Knuth, Gustav

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Gustav Knuth)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gustav Knuth (1901–1987)
Gustav Knuth
Grab von Gustav Knuth
Küsnacht-Hinterrie
Inschrift des Grabsteins

Gustav Adolf Karl Friedrich Knuth (Lebensrune.png 7. Juli 1901 in Braunschweig; Todesrune.png 1. Februar 1987 in Küsnacht, Schweiz) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Jugend

Gustav Knuth wurde am 7. Juli 1901 in Braunschweig geboren. Der Sohn eines Zugführers brach nach der Volksschule eine Lehre zum Bauschlosser ab und nahm zunächst Schauspielunterricht bei dem Braunschweiger Hofschauspieler Casimir Paris, erlernte das Handwerk weiter auf Provinz- und Wanderbühnen.

Weimarer Republik

Mit 17 Jahren trat Knuth – von zu Hause ausgerissen – 1918 sein erstes Engagement am Stadttheater von Hildesheim an, weitere Verpflichtungen führten ab 1919 für drei Jahre an das Stadttheater nach Hamburg-Harburg, anschließend bis 1925 nach Basel und dann bis 1933 nach Hamburg-Altona.

Drittes Reich

Er war von 1933 bis 1936 am Hamburger Schauspielhaus unter Karl Wüstenhagen engagiert. Dann ging er nach Berlin. Sein erster Film „Der Ammenkönig“, in dem er 1935 einen kernigen Dorfschmied spielte, wurde gleich ein Erfolg. Er spielte von 1937 bis 1944 an den Berliner Bühnen unter Gustaf Gründgens, wo er sowohl die großen Rollen des klassischen als auch des modernen Fachs verkörperte. Zu seinen schönsten Arbeiten gehörte 1944/45 auch Helmut KäutnersUnter den Brücken“, eine poetische Dreiecksgeschichte aus dem Binnenschiffermilieu, in der er an der Seite von Carl Raddatz spielte.

Nachkriegszeit

1949 ging Knuth ans Zürcher Schauspielhaus, dem er mit Unterbrechungen bis in die achtziger Jahre angehörte. Hier brillierte er unter anderem schon zu Beginn seiner Züricher Zeit als General Harras in Zuckmayers „Des Teufels General“.

Aus dem Film der fünfziger Jahre war Gustav Knuth nicht wegzudenken: Er spielte Fabrikanten, Waffenschieber, Schmierenkomödianten und immer wieder den kleinen Mann aus dem Volk – die ganze Skala der bekannten Nachkriegsfiguren. Hinreißend war 1954 sein Theaterdirektor Emanuel Striese in der von Kurt Hoffmann inszenierten Filmversion von „Der Raub der Sabinerinnen“, bemerkenswert 1955 seine Darstellung als Fuhrunternehmer Karl John in Robert Siodmaks Hauptmann-Verfilmung „Die Ratten“ oder 1960 der lüsterne Biedermann in „Das kunstseidene Mädchen“ – einprägsame Rollen, in denen er seine darstellerischen Möglichkeiten ausreizen konnte. Aber auch mit prägnanten Nebenrollen wie beispielsweise als Max von Bayern in den drei „Sissi“-Filmen (1955/56/57) oder als Stationsvorsteher István Rácz in der hinreißenden Romanze „Ich denke oft an Piroschka“ (1955) bleibt Gustav Knuth unvergessen.

Noch populärer wurde Knuth dann durch das Fernsehen, vor allem ab Mitte der 60er Jahre konzentrierte er sich vermehrt auf seine Tätigkeit für dieses Medium. Schon 1962 spielte er in der beliebten Familienserie „Alle meine Tiere“ den Tierarzt Dr. Hofer, in der Fernsehserie „Großer Mann – was nun?“ sah man ihn 1967/68 als leidgeprüften Großunternehmer Heinrich König. 1968 agierte er als Trapezveteran Carlo Doria in der Artistenserie „Salto Mortale“. In dem Mehrteiler „Die Powenzbande“ mimte er 1973 den Baltus Powenz. Unvergessen bleibt 1969 sein brillante Darstellung des Newton in der vom SDR aufgezeichneten Aufführung von Dürrenmatts „Die Physiker“ an der Seite der legendären Therese Giehse.

1975 war er mehrere Folgen lang Gast in der Prominentenrunde „Künstlerstammtisch“, und große Popularität erreichte er 1978/79 als „Der eiserne Gustav“ in der Fernsehadaption des gleichnamigen Fallada-Romans. Noch mit 80 Jahren stand Knuth gemeinsam mit seiner Frau für den Film „So oder so ist das Leben“ vor der Fernsehkamera; zu seinen letzten Fernsehproduktionen gehört auch der Fernsehfilm „Der Schützling“ (1981).

Gustav Knuth war zweimal verheiratet, seine Ehe mit der Schauspielerin Gustel Busch (1900–1969) war in den 1930er Jahren geschieden worden, anschließend ehelichte er seine Kollegin Elisabeth Lennartz (1902–2001).

