Halder, Franz

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Franz Halder, 1939.jpg

Franz Halder (Lebensrune.png 30. Juni 1884 in Würzburg; Todesrune.png 2. April 1972 in Aschau im Chiemgau, Oberbayern)[1] war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt Generaloberst, Chef des Generalstabes des Heeres beim OKH und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben und Wirken

Franz Halder II.jpg
Franz Halder (links) und Herbert Osterkamp (im Hintergrund) beim Geburtstagsempfang für Walther von Brauchitsch (rechts).
Generaloberst Halder im Gespräch mit Generalfeldmarschall Wilhelm List
Generaloberst Halder in Uniform, Ritterkreuzträger.jpg
Wetzlarer Anzeiger vom 14. Juli 1942

Halder entstammte einer alten Offiziersfamilie, die über 300 Jahre im Heeresdienst der bayrischen Wittelsbacher gestanden hatte. Nach dem Abitur trat Halder im Juli 1902 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein und kam in das 3. Königlich Bayerische Feldartillerie-Regiment „Prinz Leopold“ seines Vaters, Generalmajor Maximilian Halder, in Amberg (Oberbayern), wo er 1903 Fähnrich und, nach einem Jahr Kriegsschule München, 1904 Leutnant wurde.

Kriegsakademie

Sein Studium an der Bayerischen Kriegsakademie von 1911 bis 1914 schloß er als Jahrgangsbester ab und war im Ersten Weltkrieg im Generalstab tätig.

„Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann als Ordonnanzoffizier beim III. königlich Bayerisches Armeekorps eingesetzt. Hier erwarb er sich für ein gewagtes Aufklärungsunternehmen das Eiserne Kreuz I. Klasse. Anfang 1915 wurde er dann zum Ib beim Stab der 6. Bayerischen Infanterie-Division ernannt. Diese Position behielt er fast zwei ganze Jahre und wurde dabei am 9. August 1915 zum Hauptmann befördert. Ende Dezember 1916 wurde er dann zum Ia beim Stab der 5. Bayerischen Infanterie-Division ernannt. Im Frühjahr 1917 wurde er in den Generalstab der 2. Armee versetzt. Ab Sommer 1917 wurde er dann beim Generalstab der 4. Armee eingesetzt. Noch im Sommer 1917 wurde er dann als Generalstabsoffizier zum Oberbefehlshaber Ost versetzt. Ende Oktober 1917 wurde er dann als Generalstabsoffizier zum XV. Bayerisches Reserve-Korps versetzt. Ab Ende 1917 wurde er dann in den Generalstab der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht von Bayern versetzt.“

Zwischenkriegszeit

Als Mitglied der Reichswehr war er Taktikoffizier und wurde 1931 zum Oberst ernannt. Am 1. September 1938 ernannte ihn der damalige Reichskanzler Adolf Hitler als Nachfolger von Ludwig Beck zum Generalstabschef des Heeres.

„Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dort wurde er dann in die Ausbildungs-Abteilung des Reichswehrministeriums versetzt. Im Sommer 1920 wurde er dann zur Kommandantur München versetzt. Ab dem 1. Oktober 1921 wurde er dann als Generalstabsoffizier bei der 7. Division der Reichswehr eingesetzt. Er wurde dort auch als Taktiklehrer bei der Führergehilfenausbildung eingesetzt. Diese Position behielt er für zwei Jahre. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zum Chef der 4. Batterie des 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er im Frühjahr 1924 zum Major ernannt. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1923 festgelegt. Am 1. Dezember 1925 wurde er dann zum Ia der 7. Division der Reichswehr ernannt. Dort wurde er am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er wieder zum Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann zum Chef des Stabes der 6. Division der Reichswehr ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1931 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor am 1. Oktober 1934 zum Artillerieführer VII ernannt. Nach der Enttarnung wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 7. Infanterie-Division ernannt. In dieser Zeit kämpfte er gegen Übergriffe der NSDAP und setzte sich für den Kronprinzen Rupprecht ein. Als Divisionskommandeur wurde er am 1. August 1936 zum Generalleutnant befördert. Im Herbst 1936 wurde er dann zum OKH versetzt. Er bereitete unter anderem das große Wehrmachtsmanöver 1937 vor. Halder entwickelte neue Konzepte zur operativen Beweglichkeit von Panzerverbänden und ließ Neuerungen in der Führung, Versorgung der Truppen erproben. Im OKH wurde er am 12. Oktober 1937 zum Oberquartiermeister II beim OKH ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1938 zum General der Artillerie befördert. Daraufhin wurde er dann am 1. März 1938 zum Oberquartiermeister I beim OKH ernannt. Bei Kriegsausbruch des 2. Weltkrieges wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom OKH ernannt. Er löste Generaloberst Beck ab.“[2]

