Schairer, Hartmut

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Hartmut Schairer (Lebensrune.png 16. September 1916 in Nagold; Todesrune.png gefallen 19. Juli 1942 bei Staraja Russa in Rußland) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe, Sturzkampfflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Schairer absolvierte in verhältnismäßig kurzer Zeit 562 Feindflüge mit seiner Junkers Ju 87 gegen Kriegsschiffe, Truppentransporter, feindliche Panzer und feindliche Stellungen u. a. zur Unterstützung der Infanterie und der Panzertruppe.

Werdegang

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Von der Kriegsmarine zur Luftwaffe

Der Schwarzwälder Schairer trat der Kriegsmarine 1936 bei mit dem Ziel, Seeflieger zu werden, allerdings gab es bei den Seefliegerverbände nur begrenzt Stellen und Aufstiegsmöglichkeiten. Noch im selben Jahr wurde der junge Fähnrich zur Luftwaffe überführt, wo er später auch Leutnant wurde. Nach seiner Ausbildung zum Flugzeugführer wurde er Anfang September 1939 dem Luftwaffenpersonalamt des Reichsluftfahrtministeriums zugeteilt.

Zweiter Weltkrieg

Vom RLM wurde Schairer zu 1. (Sturzkampf-)Staffel der Trägergruppe 186 kommandiert, die mit Ju 87 B ausgerüstet war (bis 2. September 1939 in Stolp-West bei der 1. Flieger-Division, bis 6. September in Brüsterort, anschließend bis Oktober 1939 in Lauenburg, Danzig und Radom stationiert). Mit der Tr.Gr.186 nahm er am Polenfeldzug und am Westfeldzug 1940 teil. Die erste 1./Tr.Gr.186 war in Bastogne, Guise, Buzanzy, Villenauxe, Auxerre und Falaise stationiert.

Am 9. Juli 1940 erfolgte in Falaise aus der I./Trägergruppe 186 unter Major Walter Hagen (der nun Oberstleutnant und Geschwaderkommodore wurde) die Aufstellung der III. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 1, wobei Schairers 1. Staffel zur 7. Staffel/St.G. 1 wurde. Schairer bekam nun einen neuen Bordfunker zugeteilt, Heinz Bevernis, mit dem er die nächsten zwei Jahre durchgehend fliegen sollte. Die Gruppe flog während dem Unternehmen „Adlerangriff“ Einsätze beim VIII. Fliegerkorps gegen Seeziele im Kanal und gegen küstennahe Ziele in Südengland. Im September wurde die Gruppe nach St. Pol bei St. Omer verlegt und dem II. Fliegerkorps unterstellt. Unter starkem Jagdschutz flog die Gruppe noch bis Mitte November Einsätze gegen Schiffe in der Themse-Mündung. Anschließend wurden nur noch Störangriffe gegen Seeziele in der Themsemündung bei schlechtem Wetter oder nachts geflogen. Am 8. Dezember 1940 wurde in Schaffen-Diest eine Ergänzungsstaffel für das Geschwader gebildet.

Mittelmeer und Nordafrika

Zu Beginn des Jahres 1941 lag die III. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 in Ostende. Ab Mitte Februar 1941 verlegte die Gruppe nach Trapani auf Sizilien, wo sie dem Stab des Geschwaders beim X. Fliegerkorps gegen die britische Mittelmeerflotte der Royal Navy und die britische Mittelmeerinsel Malta eingesetzt wurde.

Vom 10. April bis 8. Mai war die Gruppe mit zwei Staffeln (ohne 9. Staffel) in Derna unter dem Fliegerführer Afrika gegen Seeziele und zur Unterstützung des Deutschen Afrikakorps eingesetzt. Die 9. Staffel verblieb auf Sizilien und flog von Comiso aus Nachteinsätze gegen Malta.

