Herzensfreud – Herzensleid

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FILM

Herzensfreund-Herzensleid.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Herzensfreud – Herzensleid
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 102 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Algefa-Film GmbH
Erstverleih: Adler-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Hubert Marischka
Regieassistenz: Wolf-Dietrich Friese
Drehbuch: Aldo von Pinelli,
Hubert Marischka
Vorlage: Raimund Martin (Motive des Bühnenstücks „Junger Wein“)
Musik: Ludwig Schmidseder,
Franz Ferry Wunsch (Lied „Engerl“),
Josef Hub (Lied „Engerl“)
Ton: Eugen Hrich
Kamera: Karl Hasselmann
Standfotos: Reinhold Draber
Bauten: Heinrich Richter,
Gabriel Pellon
Aufnahmeleitung: Arno Winckler,
Ernst Braun
Herstellungsleitung: Friedrich Wilhelm Gaik,
Kurt Ulrich
Schnitt: Reinhold Steinborn
Besetzung
Darsteller Rolle
Magda Schneider Toni Radl-Vernhagen
Paul Klinger Komponist Paul Vernhagen
Paul Hörbiger Weinbauer Josef Radl
Carola Höhn Pauls Jugendfreundin Gitta Denk
Hans Leibelt Konsul Albert Vernhagen
Erika von Thellmann Adele Vernhagen
Hedwig Bleibtreu Großmutter Vernhagen
Lucie Englisch Poldi
Walter Müller Gerichtsvollzieher Ferdinand Haberl
Olly Holzmann Schauspielerin Mizzi Hell
Günther Lüders Edgar Walden
Paul Bildt Konsul Vernhagens Diener Tom
Franz Schier Franzl
Gertrud Wolle Frau Geheimrätin
Leo Peukert Graf
Hermann Pfeiffer Vivigenz Klemke
Annie Rosar Tante Fanny
Rosita Serrano Sängerin

Herzensfreud – Herzensleid ist ein Filmdrama von 1940. Der Film wurde in Bremerhaven, in Wien und Umgebung sowie im Althoff-Atelier Potsdam-Babelsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 20. Dezember 1940 in Bochum statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

In dem idyllischen Häuschen des Weinbergbesitzers Josef Radl, das zwischen Weinbergen in der Nähe von Wien liegt, sehen wir zwei Freunde, Paul Vernhagen und Ferdinand Haberl – Paul ist ein junger Komponist, Ferdinand ist sein Textdichter –, und beide haben eben ihre neue Operette beendet. Da gesellt sich Toni, die junge, hübsche Tochter Radls, zu ihnen, und alle drei stoßen nun auf das Gelingen der Operette an. Paul Vernhagen ist vor zwei Jahren als Musikstudent von Bremen nach Wien gekommen, hat in Radls Weingarten Toni kennengelernt, sich in sie verliebt und sie geheiratet. Seine jugendliebe Gitta hatte sich mit einem anderen Mann verheiratet, und Paul hatte Hals über Kopf Bremen den Rücken gekehrt. So kommt es, daß er auch seinen Eltern in Bremen nichts von seiner Verbindung mit Toni mitgeteilt hat. Er kennt sie zu gut und weiß, daß sie ganz andere Pläne mit ihm haben. Er hat sich vorgenommen, eines Tages in Bremen im elterlichen Hause existenzberechtigt zu erscheinen und seine Toni vorzustellen, die dann mit ihrem Scharm und mit ihrer Natürlichkeit von selbst jeden Widerstand der Eltern besiegen werde.

Der 70. Geburtstag seiner Großmutter, einer prächtigen alten Dame mit dem Herz auf dem rechten Fleck, bietet nun den willkommenen Anlaß, um mit Toni nach Bremen zu reisen. Bevor Paul mit dem Nachtzug reisen will, feiern sie im Freundeskreis in Radls Garten mit ihren Freunden, an der Spitze Ferdinand Haberl und seine „langjährige“ Braut Poldi, fröhlichen Abschied. Ferdinand Haberl, der zwar passionierter Textdichter, aber im Hauptberuf zu seinem Leidwesen Gerichtsvollzieher ist, verspricht Paul, während dessen Abwesenheit zu versuchen, in Wien die Operette unterzubringen.

