Gutknecht, Alfred

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Alfred Gutknecht.jpg

Alfred Gutknecht (Lebensrune.png 20. Juni 1888 in Badingen, Landkreis Stendal; Todesrune.png Freitod 12. November 1946 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor und Höherer Kommandeur der Kraftfahrtruppen West in Frankreich an der Invasionsfront im Zweiten Weltkrieg.

Chronologischer Werdegang

  • Kadettenschüler
  • 19. März 1908 Eintritt in das 3. Lothringische Infanterie-Regiment Nr. 135 unter Oberst Edwin Sunkel
  • Leutnant: 19. März 1908 (ohne Patent)
    • später Erhalt des Patents mit Wirkung vom 19. June 1908
  • 1. März bis 1. August 1912 zur Ausbildung an das Königlich Preußische Militär-Reit-Institut (Vahrenwald) kommandiert
  • 15. Oktober 1913 bis zum 15. März 1914 Seminar für orientalische Sprachen
  • 24. April 1914 Abreise nach Deutsch-Ostafrika
  • ab 19. Mai 1914 Zugführer in der 10. Feld-Kompanie der Schutztruppe
  • Oberleutnant: 25. Februar 1915
  • ab 22. Juni 1916 Zugführer der 5. Feld-Kompanie
  • Hauptmann: 16. September 1917
    • März 1917 1.000-Mann-Abteilung (Schutztruppe und Askari) unter Theodor Tafel hatten sich bei den Rückzugskämpfe gegen Generalleutnant Jan Christiaan Smuts von der Hauptmasse (5.000 Mann) unter Oberst Paul von Lettow-Vorbeck getrennt. Tafel stand bei Mahenge (wo 1905 die berühmte Schlacht bei Mahenge stattfand), während von Lettow-Vorbeck einen Gewaltmarsch durch Tal des Matandu unternahm. Eine Zusammenführung der deutschen Truppen war nicht mehr möglich. Hauptleute Tafel und Gutknecht kämpften erbittert, waren aber unweit der Kriegsfunkstelle Newala umzingelt und kapitulierten schließlich ohne Munition, Nachschub und Wasser sowie dem Hungertod nahe[1] am 28. November 1917. Tafel war mit seinen Schutztrupp-Männern und Reichsnegern nur einen Tagesmarsch von Oberst von Lettow-Vorbeck, wußte dies aber nicht. Paul von Lettow-Vorbeck könnte sich noch bis zum 25. November 1918 gegen über 300.000 feindliche Truppen halten, seine 1.311 deutsche und Askari-Soldaten mit ihren 1.598 eingeborenen Träger stellten das letzte deutsche Kontingent dar, welches im Ersten Weltkrieg kapitulierte.
Generalmajor Alfred Gutknecht als Kraftfahroffizier beim Generalstab des OB West (Dienststellung seit dem 20. September 1942) inspiziert ein Fahrzeug der 39. Infanterie-Division in Vlissingen in der Niederlande
  • 28. November 1917 bis 21. November 1919 britische Kriegsgefangenschaft
  • Rückkehr nach Deutschland und zur Genesung beurlaubt
  • Charakter als Major: 31. März 1920
  • 9. Januar 1920 Eintritt in den Polizeidienst
  • Polizei-Hauptmann: 9. Januar 1920
    • Sicherheitspolizei Berlin
  • Polizei-Major: 15. Dezember 1925
    • ab 1. September 1925 Ausbilder beim Kraftfahrdienst der Schutzpolizei Berlin
  • Polizei-Oberstleutnant: 23. Juli 1935
    • 1. Oktober 1934 bis 16. März 1936 Abteilungsleiter in der Landespolizei-Inspektion West in Düsseldorf
  • 16. März 1936 Übertritt in das Heer
  • Oberstleutnant: 16. März 1936 (Rangdienstalter mit Wirkung vom 1. Mai 1934)
  • Oberst: 1. April 1936
  • 6. Oktober 1936 bis 22. August 1939 im Generalstab des Generalkommandos I. Armeekorps in Königsberg
  • bis 3. Oktober 1939 im Stab der 3. Armee unter General der Artillerie Georg von Küchler
  • ab 3. Oktober 1939 im Stab des Grenzabschnittskommandos Nord
  • Gutknecht wurde am 7. November 1939 vom Stab des Grenzabschnittskommandos Nord in den Stab des AOK 16 im Westen kommandiert. Hier beschwerte er sich, weil seine Frau schwer erkrankt war und er wieder nach Ostpreußen zurückversetzt werden müsse. Dabei sollen ihm die Tränen in den Augen gestanden haben. Wenige Monate später beschwerte er sich, warum er seit April 1939 mit der Beförderung übergangen wurde. Dazu schrieb Oberstleutnant Viktor Leopold Linnarz (zuletzt Generalleutnant) vom Heerespersonalamt: „Das PA stand auf dem Standpunkt, wenn es sich schon nicht verhindern läßt, daß wir weinende Obersten haben, so kommt eine Beförderung zum weinenden General nicht in Frage.“ Gutknecht ist dann aber sowohl vom Oberbefehlshaber der 15. Armee (10. März 1943) als auch vom Oberbefehlshaber West (10. März 1944) überaus positiv beurteilt worden.[2]
  • Generalmajor: 1. Juli 1942

