Böwe, Heinrich

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Heinrich Böwe (1882–1931)
Das 21er Sturmlokal "Richardsburg" in der Richardstraße 35 in Berlin-Neuköln (mit der Gedenktafel für den ermordeten Sturmwirt Heinrich Böwe)

Heinrich Böwe (Lebensrune.png 22. Juni 1882; Todesrune.png 19. Oktober 1931 in Berlin-Neukölln) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.

Leben

Am 15. Oktober 1931 veranstaltete der Sturm 21 in Berlin-Neukölln eine Gedenkfeier für den im September zu Grabe getragenen Hermann Thielsch. Als Ort hierfür wurde das Verkehrslokal in der Richardsburg gewählt, in dem Thielsch sich oft mit seinen Kameraden aufgehalten hatte. Während der Feierlichkeiten kam es zu einem Überfall durch Kommunisten. Der Wirt des Lokals, der Architekt und Parteigenosse Heinrich Böwe, forderte noch seine Frau und seine Tochter auf, in Deckung zu gehen, als ihn ein Querschläger in den Kopf traf. Einige Tage später brachte ihm diese schwere Verletzung den Tod. Sein Schwiegersohn Matschat, der Truppführer-Vorbereiter und der SA-Mann Sawetzki wurden bei dem Überfall ebenfalls schwer verwundet.

Vor dem Lokal hatten zwei Schupobeamte patrouilliert. Beim Herannahen der Kommunisten waren sie geflüchtet, ohne die ahnungslosen Versammelten zu warnen. Die angeforderte Polizei traf erheblich verspätet ein. Die Mörder entkamen mit Unterstützung der Roten Hilfe ins sowjet-bolschewistische Rußland. Der Gauleiter Joseph Goebbels besuchte wenig später den Tatort.

Pressebericht

Die nationalsozialistische Zeitung Der Angriff schrieb zu den Vorgängen:

