Hintze, Kurt

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Kurt Gustav Ernst Hintze.jpg

Kurt Gustav Ernst Hintze (Lebensrune.png 8. Oktober 1901 in Fehrbellin; Todesrune.png gefallen 13. November 1944 in Kattowitz) war ein deutscher Freikorpskämpfer der Sturmabteilung „Roßbach“, Mitglied der Schwarzen Reichswehr, Politiker (NSDAP-Nr.: 98.200; seit 1. September 1928) und Mitglied des Reichstages (MdR),[1] Angehöriger der SA sowie Offizier der SS (SS-Nr.: 282.066; seit 1. Juli 1937), Mitglied der Waffen-SS (seit 5. September 1940), SS-Brigadeführer m. d. U. d. (mit der Uniform des) Generalmajors der Polizei[2] sowie SS- und Polizeiführer (SSPF) Kauen und Litauen.

Werdegang

Kurt Hintze (2. v. rechts) mit Kameraden am Bahnhof unterhalb der „Burg Reichenburg“ in der Untersteiermark, heute Burg Rajhenburg bei Brestanica, Slowenien
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Kurt Hintze, der bei der Arbeitsgemeinschaft „Roßbach“, dem Frontbann Ostsee und als Redner der NSFP Erfahrungen gesammel hatte, war ab 1941 Leiter des SS-Ansiedlungsstabes „Altreich-Ostmark“ und des Amtes II (Arbeitseinsatz) im Stabshauptamt des RKFDV in Berlin. Er war für die Umsiedlungspolitik in der Untersteiermark zuständig. Himmler bestand darauf, daß auch die fremdvölkischen Slowenen gerecht behandelt werden und bei einer Umsiedlung einen vollen Ausgleich für den verlorenen Besitz erhalten. SS-Obersturmbannführer Brandt schrieb von der Feldkommandostelle des Persönlichen Stabes „Reichsführer-SS“ am 20. November 1942 an SS-Gruppenführer Greifelt vom Stabshauptamt des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums, Berlin-Halensee:

„Der Reichsführer-SS hat heute in einer Rücksprache mit SS-Brigadeführer Hintze und SS-Sturmbannführer Altena zum Ausdruck gebracht:
a. Die eindeutschungsfähigen Slowenen, die keinen Besitz hatten, sollen im Altreich untergebracht werden.
b. Diejenigen, die Land-, Haus- oder Geschäftsbesitz hatten, sollen genau so wie deutsche Umsiedler behandelt und in Lublin (Stadt und Land) angesiedelt werden, und zwar unter Zuteilung eines ihrem bisherigen Besitz entsprechenden, gleichwertigen Objektes.
Der Reichsführer-SS hat ausdrücklich betont, daß er den Ansatz sämtlicher Slowenen im Westen, und zwar im Elsaß und in Lothringen, auf keinen Fall zulasse. [...]“

Der Chef des Stabshauptamtes des RKFDV SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Ulrich Greifelt sandte am 25. November 1942 an den Höheren SS- und Polizeiführer Ost in Krakov, SS-Obergruppenführer und General der Polizei Friedrich-Wilhelm Krüger, folgendes Schreiben, welches aufzeigt, wie verantwortungsvoll und mitfühlend die SS ihren Auftrag zur Umsiedlung erledigte:

„Der Persönliche Stab teilt mit: Der Reichsführer-SS wünscht, daß die eindeutschungsfähigen Slowenen, die Landbesitz hatten, sehr schnell im Lubliner Bezirk angesiedelt werden. Der Reichsführer-SS legt Wert darauf, daß keine Unruhen unter den Slowenen entstehen. Die Slowenen sollen einen Besitz von dem gleichen Umfang, den sie bisher gehabt haben – oder sogar noch mehr – erhalten und in jeder Richtung anständig behandelt werden. Der Reichsführer-SS erwartet bis zum 15.12.42 Bericht, wieviel Slowenen nach Lublin in Marsch gesetzt worden sind, wie sie sich verteilen und auf welche Besitzgrößen sie eingewiesen werden. Wie Ihnen bekannt ist, treffen 200 slowenische Familien bis zum 1. 12. 42 in Litzmannstadt ein. Unter Bezugnahme auf obiges Schreiben des Persönlichen Stabes bitte ich um Mitteilung, ob in Lublin vor Weihnachten noch mehr slowenische Familien angesiedelt werden können. Ich weise darauf hin, daß diese Slowenen aus festen Arbeitsplätzen und Wohnungen herausgenommen werden müssen. Es würde also dem Sinne des Reichsführer-Befehls widersprechen, wenn ich sie jetzt herausziehe und sie den Winter über im Ansiedlungslager bleiben müßten. Auf jeden Fall bitte ich in Anbetracht der neuen Sachlage sicherzustellen, daß die 200 in Marsch gesetzten slowenischen Familien vor Weihnachten bestens angesiedelt werden.“[3]

Hintze, als Angehöriger des Persönlichen Stabes „Reichsführer-SS“, wurde am 15. September 1944 abkommandiert als Beauftragter des Reichsverteidigungskommissars Oberschlesien beim Festungsbaustab Oberschlesien (Kattowitz), als solcher war er ab dem 9. November 1944 Führer im Stab des SS-Oberabschnitts (SS-OA) „Südost“[4] in Breslau.

