Hexameter

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Der Hexameter (altgr. ἑξάμετρον hexámetron, aus ἑξα- hexa- „sechs“ + μέτρον métron „Maß, Länge“), gelegentlich auch Sechsfüß(l)er, ist der von den alten Griechen erfundene sechsfüßige daktylische Vers (wegen der frühsten Anwendung im [Helden-]Epos auch epischer Vers oder heroischer Vers genannt), dessen letzter Versfuß zur Bezeichnung des Versendes um eine Silbe verkürzt ist, so daß ein Trochäus oder, da die letzte Silbe aller Verse mittelzeitig ist, ein Spondeus den Vers schließt. Der Hexameter gilt seit Homer als das klassische Versmaß des Epos, das durch die Homer-Übersetzung von Johann Heinrich Voß auch den deutschen Epikern (wie zum Beispiel Klopstock in „Messias“ und Goethe in „Hermann und Dorothea“) geläufig wurde.

Beim Hexameter kann jeder der ersten vier Daktylen nach der Regel, daß zwei Kürzen einer Länge gleich sind, mit einem Spondeus vertauscht werden; nur der fünfte Fuß, wo der Charakter des Verses am schärfsten hervortritt, muß stets ein Daktylus sein. Ausnahmen sind in letzterer Beziehung nur zugunsten der rhythmischen Malerei gestattet, und man nennt hierbei den Vers, der im fünften Fuß statt des Daktylus einen Spondeus hat, einen spondeischen Hexameter Die Versbetonung fällt stets auf die erste Silbe des Daktylus, Spondeus oder Trochäus, woraus sich folgendes Schema ergibt:

Hexameter (Schema).png



Der Hexameter, gefolgt vom Pentameter, bildet das Distichon.