Quelle
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Wir senken die Fahnen und schwören ...
Am Grabe des Kameraden Böwe:
Am Sonnabend haben wir wieder einen Kameraden zu Grabe getragen. Der Gastwirt Pg. Böwe ist zur letzten Ruhe gebettet worden. Knapp vier Wochen ist es her, da standen wir an derselben Stelle, damals war es Kamerad Hermann Thielsch, dem wir die letzte Ehre erwiesen. Grau ist der Himmel verhängt. Es tropft von den kahlen Bäumen. Zwischen den Gräbern, den Weg herauf von der Leichenhalle bis zum offenen Grab, das die irdische Hülle des teuren Toten aufnehmen soll, stehen sie dicht an dicht. Männer und Frauen, Parteigenossen, Kameraden des Ermordeten. Sie warten mit harten Gesichtern, dem Toten einen letzten Gruß nachzurufen. Gedämpfter Trommelklang. In gemessenem Schritt kommt der Trauerzug heran. Starr und bleich sind die Gesichter der SA.-Männer, die den Sarg zur ewigen Ruhe tragen. Eine Hakenkreuzfahne bedeckt den Totenschrein. Schweigend erheben die Männer und Frauen am Wege die Hand zum letzten Gruß. Trommeln rasseln dumpf. Der Sarg gleitet in die Grube. Die Fahnen senken sich.
Der Pfarrer spricht harte, männliche Worte über der offenen Gruft, auch er ist einst Soldat, Kämpfer gewesen, am schwarzen Talar leuchtet das Eiserne Kreuz. Neben dem Grab steht die Frau und die Tochter des Mannes, den kommunistische Mörder aus dem Hinterhalt erschossen, weil er ein Deutscher war. Dort stehen die beiden Frauen, denen ruchlose Mörderhand den Ernährer genommen hat, mehr als den Ernährer, den Gatten und den Vater haben sie gemeuchelt. Millionen Herzen fühlen mit den beiden vom Gram gebeugten Frauen. Aus Millionen Herzen ringt sich der Schwur, wir wollen euch nicht verlassen! Keine Stunde werden wir die vergessen, die euch das angetan! Wir stehen und schweigen, wir brauchen es nicht mehr zu sagen, daß wir nicht vergessen.
Dr. Goebbels tritt an das offene Grab. In knappen, von fanatischer Überzeugung durchglühten Worten bringt er die Gedanken aller zum Ausdruck. „Der Worte sind genug gesprochen ...!“ Mit leidenschaftlicher Geste packt er das rote Fahnentuch der Hakenkreuzfahne, die in Trauer über dem Grabe gesenkt ist. „Mit mir fassen Millionen das heilige Fahnentuch und schwören, daß wir keine Stunde die zweihundert Opfer, die für ein neues Deutschland fielen, vergessen werden und wir vergessen auch nicht derer, die zweihundert unserer Besten meuchelten!“ Leise klingt das Lied vom guten Kameraden in das Schweigen, das den Worten des Gauleiters folgt. Aufgewühlt von den Worten des Doktors singen sie es alle, die um das Grab stehen, wieder recken sich die Arme zum Gruß empor. Dann treten nacheinander der Oberführer, der Sektionsführer, der Sturmführer an das Grab, um dem Kameraden Böwe letzte Worte des Abschiedes nachzurufen, um die Angehörigen des Ermordeten ihrer Treue zu versichern. Danach legen die Abordnungen aller Verbände und Unterorganisationen des Gaues Berlin ihre Kranzspenden nieder. Die letzten Abschiedsworte sind gesprochen, die letzten Kränze sind niedergelegt.
Da klingt noch einmal das Lied des unvergeßlichen, von kommunistischer Mörderhand ermordeten Sturmführers Horst Wessel über das offene Grab. Die umflorten Fahnen recken sich wieder steil empor, Symbol des ungebrochenen Kampfwillens. Die gesenkten Köpfe richten sich wieder auf. Der Blick geht starr geradeaus, in jedem einzelnen nur ein Gedanke: Kampf! Durchhalten bis zum Ziel! Er ist nicht mehr fern, der Tag des legalen Gerichtes, dann werden wir unerbittliche Richter sein. Mütter, Frauen und Väter, ein Volk wird Anklage erheben gegen jene, die uns die Besten geraubt, die unsere Kameraden ermordeten, die deutsche Jungen und Männer aus dem Hinterhalt abknallten wie das Vieh! Heute schweigen wir, wir dürfen unserem Herzen nicht Luft machen – es ist verboten! Wir beißen die Zähne aufeinander! Jawohl, es ist verboten, und wir beugen uns diesem Verbot, aber wir beugen uns nur! Wir vergessen nie! Es wird der Tag kommen, da die Mörder und jene, die sie zu Mördern machten, die sie aufhetzten, vor den Schranken des Gerichtes stehen werden, der Tag da jene feigen Hetzer die Augen vor den Müttern ihrer Opfer senken müssen ... und das Gericht wird sprechen! Die letzten Erdschollen haben das Grab geschlossen.
Die Fahnen werden eingerollt, denn man darf sie nicht zeigen, die Fahnen, unter denen zweihundert deutsche Männer für ihr Vaterland fielen, es ist verboten! Sorgsam werden sie verhüllt, nicht ein Zipfelchen des heiligen roten Tuches darf zu sehen sein, sonst werden die Träger der Fahne verhaftet! Sorgsam wird alles versteckt, was den Anschein einer Uniform tragen könnte, denn braune Hosen sind verboten, ihre Träger werden verhaftet. Rasch muß der Platz vor dem Friedhof geräumt werden, Stehenbleiben ist verboten. Der Friedhof ist rings umgeben von der Volkspolizei.„Nicht stehen bleiben, weitergehen! Sie sollen weiter gehen!“ Und drinnen liegt ein ermordeter Kamerad!
Quelle: Der Angriff, Nr. 191, Berlin, 26. Oktober 1931, S. 6


Nachruhm

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Berliner Blaschko-Allee dem Toten zu Ehren in Böwedamm umbenannt.

Literatur