In Bremen sehen wir Großmama Vernhagen die letzten Vorbereitungen für die Ankunft ihres Enkels treffen. Daß Paul nicht allein kommen wird, ahnt noch niemand im Hause Vernhagen. Im Gegenteil – Pauls Vater, Konsul Vernhagen, der Besitzer einer der größten Bremer Werften, ist zu dieser Stunde bei Gitta Denk. Gittas Gatte kam schon nach einjähriger Ehe durch einen Unglücksfall ums Leben, und sie hat, wie aus der Unterredung mit Pauls Vater deutlich hervorgeht, ihren Jugendfreund nicht vergessen. Konsul Vernhagen möchte Paul jetzt für immer zu Hause behalten und in ihm das Interesse für die Werft erwecken. Er ist im Zweifel, ob ihm allein das gelingen wird, und denkt, daß Gitta vielleicht die einzige sei, auf die Paul hören werde.

Pauls und Tonis Ankunft im Hause Vernhagen schlägt natürlich wie eine Bombe ein. Sowohl Herr und Frau Vernhagen als auch die sonst so resolute Großmama stehen dem Erscheinen Tonis fassungslos gegenüber. Paul, der die unausgesprochene Abneigung gegen Toni fühlt, stellt sie erst einmal als seine Verlobte vor. Toni wird nun in Bremen zwar freundlich, aber ohne Herzlichkeit behandelt. Paul bittet sie, nur noch den Geburtstag der Großmama abzuwarten, dann werde er alles aufklären. Pauls Großmutter ist es aber, die als erste eine Zuneigung zu diesem frischen, natürlichen Mädel aus Wien empfindet, und die zu ihrer Überraschung von Toni erfährt, daß sie nicht die Verlobte, sondern die Frau Pauls ist und daß sie beide sogar einen kleinen jungen haben. Als Gitta am Geburtstagsmorgen der Großmutter zur Gratulation kommt, steht sie Paul zum ersten Mal wieder gegenüber. Als die beiden zusammen in Gittas Wagen zur väterlichen Werft hinauffahren, sieht Toni ihnen vom Hause aus nach. Sie fühlt als Frau instinktiv die Gefahr, die ihr durch eine andere droht. Konsul Vernhagen führt die beiden stolz durch die Werft und freut sich sichtlich an Pauls Interesse. Hier fällt seine Kühle völlig von ihm ab, und aus ein paar Sätzen entnehmen wir seine Hoffnung, daß vielleicht dieses Wiener Mädel, das sein Sohn mitgebracht hat, doch nur eine vorübergehende Jugendschwärmerei ist.

Das Geburtstagsfest der Großmama im Hause Vernhagen ist ein gesellschaftliches Ereignis. Nur Toni fühlt sich vereinsamt, da sich Paul sehr wenig um sie kümmert. Er möchte Gitta, für die er immer noch eine starke Sympathie hat, alles sagen, aber er findet vorläufig noch nicht die richtigen Worte. Bei einer darauffolgenden Auseinandersetzung mit seinem Vater ist er eben dabei, er findet dabei ihm die Wahrheit über sich und über Toni zu sagen, als Frau Vernhagen aufgeregt dazwischentritt, weil sich Gäste verabschieden wollen, und, wie sie meint, diese Aussprache auch morgen Zeit habe.

