Wehner, Herbert

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Herbert Wehner (links) und Helmut Schmidt (rechts) applaudieren Herbert Frahm (mittig) auf dem Bundesparteitag der SPD im Jahre 1973

Herbert Richard Wehner (geb. 11. Juli 1906 in Dresden; gest. 19. Januar 1990 in Bonn) war ein Kommunist und Sozialdemokrat. (KPD 1927-1942, SPD ab 1946). Er war von 1966 bis 1969 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, anschließend bis 1983 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Er wurde nach dem Krieg zu einem der führenden Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Im hohen Lebensalter litt Wehner an Demenz.[1]

Herbert Wehner, lange Jahre Fraktionsvorsitzender der SPD im deutschen Bundestag, hat selbst nur spärlich Auskunft geben mögen über seine Jahre im Moskauer Exil, wo er 1937 bis 1941 als Kandidat des Politbüros der KPD im „Hotel Lux“ lebte. Erst 1982 veröffentlichte er seine 1946 entstandenen autobiographischen „Notizen“, die er selbst als Aufarbeitung der traumatischen Erfahrungen der Moskauer Jahre sah.
Daß Herbert Wehner nicht als Opfer, sondern eher als Täter im Geflecht des stalinistischen Terrorapparats gesehen werden muß - als Informant von Stalins Geheimpolizei und als Mitarbeiter des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale - wird durch Reinhard Müllers neue Funde bisher unbekannter Dokumente erhärtet und belegt. Wehners umfassende Kenntnisse über die politische Biographie von Parteimitgliedern und sein ausgeprägtes Personengedächtnis ließen ihn zum anerkannten „Trotzkismus“-Experten der Partei werden. Es waren häufig erst seine schriftlichen und mündlichen Hinweise, die Stalins Geheimpolizei auf „rechte“ und „linke“ Gruppierungen und Personen aufmerksam machten. Seine publizistischen Vernichtungsfeldzüge in Zeitschriften und Zeitungen gegen linke „Splittergruppen“, die er, wie zum Beispiel Willy Brandts SAP, als „trotzkistische Gestapo-Agenten“ etikettierte, setzten zahlreiche Emigranten in der Sowjetunion der Verfolgung aus.
Im Februar 1937 lieferte Wehner in der Lubjanka, der Zentrale der Geheimpolizei Stalins, mehrmals ausführliche Informationen zu einzelnen KPD-Mitgliedern und oppositionellen Gruppen, die zu einem an alle Dienststellen verschickten NKWD-Direktivbrief zur Verfolgung „deutscher Trotzkisten“ entscheidend beitrugen. Seine persönliche Gefährdung durch eine gegen ihn angestrengte „Parteiuntersuchung“ beantwortete er mit Linientreue und Denunzierung all jener, die nicht der „Generallinie“ folgten. Seine Expertisen und „Agenturberichte“, führten dazu, daß nach dem Februar 1937 nicht nur in der Sowjetunion eine große Säuberungswelle unter den deutschen Emigranten einsetzte und selbst die sogenannten „Trotzkisten“ im Ausland noch von NKWD-Agenten verfolgt wurden.[2]

Nach dem Krieg war er einer der eifrigsten Verfechter der Westbindung und der Ostverträge. Markus Wolf gab Anlaß zur öffentlichen Diskussion, da Passagen seiner Memoiren Wehner als Einflußagenten der DDR ausweisen.

Weiteres

Nach ihm ist die Herbert-Wehner-Medaille für BRD-opportunes Agieren gegen „Rechtsextremismus“ benannt. Mit dem Preis „würdigt“ die Gewerkschaft ver.di Institutionen oder Personen, die besonders heftig gegen sogenannte „rechtsradikale Aktivitäten, Fremdenfeindlichkeit und Gleichgültigkeit“ (meint: Engagement zum Erhalt des Deutschtums und seiner Heimat, Ablehnung der Umvolkung und das sich Enthalten zumindest explizit antideutscher Äußerungen und Handlungen) agitieren und die durch derlei Tätigkeit „Vorbild“ seien.

Literatur

  • Peter Kleist: Herbert Wehner am Schalthebel, National-Verlag, Hannover 1971

Verweise

Fußnoten

  1. Der sozialdemokratische frühere Bundesverteidigungsminister Hans Apel besuchte Wehner bei einem privaten Segeltörn in dessen Refugium, wurde von der Lebensgefährtin Wehners eingelassen, aber von diesem nicht erkannt.
  2. Reinhard Müller: Herbert Wehner, Moskau 1937 (Klappentext)