Er fiel am 13. November 1944 bei einem alliierten Bombenangriff in Kattowitz. SS-Brigadeführer Walther Schröder wurde am 21. November 1944 (bis Januar 1945) von Himmler zum Nachfolger in Oberschlesien bestimmt. Theodor Wisch war als Nachfolger für die Neubesetzung des Sitzes im Großdeutschen Reichstag vorgesehen, es kam jedoch kriegsbedingt nicht mehr zur Annahme des Mandates.

Traueranzeige der Familie

Chronologie des Krieges

  • 1.10.1937–1.2.1940 Führer des SS-Abschnitts XI (Koblenz), Mitglied der Arbeitskammer des Gaus Koblenz-Trier, Mitglied des Landesbauernrats der Landesbauernschaft Rheinland
  • 2.11.1939–1.2.1940 abkommandiert als SS- und Selbstschutzführer im Generalgouvernement, zugleich SS-Führer für Flüchtlingsaufgaben beim Höheren SS- und Polizeiführer Ost (Krakau)
  • 1.2.1940–1.4.1941 Führer des SS-Abschnitts XXXXI (Thorn)
  • 5.9.1940 zur Waffen-SS einberufen,
  • 5.9.–1.11.1940 Führer der 1. Nachschub-Kolonne der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“
  • 1.11.1940 aus der Waffen-SS verabschiedet und in die Reserve I der Waffen-SS überführt
  • 10.1.–1.4.1941 kommandiert zum Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums (13. 1.1941 Dienstantritt)
  • 21.1.–1.4.1941 Leiter des Ansiedlungsstabes Altreich/Ostmark beim RKF
  • 1.4.1941–8.4.1944 Chef des Amtes II (Arbeitseinsatz) im Stabshauptamt RKF
  • Okt.–Dez. 1941 Leiter der Aussiedlung der Slowenen aus dem Raner-Dreieck
  • 30.1.1942 SS-Brigadeführer
  • 13.11.1943–21.2.1944 abkommandiert als Sonderbeauftragter des RFSS für den Truppenübungsplatz Kurmark bei Lübben
  • 21.2.–8.4.1944 zur Durchführung einer großen Aushebungsaktion in Litauen zum Höheren SS- und Polizeiführer Ostland kommandiert, zeitweise dessen Vertreter
  • 21.2.1944 Berechtigung, die „Achselstücke eines Generalmajors der Polizei zu tragen“
  • 8.4.–15.9.1944 SS-und Polizeiführer in Litauen (Kauen)
  • 15.9.–13.11.1944 abkommandiert als Beauftragter des Reichsverteidigungskommissars Oberschlesien beim Festungsbaustab Oberschlesien (Kattowitz), als solcher Führer im Stab des SS-Oberabschnitts Südost (Breslau) und Verbindungsführer des Höheren SS- und Polizeiführers Südost zu Gauleiter Fritz Bracht, Mitglied der DAF, der NSV und der Deutschen Rettungsgesellschaft Schiffbrüchiger aus Seenot
  • 13.11.1944 bei einem Bombenangriff auf Kattowitz gefallen

Beförderungen (absteigend)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Von Juli 1932 bis November 1933 und von März 1936 bis zu seinem Tod 1944 saß Hintze als Abgeordneter der NSDAP für den Wahlkreis 20 (Köln-Aachen) beziehungsweise den Wahlkreis 4 (Potsdam I) im Reichstag.
  2. Berechtigung, „die Achselstücke eines Generalmajors der Polizei zu tragen“
  3. BA Koblenz, StHA des RKFDV, R 49/968, 1 S.
  4. Die SS-Oberabschnitte (Oa) umfaßten mehrere SS-Abschnitte und unterstanden in der Regel einem Gruppen- oder Obergruppenführer. Eine inoffizielle Alternativbezeichnung war auch Obergruppe, über die die SS 1933 wegen ihres damaligen Mitgliederstandes nicht verfügte und die zwischen 1933 und 1934 mit dem Dienstgrad des Obergruppenführers in der SA bestand. Dem Oberabschnitt entsprach eine Division des Heeres. Nach einer Reorganisation im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurden die 23 Oberabschnitte der SS den regulären deutschen Wehrkreisen der Wehrmacht räumlich angepaßt, so daß beide schließlich übereinstimmten.
  5. 1927 wurde die SA in Berlin als Gausturm „Berlin-Brandenburg“ organisiert: Dieser umfaßte fünf Berliner Standarten mit neunzehn Truppen (später Trupps genannt).