Gutmenschitis – die wachsende Krankheit

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Gutmenschitis – die wachsende Krankheit

Sie kochen gegen Rechts und duschen für den Frieden
von Carsten Ostrowski

Ich gestehe, sie verfolgen mich. Und sie nerven, ja quälen mich. Denn sie machen alles richtig. Und sind einfach nur gut. Viel besser als ich. Sie tun auch nichts einfach mal so. So wie ich. Sie tun alles immer „für“ oder „gegen“ etwas. Ganz gleich ob Fußball spielen oder Eier kochen. Eigentlich toll. Trotzdem, das nervt. Laster kennen sie nicht. Sie rauchen nicht und strafen Raucher selbst da, wo sie rauchen dürfen, mit strafendem Blick. Auf dem Fahrrad tragen sie demonstrativ den Helm. Auch wenn es nur zum Nachbarn geht. Und sie schütteln fassungslos den Kopf beim Anblick von Autos mit mehr als 50 PS. Erdwärme, Wind und Sonne gehören in die Präambel ihrer Verfassung. Anhänger von Atomenergie sind für sie kriminell.

Sie bauen Krötentunnel und kochen gegen Rechts. Sie leiden persönlich am Klimawandel und kämpfen gegen Rassismus, indem sie Schokoküsse essen. Während wir versuchen, uns zu entspannen, bibbern sie in der Kälte mit Unterschriftenlisten, Öko-Siegeln und bei Gesprächen über Elektrosmog. Sie haben Verständnis für Islamisten. Sie kommen sich mutig vor, wenn sie Hitler für schlecht halten. Sie sind die Gut-Menschen – und sie glauben, die Welt wäre schlechter dran ohne sie. Sie fühlen sich gut, sie sind gut – und trotzdem lachen sie wenig, wirken engagiert bis angespannt, so als seien sie ständig auf der Suche nach dem, was noch nicht „gut genug“ ist, so wie es nun mal ist.

Sind Gutmenschen überzogen oder gar „krank“? Der forensische Psychiater Dr. Lyle Rossiter hat in seinem Buch „The liberal mind“ das besonders bei den Grünen und Linken ausgeprägte, aber auch bei CDU, FDP und SPD vorkommende Krankheitsbild des Gutmenschentums analysiert. Er erklärt, warum es sich bei diesem Phänomen um eine psychische Störung handelt. Gutmenschen leben im neurotischen Luftschloß einer idealen Welt und spalten alle von den eigenen Ansichten abweichenden Meinungen auf schizophrene Weise als böse ab. Dabei zeigen sie eine manisch-totalitaristische Fixierung auf eine Idee oder ein Leitbild, zu dessen Durchsetzung sie alle Hemmschwellen abbauen.

Ein Gutmensch ist jemand, der sich eine ideale Welt erträumt, in der er sich einredet zu leben oder leben zu können. Gutmenschen verhalten sich dabei schizophren, indem sie jeden, der nicht ihre Ansichten teilt, zum Bös-Menschen erklären. Gutmenschen verhalten sich dabei wie die Gefolgsleute von Führern, nur daß sie nicht einer einzigen Person hinterherlaufen, sondern einer fixen Idee, die sie selbst im Angesicht von eindeutigen Beweisen und Argumenten nicht willens sind aufzugeben. Wenn Gutmenschen die Möglichkeit erhalten, sind sie gegenüber ihren Gegnern weitaus totalitärer als das, was sie vorgeben zu bekämpfen.

Dr. Rossiter, der während seiner 35jährigen Laufbahn über 1.500 Patienten behandelt und psychologische Gutachten in über 2.700 Gerichtsverfahren erstellt hat, erklärt über das Gutmenschen-Wesen: „Wie verzogene und wütende Kinder rebellieren sie gegen die normale Verantwortung von Erwachsenen und fordern, daß ein elterlicher Staat ihre Bedürfnisse von der Wiege bis zum Grab befriedigt.“

Im typischen Krankheitsverlauf der Gutmenschitis sucht sich der Gutmensch irgendwann entsprechend seiner fixen Idee eine „bedrohte“ Bevölkerungsgruppe, deren Inschutznahme er alles andere kollektiv unterwirft, wobei dem Individuum jegliche Eigenverantwortung abgesprochen wird. Dr. Rossiter führt weiter aus, wie sich Gutmenschen die Schwächen und Ängste zunutze machen, indem sie der Gesellschaft einreden, daß bestimmte Gruppen benachteiligt wären und sie deshalb ein Recht auf Vorzugsbehandlung oder sonstige Kompensation hätten. Außerdem lehnen Gutmenschen die Eigenverantwortlichkeit des Individuums ab und ordnen das Individuum vielmehr dem Willen des Staates unter. Auch nährten Gutmenschen immer wieder Gefühle von Neid und Mißgunst.

Wenn der moderne Gutmensch über imaginäre Opfer heult, Wut gegen imaginäre Bösewichter aufstaut und vor allen Dingen, wenn er das Leben von Menschen bestimmen will, die sehr wohl kompetent sind, ihr eigenes Handeln zu bestimmen, dann wird die Neurose des Gutmenschen schmerzlich sichtbar. Vorsicht: Gutmenschitis ist vor allem in Deutschland eine weit verbreitete Erkrankung. Nähern Sie sich Patienten nur mit Vorsicht und bedenken Sie in der Diskussion, daß es sich um ein Krankheitsbild handelt. Patienten kann mit einem guten Psychiater und viel gesellschaftlicher Aufklärung geholfen werden. Also, helfen wir ihnen, sind wir einfach gute Menschen.

Quelle: KOMMA – Magazin für christliche Kultur, Nr. 60/2009, Seite 35


Siehe auch

Literatur

  • Manfred Kleine-Hartlage:
    • Die Sprache der BRD. 145 Unwörter und ihre politische Bedeutung, Edition Antaios, Schnellroda, 3. Aufl. 2019
    • Die liberale Gesellschaft und ihr Ende. Über den Selbstmord eines Systems. Verlag Antaios, Schnellroda 2013, ISBN 978-3-944422-30-5