Lauterbacher, Hartmann

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Lauterbacher, Hartmann (1909 - 1988) I.jpg

Hartmann Lauterbacher (Lebensrune.png 24. Mai 1909 in Reutte, Tirol; Todesrune.png 12. April 1988 in Seebruck) war ein deutscher Obergebietsführer der Hitler-Jugend sowie NSDAP-Gauleiter des Gaues Südhannover-Braunschweig, zuletzt SS-Obergruppenführer sowie SA-Obergruppenführer und Reichsinspekteur für alle Luftschutzmaßnahmen.

Leben

HJ-Gauleiter Hartmann Lauterbacher.jpg
Ungarische Studentenführer werden durch HJ-Stabsführer Hartmann Lauterbacher im großen Saal der Reichsjugendführung begrüßt, November 1934.jpg
Lauterbacher, Hartmann (1909 - 1988) II.jpg

Jugend

Hartmann Lauterbacher (1909-1988)

Hartmann Lauterbacher war Deutsch-Österreicher. Er wurde am 24. Mai 1909 in Reutte in Tirol als Sohn eines Tierarztes geboren. Er besuchte zunächst in seinem Geburtsort und nach der Amtsversetzung seines Vaters in Kufstein die Volksschule und das Reformrealgymnasium. In Tirol, das Zeuge des weltgeschichtlichen Geschehens des Ersten Weltkrieges und jener Nachkriegszeit wurde, erlebte er die großen Truppenverschiebungen von deutschen Einheiten an die italienische Grenze, die den Kaiserjägern zu Hilfe kamen und später den Rückzug der meuternden tschechischen und ungarischen Truppen. Sein Vater hatte in dieser Zeit für die Lebensmittel- und Fliegerversorgung der Tiroler zu sorgen und so bekam der junge Lauterbacher, der seinem Vater helfend zur Seite stand, aus eigener täglicher Anschauung und persönlichem Erleben etwas von der Not der Heimat hinter den Fronten zu spüren. Auch an dem Geschick der reichsdeutschen Heimat nahm er lebhaften Anteil und verfolgte mit diesem Herzen zusammen mit der von ihm gegründeten „Jungen Gemeinschaft“ auf dem Kufsteiner Gymnasium den Kampf an der Ruhr.

Weimarer Republik

Generalleutnant Muff (2. v. l.), Hartmann Lauterbacher (Rückenansicht), japanischer Botschafter General Hiroshi Ōshima und SS-Gruppenführer Günther Pancke

Nach der Erschießung Schlageters entstand aus ihrer kleinen Gruppe unter dem Eindruck des Todes dieses Freiheitskämpfers die nationalsozialistische Jugendorganisation „Deutsche Jugend“, die die Keimzelle für die Hitlerjugend Österreichs wurde. Bereits ab 1923 engagierte sich der damals 14jährige als Mitglied der Jugendorganisation der in Österreich ansässigen NSDAP. Lauterbacher galt als Gründer der ersten NSDAP-Jugend-Ortsgruppe in Österreich überhaupt, die in Kufstein entstanden war. 16jährig übernahm Lauterbach 1925 die Führung der Deutschen Jugend.

Tag für Tag verteilten er und seine Kameraden Flugblätter der nationalsozialistischen Bewegung und so umfaßte ihr Bund bald 75 Prozent der Schüler. 1927 wurde die „Deutsche Jugend“ dann in die Hitlerjugend (Mitgliedsnummer HJ 4.709) übergeführt und bildete die stärkste HJ-Gruppe Österreichs außerhalb Wiens. Hartmann Lauterbacher, der inzwischen in eine Drogerie- und Photohandlung in Kufstein als Lehrling eingetreten war, mußte nach erfolgreichem Abschluß seiner Ausbildung aus beruflichen Gründen nach Braunschweig umsiedeln, wo er am 13. Oktober 1927 als 18jähriger der NSDAP beitrat (NSDAP-Mitgliedsnummer 81.603). Zwischen 1929 und 1930 besuchte er die Drogistenakademie in Braunschweig.

