Henker, Frauen und Soldaten

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FILM

Henker, Frauen und Soldaten.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Henker, Frauen und Soldaten
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Bavaria Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Johannes Meyer
Drehbuch: Max W. Kimmich
Produktionsleitung: Otto Ernst Lubitz
Musik: Peter Kreuder
Ton: Friedrich Wilhelm Dustmann
Dialogbuch: Jacob Geis
Kamera: Franz Koch
Kameraassistenz: Josef Illig
Standfotos: Rudolf Reißner
Bauten: Max Seefelder,
Josef Franz Strobl
Maske: Heinrich Beckmann,
Max Rauffer
Aufnahmeleitung: Gustav Lautenbacher,
Karl Sander
Schnitt: Gottlieb Madl
Besetzung
Darsteller Rolle
Hans Albers Rittmeister Michael von Prack / General Alexej Ale
Charlotte Susa Vera Iwanowna
Jack Trevor Captain MacCallum
Ernst Dumcke Hauptmann Eckau
Hubert von Meyerinck Rittmeister Lensberg
Annie Markart Marianne, genannt Mary
Otto Wernicke Pieter Timm
Gustav Püttjer Tetje Eckers
Fritz Genschow Buschke
Gerhard Bienert Kossmann
Max Weydner Oberst Kolynoff, Generalstabschef
Bernhard Minetti Hauptkommissar
Oskar Marion Leutnant Lessen
Zehra Achmed Arabermädchen
Paul Rehkopf Gärtner
Fita Benkhoff die Kesse
Charlotte Radspieler die Lustige
Vera Schwarz Naive
Hans Imhof Stabswachtmeister
Georg Irmer Wachtmeister
Lydia Schulenburg Bardame
Wilhelm Vogtherr englischer Soldat
Friedrich Gnaß
Theodor Loos
Ilse Palm
Ena Plieth
Karl Schaidler
Werner Schott
Willi Schur

Henker, Frauen und Soldaten ist ein deutscher Spielfilm von 1935. Die Uraufführung fand am 19. Dezember 1935 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Rittmeister Michael von Prack, der berühmte deutsche Flieger an der kleinasiatischen Front, erlebt kurz vor Kriegsende ein böses Abenteuer. Er zwingt einen englischen Flieger in der Wüste zu Boden, marschiert mit ihm, da auch sein Flugzeug erledigt ist, unter größter Mühsal zum deutschen Stützpunkt in der nächsten Oase und -- läuft dort den Engländern in die Arme,- die inzwischen .die Oase besetzt' haben. Aber lange währt die Freude der Engländer, diesen gefürchteten Gegner hinter Stacheldraht. gefangenzuhalten, nicht. Bei der ersten Gelegenheit entspringt Michael, schwingt sich auf den Führersitz eines Startbereit dastehenderr Flugzeugs und erreicht, von feindlichen Geschwadern - vergeblich verfolgt, nach abenteuerlichem Flug über das Mittelmeer und halb Europa, Deutschland, seine ostpreußische Heimat. Der Krieg ist aus. Aber Deutschland fiebert in politischen Wirren und tollem Lebensgenuß. Bars, Spielhöhlen, Schieber, politische Agenten, abenteuerliche Frauen. Vera, eine schöne Frau von geheimnisvollem Reiz, spricht Michael als seinen russischen Vetter Alexandrowitsch von Prack an, der ihm sehr ähnlich sieht. Auch als sie weiß, daß sie sich geirrt hat, sucht sie weiter seine Nähe.

Aber ihm steht der Sinn nicht nach galanten Erlebnissen; als er von den Kämpfen gegen die Bolschewiki im Osten erfährt, eilt er als Freikorpsführer den Kameraden dort oben zu Hilfe.

