Vaihinger, Hans

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Hans Vaihinger (Lebensrune.png 25. September 1852 in Nehren bei Tübingen; Todesrune.png 18. Dezember 1933 in Halle a.d.S.) war ein deutscher Philosoph.

Leben

Nach dem Studium der Philosophie in Tübingen, Leipzig und Berlin habilitierte er sich 1877 in Straßburg und wurde dort 1883 zum außerordentlichen Professor ernannt. 1884 folgte er einem Ruf nach Halle, wo er 1894 zum Ordinarius berufen wurde. Vaihinger gründete 1904 die Kant-Gesellschaft und war seit deren Gründung bis zu seinem Tode Vorstandsmitglied der Stiftung Nietzsche-Archiv, die sich mit der Philosophie Friedrich Nietzsches auseinandersetzte. Er verfaßte zwischen 1876 und 1878 als sein Hauptwerk die „Philosophie des Als-Ob“:

„Das menschliche Vorstellungsgebilde der Welt ist ein ungeheures Gewebe von Fiktionen voll logischer Widersprüche, d. h. von wissenschaftlichen Erdichtungen zu praktischen Zwecken bzw. von inadäquaten, subjektiven, bildlichen Vorstellungsweisen, deren Zusammentreffen mit der Wirklichkeit von vornherein ausgeschlossen ist.“[1]

Nach diesem philosophischen Denkansatz benutzt der „Fiktionalismus“ logische Denkfunktionen zur Konstruktion von Realität, um Probleme mittels einer fiktiven Tätigkeit effizienter lösen zu können. Vaihinger ging deshalb davon aus, daß logische Denkprozesse den Organismen zur Lebenserhaltung dienen müssen. Demzufolge lautet seine Hauptfrage:

„Wie kommt es, daß, trotzdem wir im Denken mit einer verfälschten Wirklichkeit rechnen, doch das praktische Resultat sich als richtig erweist?[1]

Er selbst gibt darauf die Antwort:

„Gerade weil das Denken eine vom Sein verschiedene, heterogene Tätigkeit ist, müssen seine Formen andere sein, als die des Seins, um mit diesem schließlich wieder übereinstimmen zu können.“[1]

Für Vaihinger läuft somit alles Erkennen auf ein reines Vergleichen mit dem bislang Bekannten hinaus. Unbekanntes wird auf Bekanntes zurückgeführt. Aus Vaihingers Sicht ist der Erkenntnis schließlich dort eine Grenze gesetzt, wo sich Unbekanntes nicht mehr auf Bekanntes reduzieren läßt.

Werke (Auswahl)

  • Hartman, Dühring und Lange. Zur Geschichte der deutschen Philosophie im XIX. Jahrhundert; ein kritischer Essay (1876) (PDF-Datei)
  • Eine Blattversetzung in Kant's Prolegomena (1879) (PDF-Datei)
  • Commentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft (PDF-Dateien unterschiedlicher Ausgaben Band 1, Band 2)
  • Nietzsche als Philosoph (1902) (PDF-Datei)
  • Schiller als Philosoph und seine Beziehungen zu Kant (1905) (PDF-Datei)
  • Die Philosophie in der Staatsprüfung. (1906) (PDF-Datei)
  • Die Philosophie des Als Ob (1922) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Philosophie des Als Ob