Hofer, Lothar

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Ritterkreuzträger Lothar Hofer, hier in der Uniform als Major der Schutzpolizei

Lothar Mathias Andreas Hofer (Lebensrune.png 18. September 1914 in Rade, Kreis Rendsburg; Todesrune.png 22. Januar 1999 in Lübeck) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, der Schutzpolizei, der Schutzstaffel und der Waffen-SS, zuletzt SS-Sturmbannführer, Major der Schutzpolizei und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie zuletzt Oberst des Bundesgrenzschutzes in der Nachkriegszeit.

Werdegang

Kurzer Lebenslauf

Lothar Hofer aus Rade im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein, Sohn eines Oberzollsekretärs, legte sein Abitur in Hamburg-Altona ab, leistete sechs Monte freiwilligen Arbeitsdienst, trat am 28. Oktober 1935 der Wehrmacht bei und diente drei Jahre beim Artillerie-Regiment 20 des Heeres in Itzehoe (der 20. Infanterie-Division unterstellt), das ab 1937 motorisiert wurde. Hier diente er als Batterieoffizier.

Schutzpolizei

Im Herbst 1938 trat er zur Schutzpolizei Hamburg über, noch vor dem Krieg wurde er an das Kommando der Schutzpolizei Dresden versetzt. Hier wohnte er mit seiner Ehefrau Erika in der Zeunerstraße 25. Seit dem 1. November 1938 war er Mitglied der NSDAP.

Zweiter Weltkrieg

Offiziere der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“, Frühling 1944 an der Ostfront; links außen SS-Hauptsturmführer Lothar Hofer (Führer II. Artillerie-Abteilung), in der Mitte SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Jürgen Wagner (Kommandeur 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“).
Lothar Hofer, Mitglied beim OdR, und seine Gemahlin Erika, Ritterin des Eisernen Kreuzes 2. Klasse; Erika war Krankenschwester an der Kriegsfront. Das Heim der beiden wurde bei der Untat von Dresden zerstört.

Am 1. Oktober 1939 wurde die Polizei-Division (ab 1941 der Waffen-SS unterstellt, ab 1942 Übernahme als SS-Polizei-Division) durch das Hauptamt Ordnungspolizei in Verbindung mit dem WK III auf dem Truppenübungsplatz Wandern aufgestellt. Im Frühjahr 1940 mußte die Polizei-Division das Artillerie-Regiment 300 an das Heer zurückgeben, so daß die Ordnungspolizei am 6. Mai 1940 durch die Artillerie-Schule Jüterbog ein eigenes Regiment aufstellte: das Polizei-Artillerie-Regiment. Lothar Hofer wurde zu diesem Regiment im Mai 1940 als Ausbildungsoffizier kommandiert, das ausgebildete Regiment gelangte am 9. August 1940 mit vier Abteilungen und die Ersatz-Abteilung „Bunzlau“ zur Division.

Seit dem 27. Juni 1941 war Hofer beim Ostfeldzug eingesetzt, zeigte sich vom ersten Tag an als verwegen im Angesicht des Feindes. Zuerst als Vorgeschobener Beobachter, dann als Batteriechef und schließlich Abteilungskommandeur. Aufgrund der Waffen-SS-Unterstellung als SS-Polizei-Artillerie-Regiment erhielt er auch einen dementsprechenden Dienstgrad, im November 1941 wurde er zum SS-Obersturmführer und im Februar 1943, mit seiner Ernennung zum Chef der 11. Batterie/SS-Polizei-Artillerie-Regiment 4, zum SS-Hauptsturmführer befördert.

Am 21. Juli 1944 wurde er zum dritten Mal verwundet, bis zum Ende des Krieges sollten es fünf Verwundungen werden.

Kommandierung zur Waffen-SS

Im Februar 1944 wurde SS-Hauptsturmführer Hofer zur 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“ kommandiert, wo er als Abteilungsführer dem Artillerie-Regiment (Stab II./SS-Artillerie-Regiment 54) zugeteilt wurde. Am 24. Februar 1944 trat er der allgemeinen SS bei, am 9. November 1944 wurde er zum SS-Sturmbannführer befördert und zum Abteilungskommandeur (später I./SS-Artillerie-Regiment 54) ernannt.

Die I. Abteilung führte Hofer in der vierten Kurlandschlacht. Der Gefechtsstand, die B-Stellen und die Feuerstellungen der I./SS-Artillerie-Regiment 54 hielten schwerste Einbrüche des Feindes stand und warf diesen, gemeinsam mit einem Bataillon der 218. Infanterie-Division, zurück. Er mußte hierfür u. a. vom Feinde zurückweichende Pak-Züge aufhalten, sie übernehmen und eine neue Hauptkampflinie aufbauen, die jeden Angriff standhielt und einen deutschen Gegenangriff in der Nacht 26. auf den 27. Januar 1945 ermöglichte. Der Regimentskommandeur Wilhelm Schlüter schrieb in seinem Vorschlag zum Ritterkreuz:

