Bätcher, Hansgeorg

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Der junge Flieger Hansgeorg Bätcher nach der Verleihung der Frontflugspange in Gold. Interessant ist die Tatsache, daß er für den Fototermin die Spange falsch herum angelegt hatte.

Hansgeorg Bätcher (Lebensrune.png 13. Januar 1914 in Finsterwalde bei Berlin; Todesrune.png 23. April 2003 in Uelzen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant, Kampfflieger der Luftwaffe und Eichenlaubträger. Kein Kampfflieger des Zweiten Weltkrieges absolvierte so viele Feindflüge wie er.

Werdegang

Auf dem Berghof zur Eichenlaubverleihung durch Adolf Hitler am 4. April 1944; von links: Hansgeorg Bätcher (mit Ärmelstreifen „Geschwader General Wever“), Johannes Wiese, Dr. Maximilian Otte, Reinhard Seiler, Horst Ademeit, Walter Krupinski und Erich Hartmann (verdeckt); links von Bätcher (außerhalb des Bildausschnittes) sind noch Kurt Bühlingen, Hans-Joachim Jabs und Bernhard Jope.
Eichenlaubträger Major Hansgeorg Bätcher
Hansgeorg Bätcher und Oberstleutnant Otto Könnecke (rechts)

Reichswehr

Hansgeorg Bätcher machte im März 1934 Abitur und wurde am 1. April 1934 zum Wehrdienst bei der Reichswehr eingezogen. Zu dieser Zeit hatte er bereits die A-, B- und C-Prüfung für private Motorflugzeuge absolviert. Bätcher wurde zur Kraftfahrabteilung 3 nach Wunstorf kommandiert. Am 1. Januar 1935 folgte seine Kommandierung als Unteroffizier an die Kriegsschule nach München.

Luftwaffe

Als Oberfähnrich trat er am 1. November 1935 zur Luftwaffe über und erhielt den ersten Flugunterricht bei der Fliegergruppe Tutow.[1] Er wurde zunächst Kampfbeobachter bei der I. Gruppe/Kampfgeschwader 253. Dort wurde er am 1. April 1936 zum Leutnant befördert, im September 1936 machte er seinen Militärflugschein.

Ab dem 1. Oktober 1936 war er Kompanieoffizier beim Flugzeugführer-Ausbildungs-Regiment 27 in Halberstadt. 1938 wurde er Ordonnanzoffizier beim General der Flieger Hellmuth Felmy. Es folgte die Versetzung als Beobachter zur I. Gruppe/Kampfgeschwader 27. Ab dem 1. April 1939 wurde er Gruppenadjutant und während des Polenfeldzuges auch endlich Flugzeugführer.

Zweiter Weltkrieg

Am 5. Juni 1940 wurde er über Frankreich in der Näher der Hafenstadt Rouen abgeschossen und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach der Kapitulation Frankreichs wurde Bätcher freigelassen und wurde als Fluglehrer zur 3. Staffel/Kampfgruppe 100 „Wiking“ versetzt (in der auch später Herbert Kuntz diente), die mit Heinkel He 111 ausgerüstet war. Dort übernahm er am 15. Juli 1940 die 1. Staffel.

Während des Rußlandfeldzuges gelangen Bätcher große Erfolge, so am 6. Februar 1942 die Versenkung eines 7.500 BRT großen Tankschiffes und am 20. Februar 1942 die Versenkung eines 2.000 BRT großen Frachters. Danach erzielte er mehrere Volltreffer beim Kampf um die Festung Sewastopol. Für diese Erfolge erhielt er am 21. Dezember 1942 das Ritterkreuz verliehen, am 30. Juli 1943 hatte er als erster Kampfflieger 500 Feindflüge absolviert.

Am 6. Oktober 1943 wurde er zum Kommandeur der I. Gruppe/Kampfgeschwader 4 und am 1. November 1943 zum Major ernannt. Am 13. Februar 1944, nach 658 Feindflügen, folgte die Kommandierung zum Stab der Luftflotte 4 und am 27. März 1944 die Verleihung des Eichenlaubes. Am 6. Dezember 1944 wurde er Kommandeur der III./Kampfgeschwader 76 und flog den strahlgetriebenen Bomber Arado Ar 234 gegen britische und US-amerikanische Truppen im Rahmen der Reichsverteidigung.

Endkampf

Am 27. Februar/1. März 1945 wurde er als Kommodore mit der Wahrung der Geschäfte beim Kampfgeschwader (J) 54 (das „J“ stand für Jagd) beauftragt, das mit Me 262 ausgestattet war. Im Mai 1945 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Kommandierungen

  • Kampfgeschwader 27
  • Kampfgeschwader 100 – Staffelkapitän 1./KG 100
  • Kampfgeschwader 4 – Kommandeur I./KG 4 (1. November 1943 bis 13. Februar 1944)
  • Kampfgeschwader 76 – Kommandeur III./KG 76 (ab 6. Dezember 1944)
  • Kampfgeschwader 54 – Kommodore (27. Februar 1945 bis Mai 1945)

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Der Flugplatz Tutow bestand aus zwei Flugfeldern, beide westlich der Gemeinde Tutow. Das erste Flugfeld befand sich südlich, das zweite Flugfeld nordwestlich des Ortes Wittenwerder. Am 23. Januar 1934 wurde in Tutow die Funkpeilversuchsanstalt der Rundfunkindustrie, das spätere Funkpeilversuchsinstitut der elektrotechnischen Industrie e.V. eröffnet. Dabei handelte es sich um eine getarnte Dienststelle der noch geheimen Luftwaffe. Außerdem verlegte die Lufthansa mehrere Ju 52 3m nach Tutow, die hier getarnt der Luftwaffe zur Verfügung standen. Am 13. März 1935 wurde diese Einheit in Stärke von zwei Staffeln in Fliegergruppe Tutow umbenannt. Am 1. Juni 1935 folgte die Umbenennung in I./Kampfgeschwader 252. Dieses wurde am 15. Januar 1936 nach Neubrandenburg verlegt. Am 1. März 1935 nahm dann die Bombenschule Tutow ihren Betrieb auf. Am 1. Mai 1935 wurde sie in Kampffliegerschule Tutow und am 1. November 1938 in Große Kampffliegerschule Tutow umbenannt. Am 16. Januar 1940 erfolgte eine erneute Umbenennung in Große Kampffliegerschule 1. Ab September 1942 wurde in Tutow dann zusätzlich die Kampfbeobachterschule 3 aufgestellt. Diese wurde am 18. August 1944 aufgelöst, das Schulpersonal wurde in Frontverbände eingegliedert. Am 15. Oktober 1942 wurde zusätzlich die Kampfbeobachterschule 1 aufgestellt, die aber am 14. März 1943 wieder aufgelöst wurde.