Zweiter Weltkrieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Halder einen wichtigen Anteil an den Planungen zum Polenfeldzug, Westfeldzug und zum Unternehmen „Barbarossa“. Seit Juni 1940 war Halder Generaloberst, geriet später mit Adolf Hitler in Streitigkeiten über strategische Fragen der Kriegsführung und wurde am 24. September 1942 in die Führer-Reserve versetzt, Halders Funktionen wurden von Kurt Zeitzler übernommen.

Halder und der 20. Juli

Franz Halder hatte seit 1938 Kontakte zu den Putschisten, darunter Witzleben und Beck, übernahm aber keine aktive Rolle. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden seine konspirativen Verbindungen bekannt und er wurde im KL Flossenbürg interniert. Am 31. Januar 1945 wurde er aus der Wehrmacht entlassen, in das KL Dachau verlegt und blieb dort, auch nach der Eroberung durch die VS-Amerikaner, bis 1947 in Haft.

Kriegsgefangenschaft

Vom 8. Mai 1945 bis September 1947 befand sich der Generaloberst in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Halder war Zeuge beim Nürnberger Tribunal, arbeitete später für die VS-amerikanischen „Befreier“ und verfaßte mehrere Bücher.[3]

Tod

Franz Halder und seine Gertrud.jpg
Franz Halder, Beisetzung mit militärischen Ehren 1972.jpg
Franz Halder, Grabstätte.png

Generaloberst a. D. Franz Halder verstarb 1972 in Bayern als Folge eines Herzinfarktes und wurde mit militärischen Ehren der Bundeswehr beigesetzt, zu den vielen prominenten Trauergästen gehörte u. a. Reinard Gehlen.

Ruhestätte

Halder ruht auf dem Dorfriedhof in Oberhausen bei Weilheim in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gemahlin Gertrud, die 1973 verstarb.

Familie

Leutnant Halder heiratete 1907 seine Verlobte Gertrud Erl, aus der Ehe sind drei Töchter entsprossen. Cord von Hobe war sein Schwiegersohn.[4]

Beförderungen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Drittes Reich

Ehrungen

  • Ehrenmitglied der Clausewitz-Gesellschaft
  • Meritorius Civilian Service Award (VSA) im November 1961 als Direktor der Operational History (German) Section der „Historical Division“ der United States Army in Königstein/Taunus und Karlsruhe (1947–1961)

Werke

  • Hitler als Feldherr, Münchener Dom-Verlag, München 1949
  • Kriegstagebuch. Tägliche Aufzeichnungen des Chefs des Generalstabes des Heeres 1939–1942. Hrsg. vom Arbeitskreis für Wehrforschung, bearbeitet von Hans-Adolf Jacobsen. 3 Bände. Kohlhammer, Stuttgart 1962–1964.
    • Band 1: Vom Polenfeldzug bis zum Ende der Westoffensive. 14. August 1939–30. Juni 1940. 1962.
    • Band 2: Von der geplanten Landung in England bis zum Beginn des Ostfeldzuges. 1. Juli 1940–21. Juni 1941. 1963.
    • Band 3: Der Rußlandfeldzug bis zum Marsch auf Stalingrad. 22. Juni 1941–24. September 1942. 1964.

Literatur

  • Heidemarie von Schall-Riaucour: Generaloberst Franz Halder. Generalstabschef 1938–1942. Arnshaugk, 2. Aufl. 2006, ISBN 3-938176-05-9 [480 S.] – die Verfasserin ist Enkelin des Generalobersten und Militärstrategen

Fußnoten