Hagelfeuer
Als Hagelfeuer (oder auch Halefeuer[1], Halfeuer), bezeichnete man im germanischen Kult die Sitte, vor Beginn des Sommers heilige Feuer zu entzünden, durch die Hagel- oder Gewitterschäden von den Feldern fern gehalten werden sollten. In dieser Beziehung zeigen sich die Hagelfeuer deckungsgleich mit dem Johannisfeuer, nur daß sie nicht wie dieses an einen bestimmten Tag gebunden sind. In der Regel fanden die Hagelfeuer Mitte Juni statt, wo die Hagelgefahr für die Saat am größten ist. In das Feuer warf man geopferte Tiere (Ziegenbock, Stier oder Widder) oder Eier und dergleichen, ein Überbleibsel eines alten Opfers. Vielleicht bildete das Hagelfeuer – wenigstens gelegentlich – auch ein gemeinsames Feuer mit dem Sonnenwendfeuer. Nach der Christianisierung soll das Hagelfeuer in einigen Gegenden nach dem Volksglauben auch zur Vertreibung der Hexen gedient haben[2].
Literatur
- Ulrich Jahn: Die Deutschen Opfergebräuche bei Ackerbau und Viehzucht: Ein Beitrag zur Deutschen Mythologie und Altertumskunde. Breslau 1884
- Heino Pfannenschmid: Germanische Erntefeste im heidnischen und christlichen Cultus. Hannover 1878
Verweise
- Hagelfest (Eldaring e.V. Asatru)