Heeresdienstvorschrift
Eine Heeresdienstvorschrift/Heeres-Druckvorschrift/H.Dv. regelte in knapper Form für einen begrenzten Bereich die Arbeit und Ausbildung des deutschen Heeres in der Wehrmacht. Da aufgrund der Größe der Landtruppen die Vorschriften des Heers an Druckauflage die der Marine und Luftwaffe weit übersteigen, wird der Begriff oft für alle Teil- und Zentralvorschriften genommen.
Inhaltsverzeichnis
Deutsches Heer
Die Vorschriften im Deutschen Heer ab 1871 und der Reichswehr wurden mit D.V.E. abgekürzt. So D.V.E. 202 Pontonier-Vorschrift oder D.V.E. 208 Geschäftsordnung für den Inspizienten des Feldartilleriegeräts. Hinzu kamen die technischen Erlasse wie T.D.V.E. 57 Feldgerät einer Feldluftschiffer-Abteilung und einer Gaskolonne oder T.D.V.E. 62 Die Ausbildung mit dem Drachen- und Freiballon.
Wehrmacht
Die Dienstvorschriften der Wehrmacht für die Teilgattungen Kriegsmarine und Luftwaffe wurden mit M.Dv. und L.Dv. abgekürzt. Ein Teil der Vorschriften wie H.Dv. 3/11 Befehlsbefugnisse im Heer, L.Dv. 3/11 Das Rang- und Vorgesetztenverhältnis der Soldaten der Luftwaffe oder M.Dv. 49 Bestimmungen für den Dienst an Bord regelten nur in den entsprechenden Teilgattungen. Andere Vorschriften wie die Wehrmachtsdisziplinarstrafordnung (WDStO) waren unter H.Dv. 3/9, M.Dv. 130 und L.Dv. 3/9 oder Schlüsselanleitung zur Schlüsselmaschine Enigma[1] unter H.Dv. 14, M.Dv. 168 und L.Dv. 14 für die gesamte Wehrmacht gültig. Als Beilagen bzw. spätere Ergänzungen gab es noch Merkblätter. Mit einem g wurden die Vorschriften bei H.Dv.g. und L.Dv.g. als geheim gekennzeichnet. Bei der Marine wurde auf das g verzichten und ein Geheim! aufgedruckt.
NVA
Die Vorschriften der NVA wurden mit A für Anleitung abgekürzt. Dazu gehören Handgranaten - Beschreibung und Nutzung[2] oder A 051/1/301 7,62-mm-Panzermaschinengewehr Kalaschnikow PKT - Beschreibung und Nutzung.
Bundeswehr
Auch die Bundeswehr hat Dienstvorschriften für die drei Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine und technische Vorschriften. Allgemeingültige Vorschriften wie ZDv 10/1 Innere Führung – Selbstverständnis und Führungskultur der Bundeswehr heißen hier Zentrale Dienstvorschrift. Die mit VS-NfD abgekürzten Vorschriften sind Verschlußsache (Nur für den Dienstgebrauch).
Bundesheer
Im heutigen Österreichischen Bundesheer regeln die Allgemeinen Dienstvorschriften (ADV) den Gesamtdienst. Jeder Wehrmann faßt bei seinem Einrücken eine Ausgabe der ADV aus und hat sie beim Tragen des Kampfanzuges stets mitzuführen. Mittlerweile ist die ADV auch im Weltnetz einzusehen: ADV
Im Bundesheer der 1920/30er Jahre abgekürzt mit ADB. Im Bereich darunter wird mit Verordnungen gearbeitet.
Fremde Heere West
Die Schweiz ordnet ihre Streitkräfte über Reglements wie Reglement 51.020 d Taktische Führung XXI.
In den VS-Streitkräften gibt es zentral die „Field Manuals Military Police“ der Militärpolizei des VS-amerikanischen Heeres[3] und speziellere Vorschriften/Anleitungen wie die Marine Corps Reference Publication (MCRP) 3-02B Close Combat.[4]
Siehe auch
Verweis
- Zentrale Dienstvorschrift A-2600/1 Innere Führung – Selbstverständnis und Führungskultur (Bundeswehr)
- Dienstvorschriften der VS-amerikanischen Marineinfanterie (United States Marine Corps)
