Moltke, Helmuth James Graf von

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Moltke verantwortet sich vor dem Volksgerichtshof für seine Verbrechen gegen das deutsche Volk

Helmuth James Graf von Moltke (* 11. März 1907 in Kreisau; † 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein christlich motivierter Hoch-, Landes- und Kriegsverräter im Zweiten Weltkrieg, Begründer der Verrätergruppe Kreisauer Kreis. Der Volksgerichtshof verurteilte den Juristen deswegen zum Tode und ließ ihn hinrichten.

Leben und Wirken

Moltke war Gutsbesitzersohn aus mecklenburgischem Uradel; sein Urgroßonkel war der berühmte Generalfeldmarschall von Moltke. Er wirkte als Erbe zunächst als Grundbesitzer, war aber später am Aufbau des Reichsarbeitsdienstes beteiligt. 1939 war der mittlerweile studierte Jurist Kriegsverwaltungsrat und Leiter für Kriegs- und Völkerrecht im OKW, wo er Kontakt zu Canaris aufnahm. Moltke, der anglophil[1] war, stand dem Nationalsozialismus von vornherein hasserfüllt gegenüber. In seinem sogenannten Kreisauer Kreis trafen sich sowohl konservative Rechte als auch marxistische Sozialisten, um gemeinsam den Kriegsgegnern Deutschlands zuzuarbeiten. Während er Kontakte zu westlichen Geheimdiensten pflegte, kollidierten die politischen Gruppen des Kreisauer Kreises. Im Augsut 1943 verfaßte er ein Pamphlet, in dem er eine rationale Einschätzung der damaligen politischen Lage völlig vermissen läßt und das von offensichtlichem Größenwahn gekennzeichnet ist, indem er sich selbst schon mal als zukünftige „Reichsregierung“ ansah. Die Frage der Legitimation spielte im Zuge dessen offenbar keine weitere Rolle:

Die Regierung des Deutschen Reiches sieht im Christentum die Grundlage für die sittliche und religiöse Erneuerung unseres Volkes, für die Überwindung von Hass und Lüge, für den Neuaufbau der europäischen Völkergemeinschaft. Der Ausgangspunkt liegt in der verpflichtenden Besinnung des Menschen auf die göttliche Ordnung, die sein inneres und äußeres Dasein trägt. Erst wenn es gelingt, diese Ordnung zum Maßstab der Beziehungen zwischen den Menschen und Völkern zu machen, kann die Zerrüttung unserer Zeit überwunden und ein echter Friedenszustand geschaffen werden. Die innere Neuordnung des Reiches ist die Grundlage zur Durchsetzung eines gerechten und dauerhaften Friedens. Im Zusammenbruch bedingungslos gewordener, ausschließlich auf die Herrschaft der Technik gegründeter Machtgestaltung steht vor allem die europäische Menschheit vor dieser Aufgabe. Der Weg zu ihrer Lösung liegt offen in der entschlossenen und tatkräftigen Verwirklichung christlichen Lebensgutes. Die Reichsregierung ist daher entschlossen, folgende innen und außen unverzichtbare Forderungen mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verwirklichen (...)[2]

1943 reiste er zudem in die Türkei, um dort US-Repräsentanten seinen Plan für eine Teilkapitulation der Wehrmacht zu unterbreiten, welcher von Großbritannien und den USA abgelehnt wurde, da diese bereits seit Jahren einen totalen Vernichtungskrieg gegen Deutschland geplant hatten.

Der Hermann-Plan: Beim Hermann Plan handelte es sich um ein wichtiges Dokument, das von OSS-Chef Donovan dem JCS (Vereinigten Komitee der Stabs­chefs) vorgelegt wurde. Es soll sich hier um die Zusammenfassung des Angebots gehandelt haben, das im November 1943 durch den Verräter Helmuth von Moltke in Istanbul an die Amerikaner übermittelt wurde. Es ging um die Bereitschaft einer mächtigen deutschen Gruppe, militärische Ope­ration der Alliierten gegen NS-Deutschland vorzubereiten und zu un­terstützen. Nach OSS-Angaben setzte sich die Gruppe aus Schlüsselkräften der Militär- und Beamtenhierarchie, Kirchen, Gewerkschaften sowie ein­flußreichen Industriellen und Intellektuellen zusammen.

