Hartwig, Nikolaus

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Nikolaus Hartwig.jpg

Nikolaus Hartwig (* 16. Dezember 1857 in Gori in Georgien; † 10. Juli 1914 in Belgrad) war ein jüdischer[1], aus Deutschland nach Georgien eingewanderter Diplomat und Botschafter in russischen Diensten in Serbien während der Julikrise. Seine hasserfüllte antideutsche Haltung war mitentscheidend für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Er starb an einem Herzinfarkt während eines Gesprächs mit dem Gesandten Österreich-Ungarns in Belgrad, Wladimir Giesl von Gieslingen, kurz bevor seine unermüdliche Kriegshetze endlich von Erfolg gekrönt war.

Der Chef des ser­bischen Geheimdienstes erklärte später, daß auch der spätere serbische Ministerpräsident Nikola Pasic, der serbische Thronfolger Alex­ander, sowie der russische Militärattaché in Belgrad, Artamanow und der dortige rus­sische Gesandte Hartwig von dem geplanten Attentat in Sarajevo sehr wohl bereits im Vorfeld gewußt hatten. Sie billigten dieses im Wissen um die Wirkung des Attentats, durch welches die bereits bestehenden Spannungen eskalieren sollten.[2]

Der russische Botschafter in Belgrad, Baron Nikolaus Hartwig, hätte das Unheil noch abwenden und Kompromisse erzielen können, aber er tat nichts, um die Situation zu entschärfen. Er ließ keinen Zweifel daran, daß für ihn Österreich ein Feind, und Serbien ein Freund Russlands sei. Hartwig, schrieben die Moskovskie Vedomosti am 1. Juli 1914, habe niemals aufgehört „russisch zu fühlen und zu denken“. Deshalb sei er in Serbien als Freund aller Slawen wahrgenommen worden. Am Abend nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajevo gab Hartwig einen Empfang in der russischen Botschaft. Als in Österreich getrauert wurde, lud der russische Botschafter in Belgrad Gäste zu einem Freudenfest ein. Anders konnte man diese Geste nicht verstehen.[3]

Hartwig wird beschrieben als „nicht bloß russischer als der Zar, sondern sogar serbischer als der serbischste Serbe“. Die „Wiener Presse“ schrieb anläßlich seines Todes:

„Es dürfte kaum zu viel gesagt sein, wenn behauptet wird, daß der österreichisch-serbische Streit niemals die großen Dimensionen [...] angenommen hätte, wenn Hartwig nicht unermüdlich geschürt und Serbien geschickt in falschem Wahn gehalten hätte. [...] Trotz seines deutschen Namens und seiner deutschen Abstammung war [Hartwig] die Seele der panslawistischen Bewegung und die großen Erfolge der russischen Balkanpolitik sind ihm in erster Linie zu verdanken gewesen. Insbesondere auf seine Veranlassung hat sich Rußland so vollkommen mit der serbischen Politik verbrüdert, daß man sagen kann: Sein Tod ist für Serbien wohl ein größerer Verlust als für Rußland.“[4]

Verweise

Fußnoten

  1. Theodor Herzl verfaßte im Vorfeld des Ersten Weltkrieges an ihn Briefe unterschrieben „Mit Zionsgruß“ (in: Briefe und Tagebücher, Band 7)
  2. Jörg Friedrich: 14/18. Der Weg nach Versailles
  3. Der Anfang vom Ende. Das Zarenreich im Ersten Weltkrieg. Von Jörg Baberowski
  4. zitiert auf teckbote.de