Herzland-Theorie

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Der britische Geograph Halford Mackinder publizierte 1904 in dem Buch „Democratic Ideals and Reality“ den Aufsatz „The geographical pivot of history“. In diesem Aufsatz formulierte er die sogenannte Heartland-Theorie als Warnung an seine Landsleute. Er setzte sich mit der Bedeutung von Geographie, Technik, Wirtschaft, Industrie sowie Rohstoff- und Bevölkerungsressourcen für eine vergleichende Bewertung von Landmacht und Seemacht auseinander. Nach dem 1. Weltkrieg hat er seine Theorie unter dem Eindruck des Krieges aktualisiert.

Die Theorie

Die Einteilung der „Weltinsel“ in Mackinders Heartland-Theorie

Im Gegensatz zu der von Alfred Thayer Mahan formulierten Theorie Der Einfluß der Seemacht auf die Geschichte betont Mackinder, daß im Verlauf der Geschichte sowohl Land- als auch Seemacht als entscheidende Faktoren gewirkt haben. Einer expandierenden Landmacht ist es häufig gelungen, eine Seemacht zu bezwingen, indem sie deren Stützpunkte von der Landseite her eroberte. Großbritanniens effektive Kontrolle über die Weltmeere verschaffte ihm bis in das 20. Jahrhundert hinein universale Hegemonie. Danach verlor es durch Dampfmaschine und Motor und das in deren Gefolge aufkommende Straßen- und Eisenbahnverkehrsnetz seine Welthandelsdominanz. Die Macht Großbritanniens wurde gegenüber den kontinentalen Staaten gemindert.

Entwickelt nun das „Herzland“ des Kontinents - Westsibirien und das europäische Rußland - entsprechende Verkehrswege und in ihrem Gefolge einen hohen industriellen und wirtschaftlichen Durchdringungsgrad, so wird es eine entsprechend größere Macht ausüben können. Ein mächtiger Kontinentalstaat, dem alle Errungenschaften moderner Technik zur Verfügung stünden, könnte durch eine Herrschaft über dieses „Herzland“ die Herrschaft über die gesamte „Weltinsel“ erlangen. Unter „Weltinsel“ verstand Mackinder Eurasien plus Afrika. Die Rohstoff- und Bevölkerungsressourcen dieses Gesamtgebietes würde die Beherrschung der kontinentalen „Randländer“ und sukzessive auch des amerikanischen und australischen Kontinents sowie Japans ermöglichen.

Mackinders Fazit

Mackinder behauptete nun, daß die atlantischen Mächte durch den Ersten Weltkrieg die Entwicklung Europas zu einem lebensfähigen Herzland verhindert haben. Hätte Deutschland seine gesamte Kraft auf die Beherrschung des Ostens, des „Herzlandes“, konzentriert, hätte es von da aus die „Weltinsel“ unter seine Kontrolle bringen und die Stützpunkte der Seemächte von der Landseite her neutralisieren können. Er sprach die Prophezeiung aus, daß diese Möglichkeit jedoch nicht für alle Zeiten verhindert wurde.

Die Herzland-Theorie wurde anfangs außerhalb Großbritanniens kaum beachtet, jedoch etwa 1930 von Karl Haushofer aufgegriffen. Nach Bekanntwerden der Diskussion seiner Werke im nationalsozialistischen Deutschland wurde Mackinder in England scharf angegriffen. Mackinder sprach fließend Deutsch und hatte auch Freunde unter Deutschlands Intellektuellen.

Siehe auch

Literatur