Er wurde auch in Braunschweig bald Ortsgruppenführer der Hitlerjugend und im Jahre darauf Bezirksführer und Gauführer. Auf dem Gautag Südhannover-Braunschweig 1931 in Harzburg marschierten unter seiner Führung ca. 1.000 Hitlerjungen auf. Mit unerbittlicher Zähigkeit widmete er sich nun auch dem politischen Kleinkampf und sprach auf vielen Hunderten Versammlungen. Im zu jener Zeit noch vielfach roten Braunschweig wurden er und seine Kampfgenossen häufig von marxistischer Übermacht überfallen und niedergeschlagen. Bald erhielt auch Braunschweig als zweites deutsches Land einen nationalsozialistischen Innenminister und damit konnte auch Lauterbacher seinen Kampf um die Gewinnung deutscher Jugend auf breiterer Basis weiterführen.

Doch er sollte bald auf einen gefährlicheren und wichtigeren Kampfposten abberufen werden. Im April 1932 ernannte ihn der damalige Führer der Hitlerjugend Theodor von Renteln in Anerkennung seiner Verdienste zum Gebietsführer von Westfalen-Niederrhein. Hier wurde er inmitten seiner organisatorischen Aufbauarbeit von dem Verbot der Hitlerjugend überrascht. Doch allzu lange stand er schon im politischen Kampf, allzu viel hatte er schon an Widerständen überwunden, als daß ihn dieses Verbot hätte schrecken können. „Trotz Verbot nicht tot“ galt auch für die HJ des Westens.

Drittes Reich

Ab dem 30. Januar 1933 wurde Lauterbacher zum Obergebietsführer West ernannt und baute die Organisation weiter aus. Am 22. Mai 1934 ernannte ihn Reichsjugendführer Baldur von Schirach zu seinem Stellvertreter und zum Stabsführer. 1936 fungierte Lauterbacher als Mitglied des Reichstages, ab April 1937 als Ministerialrat.

Als von Schirach Anfang 1940 eine kurze Militärdienstzeit ableistete, übernahm Lauterbacher die kommissarische Führung der HJ. Als er im Mai desselben Jahres ebenfalls einige Wochen Militärdienst im Rahmen einer SS-Formation ableisten mußte, wurde Lauterbacher durch einen Unfall verletzt, so daß er von da an nur noch an der Heimatfront eingesetzt werden durfte. Seine Geschäfte mußte er an Artur Axmann übergeben, der nun Stellvertreter Baldur von Schirachs wurde. Im November 1940 wurde er Mitglied der Allgemeinen SS (SS-Nr. 382.406).

Am 8. Dezember 1940 wurde Lauterbacher zum Gauleiter von Süd-Hannover-Braunschweig als Nachfolger des Reichsministers Bernhard Rust ernannt. Gleichzeitig erhielt er die Ernennung zum Ehrenführer der Akademie für Jugendführung in Braunschweig.

Im Januar 1941 wurde Lauterbacher zum Preußischen Staatsrat ernannt und übernahm als Oberpräsident der Provinz Hannover am 1. April 1941 die Nachfolge von SA-Stabschef Viktor Lutze. Tage später wurde er zum SS-Gruppenführer befördert. Lauterbacher wurde im November 1942 zum Reichsverteidigungskommissar und im November 1943 zum Reichsinspekteur für alle Luftschutzmaßnahmen ernannt. Im Januar 1944 wurde er dann noch zum SS-Obergruppenführer befördert.

Am 4. Dezember 1944 wurde er auf der Fahrt nach Berlin bei einem Bombenangriff auf Magdeburg schwer verwundet. Operationen und lange Krankenhausaufenthalte in Magdeburg, Einbeck und Hohenlychen waren die Folge. Bei seinem letzten Besuch im Führerhauptquartier in Berlin, den er mit Gipsbein und Krücken absolvierte, wurde er von Adolf Hitler angewiesen, sich zum SS-Lazarett Hohenlychen nach Bad Gastein zu begeben. Ende Mai wurde Lauterbacher in Kärnten von britischer Militärpolizei gefangengenommen.