Gefangenschaft 1944–1946

Am 26. August 1944 fiel Paris in die Hände der Invasoren, am 29. August 1944 erhielt Gutknecht, dem Oberbefehlshaber West unterstellt, den Befehl, wichtige Dokumente (vorhandener Fuhrpark, Werkstätten, Personal, Nachschublager usw.) zum Führerhauptquartier „Wolfsschlucht 2“ (inzwischen Teil der Kitzinger-Stellung) zu bringen, wo Walter Model und Erwin Rommel (mit seinem Stabsoffizier Hans Speidel) seit dem 18. August 1944 ihr Hauptquartier hatten. Auf der Straße zwischen Reims und Soissons befand sich der Generalmajor und sein Fahrer nach einer Kurve inmitten einer VS-amerikanischen Brigade. Der Fahrer versuchte noch zu wenden, die Amerikaner eröffneten das Feuer, so geriet Alfred Gutknecht leicht verwundet in Kriegsgefangenschaft.

Er war vom 5. September bis zum 25. Oktober 1944 im Kriegsgefangenenlager Trent Park in England, wurde dann in die VSA verschleppt, wo weitere Verhöre dem Wehrmacht-Transportwesen betreffend erfolgen sollten. Mit ihm die hohen Heeresoffiziere Erwin Rauch, Paul Seyffardt, Hans von der Mosel, Otto Richter und Detlef Bock von Wülfingen sowie die Marineoffiziere Alfred Schirmer, Otto Kähler, Hans von Treschkow und Carl Weber.

Ziel des Gefangenentransports war für die meisten Camp Clinton in Mississippi. Kurz vor ihrer Ankunft trafen am 28. September 1944 Erwin Vierow, Karl Spang, Curt Badinski, Theodor Graf von Sponeck, Erwin Menny, Fritz Krause, Kurt Freiherr von Liebenstein, Christoph Graf zu Stolberg-Stolberg, Robert Sattler, Hans-Georg Schramm und Hubertus von Aulock. Nachdem die Gruppe mit Gutknecht wenige Wochen später eintraf, waren es 32 Generäle und Oberst i. G. August-Viktor von Quast, dessen Beförderung zum Generalmajor ohne Patent am 1. August 1943 (bereits in Gefangenschaft) noch nicht anerkannt war, der aber als Adjutant von General der Panzertruppe Gustav von Vaerst geduldet war.

Alfred Gutknecht war schwer angeschlagen, die Gefangenschaft setzte ihm zu, Lagerkoller trat ein. Im Januar 1945 wurde er in das Glennan General Hospital in Okmulgee (Oklahoma) verlegt, wo Kriegsgefangene mit psychischen Symptome behandelt wurden.[3] Dennoch überlebte Gutknecht die Gefangenschaft, im Gegensatz zu seinem Kameraden Generalmajor Karl Robert Max Bülowius von Afrika Korps, der nach Tennessee (Camp Forrest) verlegt wurde und dort – nach einem letzten Brief an Willibald Borowietz – sich angeblich am 27. März 1945 mit den Tragriemen seiner Aktentasche erhängt haben soll. Auch Borowietz sollte drei Monate später unter ungeklärten Umständen ums Leben kommen.

Tod

Generalmajor a. D. Alfred Gutknecht beging am 12. November 1946 in Berlin Suizid. Nach vereinzelten Quellen war er zu diesem Zeitpunkt bei der Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army tätig, nach anderen soll ihm mitgeteilt wurden sein, daß er der Sowjetunion ausgeliefert werden sollte. Glaubhaft ist die Version, daß er in Berlin eine Bestätigung für das grausame Schicksal seiner Gemahlin und seiner Familie in Ostpreußen (wo sie seit seiner Versetzung in das Generalkommando I. Armeekorps im Oktober 1936 wohnte) nach dem Einfall der Roten Armee erhalten hatte und diese Information nicht ertragen konnte.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Charles Miller: Battle for the Bundu: The First World War in East Africa
  2. Vgl. BA-MA, Pers 6/1318.
  3. DEREK RAY MALLETT: PRISONERS OF WAR—COLD WAR ALLIES: THE ANGLO-AMERICAN RELATIONSHIP WITH WEHRMACHT GENERALS, Seite 235