Kurz darauf tritt Paul zu Toni, die ihm mitteilt, daß sie einsehe, seine Eltern nie gewinnen zu können, und deswegen morgen wieder nach Wien fahren werde. Paul muntert sie wieder auf, und Toni hat eben ihre alte Fröhlichkeit zurückgewonnen, als Frau Vernhagen mit Gitta auftaucht und ihn daran erinnert, daß er Gita den nächsten Tanz versprochen habe. Toni, die betrübt allein zurückbleibt, wird von Großmama Vernhagen entdeckt, die sich liebevoll bei ihr einhakt, und meint, nach diesem Tanz müsse Paul ihnen etwas aus seiner neuen Operette vorspielen. Paul aber sitzt Mit Gitta inzwischen in einer kleinen Laube des Gartens und hat seiner Jugendfreundin den wirklichen Sachverhalt erzählt. Gitta erkennt sein Vertrauen an, und sie versprechen sich, trotzdem gute Kameraden zu bleiben. Paul, der glücklich über Gittas Verständnis ist, zieht sie an sich und gibt ihr den Abschiedskuß. In diesem Augenblick tauchen Großmama und Toni vor der Laube auf, und Toni muß diesen unverfänglichen Kuß naturgemäß mißverstehen. Jetzt macht sie ihrem Herzen Luft, und auch Pauls Erklärung kann sie nicht daran hindern. Herr und Frau Vernhagen hören nun aus Tonis Mund den ganzen Sachverhalt.

Am nächsten Morgen ist Toni, die sich nur von Großmama Vernhagen verabschiedet hat, nach Wien abgereist. Hier ist inzwischen mit unserem zweiten Paar Ferdl und Poldi auch nicht alles glatt gegangen. Bei einer Pfändung hat Ferdl die reizende kleine Schauspielerin Mizzi Hell kennengelernt. In seiner Gutmütigkeit half er ihr mit einem kleinen Geldbetrag aus, und Mizzi hat ihm das nicht vergessen. Sie hat die Chance bekommen, einem Wiener Operettendirektor vorzusingen und wurde als Soubrette für die nächste Spielzeit verpflichtet. Und da hat sie es nicht versäumt, dem Direktor die Operette ihres hilfsbereiten Pfändungsbeamten dringend zu empfehlen. Ferdl’s Poldi, die Verkäuferin in einem Wiener Kunstgewerbeladen ist, hat einen ständigen Verehrer. Es ist ein etwas komischer „Zug’reister“, namens Klemke, der versucht, Poldis Herz zu gewinnen. Poldi wehrt ihn zunächst standhaft ab. Als sie aber eines Abends in Ferdls Notizbuch entdeckt, daß er in der Regina-Bar am nächsten Abend ein Rendezvous mit einer gewissen Mizzi Hell hat, verabredet sie sich mit Herrn Klemke heimlich in dieselbe Bar. Sie kann nicht wissen, daß sich diese Verabredung ihres Bräutigams nur um die Operette dreht, die angenommen werden soll. In der Regina-Bar flirtet sie dann, um Ferdl zu ärgern, auf Biegen und Brechen, und der Erfolg bleibt auch nicht aus. Ferdl kommt an ihren Tisch, macht zu Klemkes Entsetzen Krach.

Am nächsten Morgen erfährt sie durch Mizzi Hell, daß Ferdl sich wirklich nur aus Berufsgründen mit ihr getroffen hat. Am selben Abend aber kommt Toni aus Bremen zurück. Sie erzählt traurig ihrem Vater, was geschehen ist. Paul hat es nicht länger in Bremen gehalten, er ist Toni nach Wien nachgefahren. Aber auch die gemeinsame Aussprache der beiden führt zu keiner Versöhnung. Da erscheinen zu Radls Überraschung Großmama Vernhagen mit Pauls Vater. Bei der folgenden Aussprache zwischen Radl und Konsul Vernhagen stoßen die beiden Welten Bremen und Wien erst einmal hart aneinander. Aber dann bringt der Jüngste Vernhagen das fertig, was allen anderen nicht gelang: Er krabbelt ungeniert auf dem Rücken des gestrengen Großpapas, der auf allen vieren mit ihm durchs Kinderzimmer läuft. Jetzt kann Toni ihrem Paul nicht länger böse sein, und als Poldi und Ferdl sich unten vor dem Fenster der beiden mit einer kleinen Schrammelkapelle aufbauen, um das junge Paar zu versöhnen, kommen sie schon zu spät: Aus dem einen Fenster lachen Paul und Toni mit ihrem Kind auf dem Arm hinunter, und am anderen stehen einträchtig die beiden Großväter mit der wackeren Großmama.