Auf der Fahrt ins Kampfgebiet stößt Michael erneut auf Vera. Eine Nacht hindurch sind sie in weltvergessender Liebe vereint, aber am Morgen flieht sie hin zu den Roten, deren Spionin sie ist. General der Bolschewiki ist aber niemand anderer als Alexej Alexandrowitsch, Michaels Vetter, ein brutaler Landsknecht, ein eiskalter Menschenschlächiter. — Vera hat er nur deshalb aus dem Todeskeller errettet, um sie zu seiner Geliebten zu machen. Als er erfährt, daß Vera Michael begegnet ist und ihm, der jetzt die gegnerische Front befehligt, ihr Herz geschenkt hat, schwört er dem ihm schon immer verhaßten Vetter den Tod. Bei erbitterten Kämpfen rennt Michael mit seiner Abteilung in eine Falle hinein; in einem groben Sumpfgebiet, von allen Seiten umstellt, erhält er eine Aufforderung zu einer persönlichen Begegnung mit seinem Vetter. Die ihm an¬gebotene Kapitulation lehnt er rundweg ab, es kommt zu einem Säbelduell, bei dem Alexej Alexandrowitsch fällt und Michael verwundet wird. Man bringt den ohne Waffenrock Aufgefundenen ins rote Hauptquartier, wo er von allen für seinen Vetter gehalten wird und verwegen genug ist, diese Rolle weiter zu spielen. Nur eine erkennt ihn und durchschaut sein Spiel: Vera. Sie liebt ihn, aber sie liebt auch Rußland, gegen das er kämpft. Und als er sich weigert, seine absichtlich Verwirrung schaffenden Befehle an die roten Truppen zurückzunehmen, enthüllt Vera dem bolschewistischen Hauptkommissar, wer der vermeintliche General in Wirklichkeit ist.

Michaels Schicksal scheint besiegelt, aber in allerletzter Minute schlägt er sich durch die Reihen der roten Häscher durch und erreicht in verwegenem Ritt die ersten deutschen Posten. Wiewohl verwundet, führt er auf einem ge-heimen Weg durch die Sümpfe, den er in den Karten der Roten entdeckt hat, seine Truppen in den Rücken der feindlichen Stellung und reißt den Endsieg an sich. Sieg auf der ganzen Linie lächelnd legt sich Michael von Prack zum Sterben. Und tot liegt unter den Trümmern des zusammengeschossenen roten Hauptquartiers Vera, endlich erlöst von ihrem tragischen Zwiespalt zwischen Vaterland und Liebe.


Anmerkungen

Die abenteuerlichen Erlebnisse zweier Vettern von Prack bilden den Inhalt des Films ‚Henker, Frauen und Soldaten‘", der einen dramatisch bewegten Ausschnitt aus den Kämpfen der deutschen Freikorps gegen die bolschewistischen Armeen vermittelt. (Der Roman, nach welchem Max Kimmich das Manuskript und Johannes Meyer als Regisseur den Film gestaltet hatten, wurde unter dem Titel ‚Ein Mannsbild namens Prack‘ in der Berliner illustrierten Nachtausgabe veröffentlicht.) Die beiden Figuren des Michael und des Alexei gaben Hans Albers in der Form einer Doppelrolle eine vielfältige und schwierige Gestaltungsaufgabe.

Einmal stellt er den kühnen deutschen Offizier dar, den prachtvollen, warmherzigen Kameraden und heldischen Kämpfer, der in eherner Pflichterfüllung sein Leben dem Vaterlande weiht, dabei als Mensch liebenswürdig und liebenswert.

Das andere Mal war er als Alexei Alexandrowitsch ein kaltherziger Mensch ohne Seele und Gewissen, ohne jede edlere Gefühlsregung.

Die russische Spionin Vera Iwanowna war Charlotte Susa. Jack Trevor, den man nach jahrelanger Pause im deutschen Film wiedergesehen hatte, spielte einen englischen Flieger, den Captain MacCallum.[1]

Filmplakate

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 44, 3. November 1935