auf. Begleitet wurde er von dem Afrikaforscher und Kolonialoffizier Georg von Prittwitz und Gaffron sowie dem Arzt Dr. Hermann Kersting. Die Expedition quer durch den Kontinent endete nach knapp einem Jahr in Matadi an der Kongomündung. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1895 veröffentlichte Götzen noch im selben Jahr die Ergebnisse dieser Expedition unter dem Titel „Durch Afrika von Ost nach West“. Anschließend wurde er für zwei Jahre als Militärattaché nach Washington D.C. beordert und war danach Hauptmann im Großen Generalstab. Ab 1900 wurde er wieder nach Deutsch-Ostafrika geschickt.

Gouverneur

Mit der Beförderung zum Major übernahm er sowohl den Gouverneursposten als auch das Kommando über die Schutztruppen. In seine Amtszeit fiel der Maji-Maji-Aufstand, der mit militärischer Unterstützung aus dem Mutterland beendet werden konnte. Seine damaligen Erlebnisse schilderte Götzen in dem 1909 erschienenen Buch „Deutsch-Ostafrika im Aufstand“.

Zurück im Reich

1906 zwang ihn sein angegriffener Gesundheitszustand, sich in die Heimat zurück­versetzen zu lassen. 1908 wurde er preußischer Gesandter in Hamburg.

Tod

Gustav Adolf Graf von Götzen verstarb am 2. Dezember 1910 in Hamburg und auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Hier ruht er seit 1931 mit seiner Gemahlin May.

Familie

1898 heiratete Graf von Götzen in Washington D.C. seine Verlobte May, verwitwete Stanlay Lay, geb. Loney (1861–1931). Aus der Ehe ist eine Tochter entsprossen. 

Schriften (Auswahl)

  • Durch Afrika von Ost nach West. Resultate und Begebenheiten einer Reise von der Deutschostafrikanischen Küste bis zur Kongomündung in den Jahren 1893/94 (1895) (PDF-Datei)
  • Deutsch-Ostafrika im Aufstand 1905/06, Reimer-Verlag 1909 (Bestellmöglichkeit des Nachdrucks)

Literatur

  • Reinhart Bindseil: „Ruanda im Lebensbild des Offiziers, Afrikaforschers und Kaiserlichen Gouverneurs Gustav Adolf Graf von Götzen 1866-1910“ (Bestellmöglichkeit)

Verweise