Heszlenyi, Josef Ritter von

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Josef Ritter von Heszlenyi

Josef Heyszl, seit 1923 Josef Ritter von Heszlenyi (auch Josef Vitez Heszlenyi oder József Heszlényi; Lebensrune.png 24. Juli 1890 in Neudorf bzw. Igló, Königreich Ungarn, heute Slowakei; Todesrune.png 2. Juni 1945 bei Zwettl), war ein germanophiler Offizier der Gemeinsamen Armee, der k. u. k. Armee und der Königlich Ungarischen Armee, zuletzt Generaloberst, Pfeilkreuzler, Ritter des Ordens „Vitézi Rend“ und ausländischer Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Chronologie

K. u. k. Artillerie-Schießschule in Hajmáskér
Gedenkstätte für Generaloberst von Heszlenyi auf der Deutschen Kriegsgräberstätte Allentsteig
  • 1890 als Sohn eines k. u. k. Majors der Artillerie geboren
  • 1908–1911 nach Matura Besuch der k. u. k. Technische Universität in Mödling
  • 18. August 1911 Leutnant
  • 1. September 1911 zum k. u. k. Feldartillerie-Regiment Nr. 6 kommandiert
  • April bis Juni 1912 Schießlehrgang an der Artillerieschule in Hajmáskér bei Wesprim bzw. Weißbrunn
  • 1913 Versetzung zum k. u. k. Feldartillerie-Regiment Nr. 1
  • Oktober 1913 bis Ende April 1914 erneuter Besuch die Artillerieschule
  • Mai 1914 Rückkehr zum Regiment
  • 1. August 1914 zum Oberleutnant
  • 5. Dezember 1914 durch Artilleriebeschuß bei Stellungskämpfen am Ufer der Drina (Serbien) an seiner Brust schwer verwundet
  • 8. März 1915 Rückkehr zum Felddienst
  • 1. September 1915 bis November 1915 Batteriechef im Feldartillerie-Regiment Nr. 1
  • 17. November 1915 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der I. Feldartillerie-Abteilung
  • April bis Mai 1917 Student an der Höheren Artillerie-Offiziersschule in Premissel (Przemyśl)
  • 1. November 1917 Hauptmann
  • Juni bis Anfang Dezember 1917 Stabsoffizier in der k. u. k. 71. Feldartillerie-Brigade
  • 1918 erneuter Besuch die Artillerieschule
  • September 1918 Besuch eines Giftgas-Kurs in Berlin
  • 21. November bis 14. Dezember 1918 Reservist
  • Mitte Dezember 1918 bis Januar 1919 Artilleriesachbearbeiter im Bezirkskommando von Kaschau (Kassa)
  • 2. April 1919 zum Kriegsministerium (dem ehemaligen k. u. Honvédministerium) nach Budapest kommandiert
  • 1. Mai 1926 Major
  • September 1930 bis Anfang August 1933 Dozent an der ungarischen Militärakademie für die Fächer Waffen- und Schießkunde
  • 1. November 1931 Oberstleutnant
  • 1. August 1933 zum Kriegsministerium nach Budapest kommandiert
  • 1. November 1935 Oberst
  • 21. August 1936 bis 15. Januar 1939 Adjutant des Oberbefehlshabers des Königlich Ungarischen Armee Honved
    • Oberbefehlshaber der Streitkräfte war General der Infanterie Hugo Ritter von Sonyi (Lebensrune.png 2. März 1883 in Wölkersdorf; Todesrune.png 7. Juni 1958 in Ratingen), ungarischer Königlicher Geheimer Rat, Mitglied des Oberhauses und Ritter des Ordens „Vitézi Rend“
  • 15. Januar 1939 Kommandeur der königlich-ungarischen 23. Honved-Infanterie-Brigade
  • März bis Anfang November 1940 Kommandeur der königlich-ungarischen 2. motorisierten Brigade
  • 1. Juli 1940 Generalmajor
  • November 1940 erneut in das Kriegsministerium nach Budapest kommandiert, zuerst als Gruppenführer, dann Obergruppenführer
  • 29. September 1942 Feldmarschall-Leutnant (Altábornagy)
  • 15. November 1942 Kommandierender General des IV. ungarischen Korps
    • 6. Dezember 1942 Übernahme des Verbandes am Don an der Ostfront, es bestand aus 7., 10. und 13. Infanterie-Division im Verband der 2. ungarischen Armee bei der deutschen Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Maximilian von Weichs
  • 19. September 1944 Oberbefehlshaber (nach anderen Quellen Führer) der 3. ungarischen Armee der Heeresgruppe Süd unter Generaloberst Johannes Frießner und später unter General der Infanterie Otto Wöhler
    • Teile der 3. ungarischen Armee kämpften die letzten Kriegsmonate in der Schlacht um Budapest, andere Teile zogen sich unter Heszlenyi nach Westen zurück und fungierten als Baubataillone zum Errichten von Verteidigungsstellungen.
  • 1. November 1944 Generaloberst, Beförderung durch den Verteidigungsminister und Generalstabschef Károly Beregfy auf Anweisung von Ministerpräsident Ferenc Szálasi

Tod

Generaloberst Ritter von Heszlenyi geriet am 8. Mai 1945 im Raum Linz-Salzburg in VS-amerikanischen Kriegsgefangenschaft. Im Gefangenenlager auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim wurde er gemeinsam mit seinem Sohn Fähnrich Josef Heszlenyi Junior, der in dessen Stab diente, völkerrechtswidrig an die Sowjets ausgeliefert und soll noch vor seinem Abtransport den Freitod gewählt haben, indem er sich die Pulsader aufschnitt. Eine Untersuchung fand nicht statt, so daß die Art seines Ablebens in den Händen der Bolschewisten nicht restlos geklärt werden kann.

Familie

Josef Heszlenyi war der Sohn des deutschstämmigen Engelbert Heyszl (früher Heyssl) und seiner Gemahlin Ilona Gloss (später Glósz). Seine Schwestern waren Gisella (Gizella) und Eugenia (Eugénia). Ritter von Heszlenyi heiratete Gisella (Gizella) Molnár, aus der Ehe ist Sohn Josef Heszlenyi Junior (József Heszlényi) entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)

Königlich Ungarische Generäle und Ritter des Ordens „Vitézi Rend“ im Gespräch

Literatur

  • Attilla Ótott Kovács: Die ungarischen Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes, Scherzer-Militaer-Verlag 2006, ISBN 978-3-938845-02-8