Hinter Haremsgittern

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FILM

Hinter Haremsgittern.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Hinter Haremsgittern
Originaltitel: La cancion de aixa
Produktionsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 96 min Minuten
Sprache: spanisch
Filmproduktion: Hispano Film Produktion Johann W.Ther
IMDb: deueng
Stab
Regie: Florian Rey
Drehbuch: Manuel Gongora
Musik: Werner Eisbrenner
Dialogregie: Bruno Hartwich
Dialogbuch: Richard Busch
Kamera: Hans Scheib,
Karl Puth
Schnitt: Willy Zeyn jun.
Besetzung
Darsteller
(Synchronstimme)
Rolle
Imperio Argentina Aixca, eine Kabarettsängerin
Pedro Barreto
(C.W. Burg)
José, ihr Oheim und Vormund
Ricardo Meino
(Harry Giese)
Hamed, ein vornehmer junger Kabyle
Nicolas D. Perchinot
(Hanns Eggerth)
Kaid Amar, sein Vater
Manuel Luna
(Siegfried Schürenberg)
Abslam, Hauptmann im spanischen Freikorps
Maria Paz Satorres Zohira, seine Schwester

Hinter Haremsgittern – Das Abenteuer einer schönen Frau in Marokko (spa. La cancion de aixa) ist eine spanisch-deutsche Filmproduktion aus dem Jahre 1935.

Die Außenaufnahmen wurden in Spanisch-Marokko gemacht.

Die Uraufführung fand am 1. Mai 1935 in Spanien statt und in Deutschland erst am 16. Juli 1940.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Aixa, eine schöne Maurenmaid, singt allabendlich im „Trocadero", dem größten Kabarett von Tetuan, der Hauptstadt Spanisch-Marokkos. Im Gegensatz zu den anderen „Moras“, - berufsmäßigen Chansonetten und Tänzerinnen hat Aixa durch ihren Oheim eine europäische Erziehung und eine sorgfältige Ausbildung als Sängerin erhalten. Hamed ein vornehmer junger Kabyle, hat ihre Zuneigung errungen. Das einfache, strenge Landleben seines Stammes langweilt ihn. Sooft es ihm möglich ist, kommt er nach Tetuan unter dem Vorwand, die Ernten seiner väterlichen Felder zu verkaufen.

Bei einem dieser Besuche trifft er in der Bar mit seinem Vetter Abslam zuammen. Abslam ist Soldat. Im spanischen Freikorps bis zum Capitano (Hauptmann) aufgerückt, zieht er nur ungern die Uniform aus, um seinen Vater in der Bewirtschaftung des Landes und bei seinen Dienstgeschäften zu unterstützen. Zwischen den beiden Familien herrscht jahrhundertealte Feindschaft. Immer wieder fordern Hameds Leute durch Übergriffe ihre Nachbarn heraus. Hamed wie Abslam kommen überein, miteinander Frieden zu schließen, auch für ihre Familien.

Hamed hat sich für diesen Nachmittag mit Aixa in der Bar verabredet, um ihr mitzuteilen, daß er am nächsten Morgen wieder in die väterliche Kabyle zurück muß. Er macht Abslam, der sich sofort stark für Aixa interessiert, mit ihrem Onkel José bekannt, einem Zauberkünstler, der ebenfalls „Trocadero“ auftritt. Abends im Theater sucht Abslam vergeblich ein Zusammtreffen mit Aixa, während Hamed ihren Onkel überredet gemeinsam mit Aixa auf seine Kabyle hinauszukommen und in der Kuba (Burg) seines Vaters, des Kaid Amar, aufzutreten.

Nach Hause zurückgekehrt, vergißt Hamed über seinen Liebhabereien, seinem Vater Mitteilung von seiner Begegnung mit Abslam zu machen und zu erzählen, daß sie Frieden geschlossen haben. So kommt es, daß Leute aus Amars Kabyle wieder einen Einfall in das Nachbargebiet unternehmen.

Bei der Verfolgung der Täter stürzt Abslams Vater, Si Taibi, vom Pferde und erliegt seinen Verletzung. Die Scheichs seines Stammes rufen Abslam zu seinem Nachfolger als Kaid aus, Abslam nimmt die Wahl an. Seine erste Amtshandlung ist, die alten Stammesfehden zu verbieten. In einem altgekauften, klapprigen Kraftwägelchen fährt José mit Aixa bis zum Grenzbrunnen in der Wüste, von wo Hamed sie heimlich in die väterliche Kahyle geleitet. Ali eine seiner Vertrauten, nimmt die beiden in sein Haus, verrät sie aber am nächsten Tage in einer zornigen Verstimmung an Hameds Vater. Kaid Amar hat inzwischen auch von sich aus Abslam Frieden angeboten. Am Grabe des frommen Pilgers Oul Chifa haben sich der alte und der junge Kaid mit großem Gefolge getroffen und für immer Frieden zwischen ihren Familien geschlossen. Zur Besiegelung des Vertrages soll Hemed die schöne Zohira, Abslams Schwester, zur Frau nehmen.

