Lorenz, Heinz

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Heinz Lorenz (Lebensrune.png 7. August 1913 in Schwerin; Todesrune.png 23. November 1985 auf der Fahrt von Bonn nach Düsseldorf) war Hauptschriftführer beim Deutschen Nachrichtenbüro (DNB) und als Adolf Hitlers Pressesekretär im Führerhauptquartier tätig. Er war einer der engsten Mitarbeiter des Reichspressechefs der NSDAP, Otto Dietrich, und zuständig für die Außenpolitischen Berichte.

Werdegang

Zweiter Weltkrieg

Das Original-Testament Adolf Hitlers, das bei Heinz Lorenz gefunden wurde, liegt heute in einem US-Archiv. Der Einband (Inhalt: Heiratsurkunde, privates Testament und politisches Testament) wurde nachträglich hinzugefügt.

Hitlers Sekretärin Traudl Junge hatte das politische Testament des Führers dreifach ausfertigen müssen. Als Kuriere hatte Hitler seinen Adjutanten Nicolaus von Below (andere Quellen geben an, es war Eichenlaubträger Wilhelm „Willy“ Johannmeyer statt von Below) sowie den Vertreter des deutschen Nachrichtenbüros Heinz Lorenz und den SS-Standartenführer Wilhelm Zander bestimmt. Sie sollten je ein Exemplar persönlich an Karl Dönitz nach Plön, an Ferdinand Schörner nach Prag und an die NSDAP-Parteizentrale nach München bzw. an Paul Giesler nach Tegernsee (→ Alpenfestung) überbringen.[1]

Die Kuriere, die das Testament persönlich von Martin Bormann kurz nach 4 Uhr morgens am 29. April 1945 erhielten, verabschiedeten sich im Laufe des Tages von Hitler, setzen Stahlhelme auf, luden ihre Maschinenpistolen durch und verließen zu verschiedenen Zeiten den Führerbunker. Sie konnten noch am selben Tag bzw. in der Nacht zum 30. April der Einkesselung Berlins durch die Rote Armee mit knapper Not kämpfend umgehen. Lorenz wurde im Juni 1945 von Briten gefangengenommen. Lorenz hatte, was keiner wußte, die zwei Originale der beiden Hitlertestamente (privat und politisch) in seine Jacke eingenäht, sie wurden ebenfalls nach seiner Gefangennahme entdeckt.

Verbleib der „Hitlertestamente“

Below, Lorenz, der Empfänger Schörner und ein Vertrauter Zanders, dem er das ihm anvertraute Exemplar übergeben hatte, wurden – nach Angaben des Instituts für Zeitgeschichte im Jahr 2003 – bis zum Frühjahr 1946 von Alliierten gefangen genommen; dabei wurden mindestens zwei der drei Exemplare sichergestellt.[2] Nach neueren Angaben wurden alle drei Exemplare von den Alliierten kurz nach Kriegsende entdeckt und beschlagnahmt.[3]

Nachkriegszeit

1947 bis 1953 war Lorenz Privatsekretär im Haus Hugo Stinnes in Mühlheim, 1953 bis 1958 Parlamentsstenograph im Deutschen Bundestag, von 1958 bis 1978 Leiter des Stenographischen Dienstes des Bundesrates.

Literatur

  • Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben, List-Verlag, 2004. ISBN 3-548-60470-6.
  • Gerhard Herrgesell, Der Stenographische Dienst im Führerhauptquartier, in: Neue Stenographische Praxis 33/1 (1985) 1–11.
  • Friedrich Ludwig Klein, Heinz Lorenz verstorben, in: Neue Stenographische Praxis 33/3-4 (1985) 101–103.

Fußnoten

  1. Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben. Claasen Verlag, 2. Auflage, München 2002, ISBN 3-546-00311-X, S. 204.
  2. Christa A. Ossmann-Mausch: Alles begann in Berlin. Ein Jugend in Zeiten des Krieges. ISBN 3-865-16493-5, S. 356.
  3. Whitney R. Harris, Christoph Safferling, Ulrike Seeberger: Tyrannen vor Gericht: Das Verfahren gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher nach dem Zweiten Weltkrieg in Nürnberg 1945–1946. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2008, S. 445.