Nachkriegszeit

Anfang Juli 1946 sprach ihn das Obere Britische Militärgericht in Hannover von der Anklage frei. Im August 1947 begann in Dachau ebenfalls ein Verfahren gegen Lauterbacher. Im Oktober 1947 endete auch dieser Prozeß mit einem Freispruch.

Lauterbacher, der seit Kriegsende im Lager Sandbostel bei Bremervörde interniert war, konnte am 25. Februar 1948 unter bis heute ungeklärten Umständen fliehen. Er tauchte unter, bis er im April 1950 in Rom verhaftet wurde. Hier verkehrte er in einem Kreis von Schleusern, die Nationalsozialisten u. a. entlang der sogenannten Rattenlinie nach Südamerika und dem Nahen Osten brachten. Von den Italienern als „lästiger Ausländer“ in das Lager La Frachette bei Rom gebracht, konnte Lauterbacher bereits nach wenigen Monaten im Dezember 1950 fliehen. Ab hier läßt sich seine Spur nur mehr vage rekonstruieren.

Spätestens seit dem November 1954 arbeitete Lauterbacher für die Firma Labora in München. Ab dem 4. September 1956 war er in München polizeilich gemeldet. Als intensivere Nachforschungen angestellt wurden, tauchte Lauterbacher aber erneut unter, diesmal jedoch, ohne eine Spur zu hinterlassen. In den frühen 1980er Jahren wurde bekannt, daß er zwischen 1977 und 1979 als Berater im Jugendministerium des Sultanats Oman tätig gewesen war.

Tod

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er sehr zurückgezogen in Deutschland, nur sein Totenschein belegt, daß er in Seebruck verstorben ist.

Familie

HJ-Stabsführer Lauterbacher heiratete in Köln am 11. Dezember 1935 seine Verlobte, die Sportlehrerin und BDM-Sportberaterin Grete Oligschläger (Lebensrune.png 18. Januar 1911 in Dülken). Baldur von Schirach und Josef Goebbels waren die Trauzeugen. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: zwei Söhne (Lebensrune.png 1936 und 1939) und eine Tochter (Lebensrune.png 1937).

Beförderungen

  • 1927 HJ-Gründer in Kufstein
  • 1927 bis 1929 NSDAP-Ortsgruppenpropagandaleiter
  • November 1929 bis April 1932 HJ-Ortsgruppen- und Bezirksführer
    • ab 1930 HJ-Gauführer (Südhannover-Braunschweig)
  • 1932 bis 1933 als Gebietsführer Führer des HJ-Gebietes Westfalen-Niederrhein
  • Juni 1933 als Obergebietsführer Führer des HJ-Obergebietes West
    • Beauftragter der Reichsjugendführung (RJF) für Westdeutschland
    • Landesbeauftragter des Jugendführers des Deutschen Reiches (JfdDtR) für das Land Lippe
    • Provinzialbeauftragter des JfdDtR für Westfalen, Hessen-Nassau und die Rheinprovinz
  • Mai 1934 bis August 1940 Stellvertreter des Reichsjugendführers und Stabsführer der HJ als Nachfolger von Carl Nabersberg
    • zusätzlich ab April 1935 Leiter der Abteilung I (Organisation)
    • zusätzlich von Oktober 1935 bis August 1936 Leiter des Organisationsamtes der Reichsjugendführung
    • seit April 1936 „Oberleitung aller Vorbereitungs- und Durchführungsarbeiten in Vorbereitung der Reichsparteitage
    • 1933 bis 1940 zahlreiche Aufenthalte im Ausland (Italien, England, Holland, Belgien, Frankreich, Rumänien, Ungarn, Portugal, Spanien)
  • 2. August 1940 stellvertretender Gauleiter von Süd-Hannover-Braunschweig
  • 8. Dezember 1940 Gauleiter von Süd-Hannover-Braunschweig
    • die offizielle Übergabe des Gaus durch Bernhard Rust erfolgte am 18.1.1941
  • Januar 1941 Preußischer Staatsrat
  • April 1941 Oberpräsident der Provinz Hannover

SA und SS

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Literatur

Verweise

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