Die Gruppe vertrat im Dokument folgenden Standpunkt: »Die Niederlage und die Besetzung Deutschlands sind moralisch und politisch notwendig für die Zukunft der Nation. Die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation ist berechtigt. Diskussionen über Friedensbedingungen vor erfolgter Kapitulation sind verfrüht. ... Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Planes ist eine nach wie vor intakte Ostfront, die aber gleichzeitig in bedrohliche Nähe der deutschen Grenze, etwa die Linie Tilsit-Lemberg rücken sollte. Eine solche Situation würde radikale Entscheidungen im Westen vor dem nationalen Bewußtsein rechtfertigen als die einzigen Mittel, der übermächtigen Gefahr im Osten zuvorzukommen. Die Gruppe ist bereit, einen möglichst weitreichenden militärischen Kooperationsplan mit den Alliierten zu verwirklichen, vorausgesetzt, daß die Verwendung der militärischen Information, Mittel und Auto­rität, die der Gruppe zur Verfügung stehen, mit einem umfassenden militärischen Einsatz der Alliierten kombiniert wird, so daß ein rascher, entscheidender Erfolg auf breiter Front sicher ist. Dieser Sieg über Hit­ler, gefolgt von einer möglichst raschen Besetzung ganz Deutschlands durch die Alliierten, würde die politische Situation auf einen Schlag so verändern, daß die wirkliche Stimme Deutschlands laut würde…Wenn beschlossen wird, die zweite Front im Westen durch einen übermächtigen, umfassenden Einsatz zu schaffen und dies, um eine totale Besetzung Deutschlands folgen zu lassen, ist die Gruppe bereit, den Einsatz der Alliierten mit allen ihr zur Verfügung stehenden wich­tigen Hilfsmitteln zu unterstützen. Zu diesem Zweck wäre sie nach genauer Verabredung bereit, einen hohen Offizier als ihren Beauftrag­ten in ein bestimmtes alliiertes Land fliegen zu lassen, um die Pläne für die Zusammenarbeit mit dem alliierten Oberkommando zu koordinie­ren.«Haben wir hier den Masterplan für Verrat und Sabotage an der deutschen Westfront im Sommer 1944 vorliegen? Natürlich handelt es sich bei dem Dokument um eine Zusammenfassung der OSS-Agenten Rüstow und Wilbrandt, so daß theoretisch auch die Möglichkeit be­steht, daß von Moltkes Angebot durch die OSS-Agenten schöpferisch bearbeitet gewesen sein könnte. Es gibt aber einfach zu viele Punkte im Hermann-Plan, die sich mit vielen späteren Aussagen von Verschwö­rern in Gestapo-Protokollen nach dem 20. Juli 1944 wieder finden las­sen und die auch mit Veröffentlichungen von Überlebenden des deut­schen Widerstands in der Nachkriegszeit übereinstimmen, um ihm nicht einen hohen Grad von Glaubwürdigkeit zu geben. Auffallend an dem Dokument war auch, daß das Angebot bestand, die Ostfront, die damals noch vom Schwarzen Meer bis in die Nähe von Leningrad verlief, im Gegensatz zur Westfront nicht aufzulösen, aber ebenfalls in bedrohliche Nähe der deutschen Grenze rücken zu lassen. So sollte dem deutschen Bürger die Rettung aus dem Westen vor den asiatischen Horden glaubhaft verkauft werden. Entscheidend bleibt, daß es sich beim Hermann-Plan um das An­gebot handelte, alle westalliierten Kriegsziele, einschließlich der bedin­gungslosen Kapitulation und völligen Besetzung Deutschlands, mit ganzer Kraft zu unterstützen. Wie es aussieht, wurden dafür keinerlei Gegenleistungen von deutscher Seite gefordert.[…]« [Editiert von Administrator The Real Blaze am 9. Januar 2008]

Hochverräter Graf James Moltke, dem die bisherigen Terrorbombardements gegen deutsche Arbeiterwohnungen noch zu gering waren, hatte im Juni 1943 im Auftrag von Hochverräter Canaris in Istanbul dem OSS angeboten, daß man, falls die Alliierten in der Lage seien in Frankreich zu landen, einen deutschen Generalstabsoffizier nach England schicken werde, der die nötigen Kenntnisse habe, um mit den Westalliierten die Öffnung der deutschen Westfront zu verabreden. Ein ähnliches Angebot enthielt auch der Hermann-Plan vom November desselben Jahres. Tatsächlich gehören derartige Pendelflüge zwischen Deutschland und England nicht ins Reich der Phantasie.

Während er wegen seines Hochverrates am 23. Januar 1945 hingerichtet wurde, gehörte seine Familie zu den Opfern der polnischen Vertreibungsverbrechen an Deutschen.[3]

Literatur

  • Hans Meiser:
    • Verratene Verräter: Die Schuld des „Widerstandes“ an Ausbruch und Ausgang des Zweiten Weltkrieges, Druffel-Verlag, Stegen am Ammersee, 2. Aufl. 2008, ISBN 9783806111798
    • Zu Landes- und Hochverrat, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 449–458
  • Rolf Kosiek:
    • Legenden zum Attentat vom 20. Juli 1944, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 467–472
    • Weitere Legenden zum 20. Juli 1944, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, Grabert Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2010, S. 473–479
  • Hans Paar: Dilettanten gegen Hitler – Offiziere im Widerstand. Ihre Worte, ihre Taten, Verlag K.W. Schütz, Preußisch Oldendorf, 1985, ISBN 9783877251126
  • Heinz Roth: Widerstand im Dritten Reich, 1976

Fußnoten

  1. Seine Mutter stammte aus dem britisch beherrschten Südafrika, er selber studierte in England
  2. Grundsätze für die Neuordnung. Entwurf vom 9.8.1943 (Notiz Moltkes)
  3. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396