Der beliebte Schauspieler, welcher zuletzt in Küsnacht in der Schweiz lebte und die Schweizer Staatsbürgerschaft besaß, starb am 1. Februar 1987 mit 85 Jahren nach einem zweiten Schlaganfall in Neumünster/Zürich. Sein 1935 geborener Sohn Klaus Knuth stammt aus der Ehe mit Gustel Busch und wurde ebenfalls Schauspieler, konnte aber die Popularität seines Vaters nicht erreichen.

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Gustav Knuth (Staffel 3 / Folge 5, 2012)

Die Physiker (Dürrenmatt), 1964

Auszeichnungen

Joachim Gottschalk, Brigitte Horney und Gustav Knuth in dem Bavaria-Film „Das Mädchen von Fanö“ (1941)

Filmographie

Darsteller
  • 1935: Der Ammenkönig
  • 1937: Heimweh
  • 1938: Schatten über St. Pauli
  • 1939: Das Lied der Wüste
  • 1939: Der Vorhang fällt
  • 1939: Mann für Mann
  • 1940: Zwischen Hamburg und Haiti
  • 1941: Das Große Spiel
  • 1941: Das Mädchen von Fanö
  • 1941: Friedemann Bach
  • 1941: Pedro soll hängen
  • 1943: Ein Glücklicher Mensch
  • 1943: Gefährtin meines Sommers
  • 1944: Große Freiheit Nr. 7
  • 1944: Tierarzt Dr. Vlimmen
  • 1945: Das Leben geht weiter
  • 1945: Unter den Brücken
  • 1948: Fahrt ins Glück
  • 1949: Das Geheimnis der roten Katze
  • 1949: Der Blaue Strohhut
  • 1949: Einmaleins der Ehe
  • 1949: Tromba
  • 1950: Der Theodor im Fußballtor
  • 1950: Es kommt ein Tag
  • 1950: Geliebter Lügner
  • 1951: Das Seltsame Leben des Herrn Bruggs
  • 1951: Der Blaue Stern des Südens
  • 1951: Eine Frau mit Herz
  • 1952: Das kann jedem passieren
  • 1952: Der Fröhliche Weinberg
  • 1952: Die Venus vom Tivoli
  • 1952: Palace Hotel
  • 1953: Keine Angst vor großen Tieren
  • 1953: Die Nacht ohne Moral
  • 1953: Muß man sich gleich scheiden lassen?
  • 1954: Die Mücke
  • 1954: Keine Angst vor Schwiegermüttern
  • 1954: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
  • 1954: Der Raub der Sabinerinnen
  • 1955: Die Ratten
  • 1955: 08/15 – In der Heimat
  • 1955: Himmel ohne Sterne
  • 1955: Ich denke oft an Piroschka
  • 1955: Griff nach den Sternen
  • 1955: Regine
  • 1955: Sissi
  • 1956: Der Bettelstudent
  • 1956: Heidemarie
  • 1956: Heute heiratet mein Mann
  • 1956: Sissi – Die junge Kaiserin
  • 1956: Spion für Deutschland
  • 1956: Wenn wir alle Engel wären
  • 1957: Das Schloß in Tirol
  • 1957: Der Graf von Luxemburg
  • 1957: Ein Stück vom Himmel
  • 1957: Robinson soll nicht sterben
  • 1957: Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin
  • 1958: Das Dreimäderlhaus
  • 1958: Der Schwarze Blitz
  • 1958: Europas neue Musikparade
  • 1958: Hoch klingt der Radetzkymarsch
  • 1958: Man ist nur zweimal jung
  • 1958: Ihr 106. Geburtstag
  • 1958: Kleine Leute mal ganz groß
  • 1959: 2 x Adam, 1 x Eva
  • 1959: Buddenbrooks – 1. Teil
  • 1959: Geliebte Bestie
  • 1959: Alle lieben Peter
  • 1959: Freddy unter fremden Sternen
  • 1960: Drei schräge Vögel
  • 1960: Eine Frau fürs ganze Leben
  • 1960: Ich heirate Herrn Direktor
  • 1960: Kein Engel ist so rein
  • 1960: Lampenfieber
  • 1960: An heiligen Wassern
  • 1960: Auf Engel schießt man nicht
  • 1960: Conny und Peter machen Musik
  • 1960: Das Kunstseidene Mädchen
  • 1960: Der Herr mit der schwarzen Melone
  • 1961: Eine hübscher als die andere
  • 1961: Nur der Wind
  • 1961: Chikita
  • 1961: Der Lügner
  • 1962: Forever My Love
  • 1963: Meine Tochter und ich
  • 1963: Rote Lippen soll man küssen
  • 1964: Das hab' ich von Papa gelernt
  • 1964: Heiß weht der Wind
  • 1964: Jetzt dreht die Welt sich nur um dich
  • 1965: Heidi
  • 1965: Schüsse im Dreivierteltakt
  • 1965: Tante Frieda – Neue Lausbubengeschichten
  • 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten
  • 1968: Der Kongreß amüsiert sich
  • 1968: Frau Wirtin hat auch einen Grafen
  • 1969: Charleys Onkel
  • 1969: Komm, liebe Maid und mache
  • 1969: Pepe, der Paukerschreck
  • 1981: Der Bockerer
Synchronsprecher