Böhme, Herbert A. E.

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Herbert A. E. Böhme in Pour le Mérite
Herbert A. E. Böhme als Old Shatterhand

Herbert A. E. Böhme (Lebensrune.png 7. September 1897 in Breslau; Todesrune.png 29. Juni 1984 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher.

Leben

Böhme studierte Germanistik und stand 1922 in seiner Heimatstadt Breslau erstmals auf der Bühne. Weitere Theaterstationen: Frankfurt am Main, Berlin, Bremen, Leipzig, Chemnitz und Wuppertal. Ab 1924 arbeitete er als einer der ersten Schauspieler für den Rundfunk.

Herbert A. E. Böhme hatte Anfang der 1930er Jahre eine Island-Expedition ausgerüstet, zusammengestellt und durchgeführt, um als erster Segelflieger der Welt überhaupt dieses Land dem Segelflug zu erschließen. Er hatte ganz Island im Geländewagen durchquert und vierzig Flugplätze ausgemacht. Er besaß lange den Rekord, mit einer Maschine unter 20 PS den Kanal nach beiden Richtungen überflogen zu haben. Er besaß das Internationale Leistungsabzeichen für Segelflug.

Man suchte einen Typ wie Böhme und machte im Herbst 1935 Probeaufnahmen von ihm, die gefielen. So kam er zu seiner ersten Rolle in dem Film Verräter. Er spielte einen ausländischen Offizier, dessen scharf umrissenes Profil auffiel. Der Schauspieler Böhme hatte von Anfang an durch die sympathische und bewußte Art seiner Darstellung überzeugt; er hatte sich schauspielerisch durchgesetzt, ohne jemals bewußt auf den Vordergrund hin zu spielen. Er hielt eine mittlere Linie der feinen Formung und klaren Charakterisierung ein. Sein zweiter Film war Ein Mädchen geht an Land, in dem er sich vor eine ganz andere künstlerische Aufgabe gestellt sah. Hier spielte er einen Witwer mit drei Kindern, der schwer, ehrlich und kompakt sein etwas verlassenes Leben lebte und sich nun zu einer anderen Frau hingezogen fühlte. Böhme hat auch diesen gewiß schwierig darzustellenden Charakter überzeugend getroffen. Seine Rolle in Pour le Mérite zeigte ihn noch einmal und vielleicht am hellsten als den kühnen und draufgängerischen, immer aber disziplinierten Menschen , der — hier als Fliegeroffizier des Ersen Weltkriegs mit der Aufgabe, feindliche Fesselballons abzuschießen — jeder Lage des Lebens und jeder Anforderung des Daseins gewachsen war. Er verkörperte in dem Film jene Generation, die durch den Zusammenbruch 1918 den Glauben an ein freies Deutschland niemals verlor. Er war der Mann, der den Gedanken des Fliegens in dem Aufbau und der Organisation der Segelfliegerei hochhielt.

Wie sehr er nicht nur als Darsteller dieser Rolle, sondern auch in seinem Leben diesem Gedanken treublieb, beweisen seine Fliegerei und seine Zeugnisse, die er als Flieger besaß. In der gleichen Linie des einsatzfreudigen und schicksalstrotzigen Mannes lag auch seine Rolle in Ein Robinson. Wohl seine bedeutendste Rolle.

1940 verkörperte er den Old Shatterhand bei den Karl-May-Festspielen in Werder bei Berlin.

Durch „Hafenpolizei“ kam Böhme als Polizeimeister Lühr in den 1960er Jahren zu neuer Popularität. Er spielte zudem an Hamburger Bühnen sowie in Basel und Bern, arbeitete als Synchronsprecher und wirkte in zahlreichen Hörspielen mit, so beispielsweise 1959 in dem Paul-Temple-Hörspiel „Paul Temple und der Fall Spencer“.

Herbert A.E. Böhme gehörte mit zu der ersten Garde der „Europa-Hörspiele“ und war seit der ersten Stunde dabei.

Filmographie

  • 1936: Verräter
  • 1938: Ein Mädchen geht an Land
  • 1938: Pour le Mérite
  • 1939: Legion Condor (unvollendet)
  • 1940: Ein Robinson
  • 1941: Über alles in der Welt
  • 1941: ...reitet für Deutschland
  • 1943: Fritze Bollmann wollte angeln
  • 1944: Die heimlichen Bräute
  • 1945: Kolberg
  • 1949: Diese Nacht vergess ich nie
  • 1950: Nur eine Nacht
  • 1950: Dreizehn unter einem Hut
  • 1951: Die Schuld des Dr. Homma
  • 1952: Der Weg zu Dir
  • 1953: Gesprengte Gitter
  • 1954: Hin und her
  • 1955: Inspektor Bucket klärt den Tulkinghorn-Mord auf (Serie Die Galerie der großen Detektive)
  • 1956: Waldwinter
  • 1958: Rebell ohne Gnade (Capitan Fuoco)
  • 1960: Die Rache des roten Ritters (Il cavaliere dai cento volti)
  • 1960: Die Mühle der versteinerten Frauen (Il mulino delle donne di pietra)
  • 1960: Michas Weg nach Bethlehem
  • 1962: Das Rätsel der roten Orchidee
  • 1963: Das Leben ein Traum
  • 1963–70: Hafenpolizei (Serie)
  • 1965: John Klings Abenteuer – Vierundzwanzig Stunden Frist
  • 1968: Nationalkomitee Freies Deutschland
  • 1971: Tatort: Blechschaden
Synchronsprecher
  • 1932: Dick und Doof kaufen ein Schiff [1. Synchro (1956)
  • 1934: Dick und Doof auf dem Geisterschiff [1. Synchro (1953)]
  • 1952: Schmugglerprinzessin
  • 1957: Der große Fremde
  • 1960: Die Rache des roten Ritters [West-Synchro (1963)]
Hörspielsprecher
  • 1970: Der Ölprinz
  • 1972: Der Schut
  • 1972: Der Sohn des Bärenjägers
  • 1972: Die Sklavenkarawane
  • 1972: Durch das Land der Skipetaren
  • 1972: To-Kei-Chun
  • 1972: Unter Geiern
  • 1974: Der Schatz im Silbersee
  • 1974: Durch die Wüste

Theatrographie (Auswahl) 

Literatur