Smagon, Herbert

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Selbstbildnis auf einem Buch

Herbert Smagon (Lebensrune.png 2. Januar 1927 in Karwin in Ostschlesien) ist ein deutscher Maler, Graphiker und Bildungskünstler.

Leben

„Das Mädchen Ursula“
Von der „Befreiung“ zur Wiedervereinigung: „Dresden 1945/89“, provokative Kunst von Herbert Smagon, 1995

Schon als Kind mußte Smagon die Unterdrückung der deutschen Minderheit selbst erleben. Sein Vater als ein sozialpolitischer Sprecher der Deutschen wurde zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Als dann auch noch deutsche Schulen geschlossen werden mußten, da immer mehr deutsche Kinder durch brutale Überfälle von Tschechen am Schulbesuch gehindert wurden, flüchtete die Familie nach Berlin. Ab dem 10. Lebensjahr wuchs Smagon in Berlin auf, ab dem 14. Lebensjahr bis Kriegsende lebte er in Wien.

Zweiter Weltkrieg

Von 1939 bis 1942 absolvierte er neben dem Gymnasium ein Malstudium. 1943 wurde er neben seinem Kriegsdienst als Luftwaffenhelfer bereits mit 16 Jahren in die Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen. 1944 wurde er mit der Jugendkunst-Medaille in Wien ausgezeichnet, und seine Werke wurden in der Wiener Hofburg ausgestellt.

Smagons „Jagdglück“ zeigt eine Szene, die 1945 tausendfach belegt ist. Die Terrorflieger des Feindes haben sich nicht damit begnügt, das Deutsche Reich in Schutt und Asche zu legen, sondern ließen ihren Jägern auch freie Hand bei der „Bestrafung“ (auf Englisch, vom Deutschen abgeleitet: „Strafing“) der Zivilbevölkerung, wobei sich die USAAF und die Rote Luftwaffe im Osten besonders hervorgetan haben. Weder Kinder auf einer Wiese noch Frauen auf dem Fahrrad auf dem Weg zum Markt waren sicher. Bayern war für solche Kriegsverbrechen beim Feind besonders beliebt. Flak war kaum vorhanden und die Reichsluftverteidigung blieb aus. Sogar bei der „Untat von Dresden“ oder beim Bombenterror gegen Magdeburg gingen US-amerikanische Tiefflieger auf Menschenjagd und löschten ganze Treks der Flüchtenden aus, die versucht hatten, dem Feuersturm zu entkommen.

Sein preisgekröntes Werk „Luftwaffenhelfer“ malte er bei Einsatzpausen in seiner Flakstellung an einer Barackenwand montiert – immer wieder unterbrochen von Abwehrgefechten an seinem schweren 8,8-Flakgeschütz gegen die Angriffe von alliierten Terrorbomberangriffen. Der Statthalter von Wien, der ehemalige Reichsjugend-Führer Baldur von Schirach, lud den jungen Smagon zu einem Gespräch in seinen Amtssitz im Wiener Parlament ein. 1945 folgten das Offiziers-Ausbildungslager, Arbeitsdienst, Fronteinsatz und Flucht aus der Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

1947 wurde er als Reichsdeutscher aus Österreich vertrieben. Alle seine Arbeiten bis 1945 waren verschollen, und er begann in Stuttgart als freischaffender Maler, Graphiker und Illustrator neu. Er erhielt mehrere Preise bei verschiedenen internationalen Plakatwettbewerben. Heute lebt und arbeitet er im Schwarzwald.

Werk

Die einseitige Entwicklung des offiziellen deutschen Kunstmarktes in den fünfziger Jahren empfand er damals als konsequente Zerstörung aller Fundamente der europäischen Kunst. Daraus zog er die persönliche Konsequenz und beteiligte sich nicht mehr an Gemeinschaftsausstellungen, auch trat er demonstrativ aus allen etablierten Kunstverbänden aus.

Smagon fühlt sich als bildender Künstler verpflichtet, die überlebensnotwendige Sehnsucht aller Menschen nach Schönheit und Harmonie in das zweite Jahrtausend hinüberzuretten. Er gehört aber auch zur Generation der überlebenden Augenzeugen, die durch die Hölle der europäischen Katastrophe gingen; daher will er mit seinen Werken diese erlebte Geschichte künstlerisch bezeugen.

Bekannte Werke (Auswahl)

Bildergalerie (Auswahl)

Verweise