Techow, Hans Gerd

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Die Aufnahme zeigt sechs der Angeklagten im Großen Saal des Reichsgerichts in Leipzig während der Verhandlung des Staatsgerichtshofes zum Schutz der Republik im Oktober 1922. An der Wand hängt eine Tatortskizze. Die Urteile lauteten auf 15 Jahre Zuchthaus für den Fahrer Techow, und vier bis acht Jahren wegen Beihilfe und Begünstigung für vier andere Helfer, darunter dem später bekannt gewordenem Publizisten Ernst von Salomon. V. l. n. r.: Ernst von Salomon, Ernst Werner Techow, Carl Tillessen, Waldemar Niedrig, Friedrich Warnecke und Hans Gerd Techow.

Hans Gerd Techow, auch Hans-Gerd, (Lebensrune.png 30. Januar 1905 in Berlin; Todesrune.png 29. Juli 1992 in Mühltal) war ein deutscher Publizist, Jurist und Verleger.

Werdegang

Der deutsche Patriot war u. a. Angehöriger der Marine-Brigade „Ehrhardt“, nahm als jüngster Ordonnanzoffizier am Kapp-Aufstand teil, wurde Mitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes sowie der Organisation Consul (O. C.) und soll laut Gerichtsurteil an der Planung des Attentats auf Walther Rathenau beteiligt gewesen sein, bei dem sein älterer Bruder Ernst Werner Techow den Tatwagen steuerte.

Nach dem Zuchthaus

Nach vierjähriger Haft wegen Beihilfe zum Mord und seiner Freilassung im Juli 1926 wurde Techow 1927 Schriftleiter der Deutschen Front in Altona. Im März 1928 legte er die Reifeprüfung ab und nahm anschließend ein Jurastudium in Berlin auf, das er im Dezember 1933 mit dem Ersten Staatsexamen abschloß. Sofort nach seiner Haftentlassung hatte er sich Hermann Ehrhardts Bund Wiking angeschlossen und noch vor dessen Auflösung der als Tarnorganisation dienenden Freischar Schill. Er fungierte von Februar 1928 bis November 1930 als Scharkanzler der Freischar und wurde auch Bundeskanzler der Älterenorganisation der Freischar, des Bundes der Eidgenossen.

Im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen der Schleswig-Holsteinischen Landvolkbewegung wurden Techow und der Gründer der Freischar, Werner Laß, 1928 verhaftet (jedoch kurze Zeit später wieder freigelassen) und die Freischar in verschiedenen Städten an den Schulen verboten. Als 2. Schriftleiter hinter Karl Otto Paetel arbeitete er während der Herausgeberschaft von Laß und Ernst Jünger an der überbündischen Zeitschrift „Die Kommenden – Großdeutsche Wochenschrift aus dem Geiste volksbewußter Jugend“ mit. Nach Differenzen mit Laß trat Techow im Herbst 1932 aus der Freischar aus. Vom prokommunistischen Kurs der Zeitung distanzierte er sich im März 1933, nachdem die Reichsjugendführung diese zum „Feindblatt“ deklariert hatte.

Drittes Reich

Zu diesem Zeitpunkt war Techow als Mitglied der Berliner Gilde „Teja“ in der Deutschen Akademischen Gildenschaft aktiv geworden. Er arbeitete zunächst nur im Presseamt, wurde aber 1933 nacheinander Führer der Bündischen Gildenschaft und Kanzler der Junggilden. Er sympathisierte Anfang der 1930er Jahre zwar mit dem Kreis um Ernst Niekisch, überführte nach 1933 aber die Gildenbewegung in SA und SS.

Von 1934 bis 1935 absolvierte Techow sein Referendariat am Kammergericht Berlin. Seit Juni 1932 gehörte er außerdem der HJ an. Er war im NSDStB, im Jugendreferat des Reichsinspekteurs der NSDAP Heinrich Haake und in der Reichsjugendführung tätig. 1935 wurde er Schriftleiter und Stellvertretender Geschäftsführer des Reichsverbandes des Adreß- und Anzeigenbuchgewerbes. Im März 1936 stellte er einen Aufnahmeantrag in die NSDAP, der 1938 rückwirkend zum 1. Mai 1937 bewilligt wurde (Mitglieds-Nr. 6.937.656).

Nach seinem Ausscheiden aus der HJ 1943 trat er der SA bei. Schon seit 1928 und bis 1942 gehörte er außerdem dem Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund (NSRB) und von 1939 bis 1945 der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) an.

Veröffentlichungen

  • (Hg.): Der Gedankenkreis der Deutschen Gildenschaft – Weg und Bekenntnis deutscher Burschen, Eigenverlag der Deutschen Gildenschaft, Berlin (1934)
  • Wer? Was? Wo?, E. Müller, Berlin (1939)
  • ABC des Adreßgewerbes, E. Müller, Berlin (1940)
  • Gilde und Gildenschafter, Vortrag, gehalten am 11. Januar 1965 aus Anlaß des 40. Stiftungsfestes der „Gilde Widukind zu Münster“, 1965

sowie zahlreiche Aufsätze in Der Jungdeutsche, Deutsche Zeitung, Der Vormarsch, Die Kommenden, Der Angriff und weitere.