Hamed weigert sich die ohne sein Wissen getroffene Abmachung anzuerkennen. Er liebt Aixa und ist entschlossen sie zur Seinen zu machen. Sein Vater, erzürnt über Hamedds Ungehorsam, weist Aixa und ihren Onkel sofort aus der Kabyle. Ali selber geleitet die beiden in ihrem klappernden Wagen bis an die Stammesgrenze und überläßt sie dort mitten in der Wüste ihrem Schicksal.

Eine Streife von Abslams Leuten findet den auf halben Wege nach Tetuan mit leerem Benzintank stehengebliebenen Wagen und bringt ihn in Abslams Burg. Abslam erkennt die schöne Künstlerin aus dem „Trocadero“ wieder und gewährt ihr und ihrem Onkel Gastfreundschaft.

Wenige Wochen später hält Kaid Abslam bei José, Aixas Vormund, um ihre Hand an. Die „Mitgift“ - das heißt der Kaufpreis, den der Bewerber nach morgenländischer Sitte für die Braut zu zahlen hat - ist einer Prinzessin würdig. Aixa selbst, die sich in Sehnsucht nach Hamed verzehrt, wird nach orientalischem Brauch überhaupt nicht gefragt. In trostloser Verzweiflung läßt sie sich zur Hochzeit schmücken. Sie legt nicht den Schmuck an, mit dem Abslam sie überhäuft, sondern trägt die Perlen, die Hamed ihr während ihres kurzen Aufenthalts auf seiner Kabyle geschenkt hat. In einer Sänfte wird sie aus dem Frauenhaus nach dem Harem des Kaid gebracht. Da dringt aus dem Garten der Burg ihr Lied: „Nachtigall, lehre mich
Wie man die Liebe besingt —
Die mein Herz zum Weinen bringt—"
an ihr Ohr. Hamed, der von ihrer Hochzeit erfahren hat, gingt es ihr herauf. Als er sie auf der Altane bemerkt, wirft er ihr einen kostbaren Dolch zu mit der stummen Aufforderung, den verhaßten Gatten zu töten.

Auch Abslam hat Hameds Lied gehört. Auf der Suche nach Aixa betritt er die Altane gerade in den Augenblick, da Aixa sich selbst töten will, weil sie sich nicht imstande fühlt, die Waffe gegen Abslam zu zücken. Er verzeiht ihr. „Denkst du, ich bin dir böse. Aixa? Ich liebe dich nur noch mehr. — Bis heute habe ich nur deine Schönheit gesehen, heute Nacht habe ich dein Herz entdeckt. Ich weiß, es gehört einem andern aber eines Tages wird es mir gehören...“ Damit läßt er sie allein, ihre seltsame Hochzeitsnacht ist zu Ende.

Von Eifersucht und Haß gegen Aixas Gatten verzehrt, fordert Hamed seinen Vetter zum Zweikampf. Abslam weigert sich, sich mit ihm zu schießen. Er will als der weitaus bessere Schütze Hameds Leben schonen, um nicht Aixa Schmerz zu bereiten. Am Abend desselben Tages versammeln sich im Gerichtssaal auf Abslams Burg die Scheichs seines Stammes. Sie erheben schwere Anklagen gegen ihrem Kaid. Seit er diese Ungläubige in seinem Harem aufgenommen habe, sei er wie verwandelt. Abslam muß ihren Vorwürfen recht geben. Ehe er sich noch verteidigen kann, wirft ihm Hamed vor aller Öffentlichkeit seinen Handschuh vor die Füße. Abslam weigert sich auch jetzt, mit ihm zu kämpfen. Die Scheichs sind empört: dann wird einer von den Alten mit Hamed fechten! Abslam verbietet es.

Vergeblich wiederholt Hamed draußen schreiend seine Herausforderung. Abslam, für den es ein Leichtes wäre, Hamed im Zweikampf zu töten, kämpft mit sich selbst den schwersten Kampf. Allah will, daß er ihm des höchste Opfer des Mannes bringt: das seines Mutes. Niemand kann des sonst so tapferen Abslams Haltung verstehen. Aixa allein sieht seinen furchtbaren inneren Kampf und weiß, daß er um ihret willen das schwere Opfer aufnimmt. Erschüttert kniet sie vor ihm nieder, küßt seine Hände und flüstert: „Herr ich liebe dich — dieses Opfer bin ich nicht wert!“ Hamed, der sich wuterfüllt Zutritt zu Abslam erzwungen hat, sieht sich besiegt — nicht durch die Waffenkunst des besseren Schützen, sondern durch die Macht des stärkeren Willens. Damit wird auch Abslam wieder Herr seiner Entschlüsse. Aus dem Zwiespalt seiner Empfindungen befreit er mit fester Hand die Zügel des Regiments. „Sag den Scheichs, Ben-Darir — Kaid Abslam regiert wieder!“ Stolz hallt sein Ruf durch die Nacht hinter dem heimwärts reitenden Hamed her.


Anmerkungen

Die Studioaufnahmen wurden 1939 bei der UFA in Berlin gedreht. Der Filmstab bestand zum großen Teil aus Deutschen, gedreht wurde der Film auf spanisch. Der deutsche Vorspann nennt zwar Dialogregisseur und Dialogbuchautor, jedoch kein Synchronstudio und auch keine deutschen Sprecher. Für Siegfried Schürenberg war es für einige Jahre die letzte Synchronrolle.