Am 23. Mai verlegte die III. Gruppe, immer noch ohne die 9. Staffel, nach Argos-Süd in Griechenland zum VIII. Fliegerkorps zur Unterstützung des Unternehmens „Merkur“, der Eroberung von Kreta. Staffelführer (ggf. schon Staffelkapitän) Schairer versenkte im Mittelmeer insgesamt einen Zerstörer sowie vier Versorgungsschiffe und beschädigte sechs weitere Schiffe des Feindes teilweise schwer. Er hatte es doch noch geschafft, eine Art Marineflieger zu werden. Anfang Juni 1941 wurde die Gruppe in Kitzingen und Cottbus kurzfristig aufgefrischt.

Ostfront

Bei Beginn des Rußlandfeldzuges unterstand die Gruppe dem eigenen Geschwaderstab beim VIII. Fliegerkorps. Die Gruppe wurde zu Angriffen auf Truppenziele, feindliche Bewegungen, Brücken, Verkehrsknotenpunkte und Widerstandszentren unterstützte die Gruppe den Vormarsch des Heeres über die Beresina, den Durchbruch durch die Dnjepr- und Dünalinie bei Witebsk und Polozk, die Umfassungsschlacht von Smolensk, die Schlacht bei Roslawl, bei Rogatschew und Gomel-Klinzy. Es folgte die Umfassungsschlacht von Kiew, die Doppelschlacht von Brjansk-Wjasma sowie der Vorstoß auf Orel und Tula unter dem VIII. Fliegerkorps. Nach schweren Verlusten wurde die Gruppe am 6. Dezember 1941 aus dem Einsatz gezogen und zur Auffrischung nach Schweinfurt verlegt.

Zu Beginn des Jahres 1942 lag die II. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 zur Auffrischung in Schweinfurt. Im Februar 1942 verlegte die Gruppe über Neukuhren nach Gostkino bzw. nach Gorodjetz. Die Gruppe wurde 1942 im Nordabschnitt der Ostfront unter dem Stab des Geschwaders beim I. Fliegerkorps an den dortigen Frontschwerpunkten eingesetzt.

Tod

Wie so viele (hier z. B. Gefreiter Alfred Irmisch aus Chemnitz, gefallen am Weihnachtstag 25. Dezember 1941) bekamen Schairer und Bevernis ein Kriegsgrab bei Solzy, die Stätte wurde jedoch später von den Russen eingeebnet, die Gebeine der beiden konnten bis heute (Stand: 2017) vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht geborgen werden.

Am 19. Juli 1942, während die Kesselschlacht von Demjansk tobte, mußte Schairers Staffel im Sturzkampf vorrückende sowjetische Panzer bekämpfen, was auch gelang. Die Russen zogen sich zurück. Als Staffelkapitän war es seine Aufgabe, das Schlachtfeld und die Auswirkungen des Angriffes anschließend zu inspizieren, was er im Tiefflug tat. Seine Ju 87 D-1 (Werk-Nr. 2360) wurde dabei süd-südöstlich des Ilmensees von der feindlichen Flugabwehr getroffen. Die brennende Maschine stürzte Staraja Russa (Region Nowgorod) unaufhaltsam Richtung Erde. Hauptmann Schairer und sein treuer Bordfunker/-schütze Oberfeldwebel Heinz Bevernis fielen so wie sie flogen – gemeinsam für Deutschland. Bevernis erhielt als erster Bordfunker/-schütze des Zweiten Weltkrieges am 19. September 1942 posthum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Ritterkreuzträger Leutnant Erich Hanne übernahm für kurze Zeit die Führung der 7. Staffel, allerdings blieb auch er vor dem Feinde – er fiel am 5. September 1942. Er konnte nach einem Angriff auf feindliche Panzer und einem Flaktreffer seine beschädigte Maschine abfangen und Höhe gewinnen, brachte seine Ju 87 D-1 hinter den eigenen Linien, befahl seinen Borschützen mit dem Fallschirm auszusteigen, aber bevor er ihm über dem bewaldeten Gelände folgen konnte, schmierte seine Maschine ab, Hanne blieb in ihr gefangen.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise