Schäffer, Hans

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Hans Louis Schäffer (* 11. April 1886 in Breslau; † 20. März 1967 in Jönköping, Schweden) auch Hans Schaeffer geschrieben, war ein jüdischer Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker.

Werdegang

Schäffer war 1886 in Breslau als Sohn eines Brauereimaschinenfabrikanten geboren worden. Nach dem Abitur am Johannes-Gymnasium in Breslau studierte er Rechts- und Staatswissenschaften sowie Geschichte an den Universitäten in Genf und Breslau. Er promovierte 1908 zum Dr. jur. (Dissertation: Die auswärtigen Hoheitsrechte der deutschen Einzelstaaten), bestand 1913 das zweite juristische Staatsexamen und war dann als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht Breslau tätig. Im Anschluß nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.

Nach Rückkehr aus dem Felde, wurde Schäffer Ende 1918 als Geheimer Regierungsrat und Vortragender Rat in das Reichswirtschaftsamt berufen, und seit 1919 war er in gleicher Funktion im Reichswirtschaftsministerium tätig. 1923 übernahm er als Ministerialdirektor die Leitung der wirtschaftspolitischen Abteilung. Schäffer wurde am 28. Dezember 1929 als Staatssekretär (Weimarer Republik) ins Reichsfinanzministerium berufen und wirkte unter den Reichsministern Paul Moldenhauer, Heinrich Brüning und Hermann Dietrich. Während seiner Amtszeit machte er sich einen Namen als führender Finanzsachverständiger und nahm an den internationalen Reparationskonferenzen teil. Nach der Ernennung von Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk zum Reichsfinanzminister ließ er sich am 10. Juni 1932 in den einstweiligen Ruhestand versetzen.

Auch die verzweifelten Versuche des jüdischen Staatssekretärs im deutschen Reichsfinanzministerium von 1929 bis 1932, Hans Schäffer, die Alliierten in ihrer drakonischen Politik gegen Deutschland zu mäßigen, schlugen fehl. Die Sieger blieben hart: Deutschlands Wirtschaft ging zugrunde.“ [1] Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Finanzstaatssekretärs war Schäffer ab 1932 Generaldirektor des Ullstein Verlags.

Schäffer ging im Juli 1933 nach Schweden, wo er eine führende Funktion beim dortigen Zündholzkonzern einnahm. Seit 1932 hatte er zusammen mit Allen W. Dulles, Marcus Wallenberg und Jean Monnet die Aufsicht bei der Sanierung des schwedischen Zündholzkonzerns Svenska Tändsticks Aktiebolaget (STAB) inne. 1938 erhielt Schäffer die schwedische Staatsbürgerschaft und war bis 1962 als leitender Angestellter (Rechts- und Finanzberater) für den STAB tätig. 1952/1953 fungierte er als Berater der schwedischen Delegation bei der Londoner Schuldenkonferenz. Konrad Adenauer bemühte sich in den 1950er Jahren vergeblich, Schäffer als Staatssekretär ins Bundeswirtschaftsministerium nach Bonn zu holen.[1] 1957 wurde Hans Schäffer Präsident des Rates der Juden aus Deutschland.

Schäffer starb 1967 im schwedischen Jönköping.

Hauptwerke

  • Kartelle und Konzerne, 1928
  • Die Problematik der kapitalistischen Gegenwart, 1931

Ehrungen

  • Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern, 1963
  • Kommandeurkreuz des Wasaordens

Referenzen

  • Eckhard Wandel, Hans Schäffer - Steuermann in wirtschaftlichen und politischen Krisen, Stuttgart 1974

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9