„Die damalige I./SS-Art.Rgt. 54 unter Führung von SS-Sturmbannführer Hofer war in der 4. Kurlandschlacht nördlich und südlich Stalgi in Höhe der Straße Stalgi-Kalwini eingesetzt. Am 23.01.1945 zeichnete sich gegen 07.00 Uhr durch starke Feindbewegungen im Raum nordostwärts Bahnhof Purmsati ein bevorstehender Großangriff ab. Von diesem Zeitpunkt ab bekämpfte die Abteilung während des ganzen Tages durch zusammengefaßte starke Feuerschläge feindliche Ansammlungen und Bereitstellungen. Als der Feind nach äußerst starker Feuervorbereitung um 11.00 Uhr zum Großangriff antrat, gelang ihm nach harten Kämpfen beim linken Nachbarn der I./SS-Art.Rgt. 54 ein tieferer Einbruch. Der von der I./SS-Art.Rgt. 54 beschirmte Raum Bahnhof Purmsati und Abschnitt Pi.Btl. 54 jedoch blieb trotz sechsmal wiederholter Angriffe des Feindes in Stärke von 200 bis 500 Mann fest in eigener Hand. An diesem vollen Abwehrerfolg der durch starke Ausfälle geschwächten Infanterie hatte die I./SS-Art.Rgt. 54 maßgeblichen Anteil. Als in den nächsten Tagen in Folge der hohen Ausfälle der eigenen Infanterie dem Gegner Einbrüche gelangen, erwies sich die I./SS-Art.Rgt. 54 mit ihrem Gef.Stand, B-Stellen und Feuerstellungen unter der wendigen Führung von SS-Sturmbannführer Hofer immer wieder als letzter Halt vor größeren Erfolgen des Gegners. Die Krise im Raum Stalgi erreichte am 4. Tage der Schlacht ihren Höhepunkt, als der Gegner versuchte, die in diesem Abschnitt beherrschende Höhe 42,9 (Ozolinihöhe) mit Panzern und starken Infanteriekräften zunächst frontal und später umfassend zu nehmen. SS-Sturmbannführer Hofer, der mit der B-Stelle 3./SS-Art.Rgt. 54 auf der Höhe 42,9 mit seinem Gef.Stand und den Feuerstellungen der 1. und 2./SS-Art.Rgt. 54 nördlich der Höhe eingesetzt war, erkannte sofort klar die entscheidende Bedeutung dieser Höhe. Aus eigenem Entschluß fing er starke Teile eines nördlich der Höhe eingesetzten Btl. der 218. Infanterie-Division auf, gliederte sie neu und baute mit ihnen und herangezogenen Führern und Unterführern seiner Abteilung, denen er die Führung der aufgefangenen Teile übertrug, eine neue Widerstandslinie, in die sein Abt.Gef.Stand und die Feuerstellungen seiner 1. und 2./SS-Art.Rgt. 54 eingegliedert waren. Auf Hofers Befehl wurde die Verbindung zwischen der B-Stelle 3. Batterie (Ozolinihöhe), Feuerstellung 1. Batterie, Gef.Stand I. Abteilung, Feuerstellung 2. Batterie durch die aufgefangenen Teile hergestellt und diese Linie als neue HKL. aufgebaut, in der besonders die Feuerstellungen und der Abt.Gef.Stand in Folge ihrer ausgezeichnet ausgebauten Nahverteidigungen als feste Stützpunkte sämtliche feindliche Angriffe abschlugen. 2 sich absetzende 8,8 cm Pak-Züge wurden von SS-Sturmbannführer Hofer persönlich angehalten, der Zugführer, ein Leutnant, sofort festgenommen. Im direkten Richten der Geschütze der 1. und 2. Batterie und der 8,8 cm Pak-Geschütze, konnten von den Feuerstellungen aus mehrere feindliche starke Bereitstellungen zusammengeschlagen, feindliche Angriffe, soweit sie über die Bereitstellungen hinaus kamen, zerschlagen werden. Unter der Führung von SS-Sturmbannführer Hofer hielt diese neue HKL. stärksten feindlichen Angriffen stand. SS-Sturmbannführer Hofer verhinderte den vom Gegner angestrebten Durchbruch auf Paplaka, der für die gesamte Kampfführung im Raum SO Libau schwere Folgen gehabt hätte. Auf Grund seiner hohen Verluste stellte der Gegner schließlich seine Angriffe ein. Die von SS-Sturmbannführer Hofer aufgebaute und gehaltene neue HKL. war in der Nacht vom 26. zum 27.01. Basis eines starken eigenen erfolgreichen Gegenangriffes. Hofer trug durch seinen rücksichtslosen persönlichen Einsatz und durch die aus eigenem Entschluß geleitete Kampfhandlung entscheidenden Anteil, daß die im Augenblick einer schwersten Belastung ausgesetzte Front zum Halten gebracht und dadurch das Einreißen einer für den Abschnitt kritisch gewordenen Front verhindert wurde. Ich halte Hofer für seinen hervorragenden Einsatz und seinen erfolgreich geführten Abwehrkampf einer Auszeichnung mit dem Ritterkreuz für durchaus würdig.“

Der Vorschlag wurde am 28. Februar 1945 von Generalleutnant Martin Unrein befürwortet, am 15. März 1945 ging dieser beim Persönlichen Stab RFSS ein.

Endkampf

Grabstätte des Ehepaares Hofer in Lübeck-Travemünde

Im Februar 1945 wurde Hofer Kommandeur der III. Abteilung des SS-Artillerie-Regimentes 54. Als die 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Nederland“ noch im selben Monat zur 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“ (niederländische Nr. 1) erweitert wurde, wurde das Artillerie-Regiment in SS-Artillerie-Regiment 23 umbenannt.

Teile der SS-Division, so auch Hofers Abteilung, konnten nach dem Kessel von Halbe über Berlin zur Elbe durchbrechen, wo sie in westalliierte Kriegsgefangenschaft gerieten.

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft war Hofer Hauslehrer, dann Verlagsmitarbeiter, Lehrabteilungsleiter an einer Polizeischule in Nordrhein-Westfalen und dann 12 Jahre Kommandeur im Bundesgrenzschutz, zuletzt als Oberst.

Tod

Oberst a. D. Lothar Hofer verstarb 1999, seine Erika folgte ihm am 19. Juni 2006. Sie ruhen gemeinsam, wie sie gelebt hatten, auf dem 1597 angelegten Sankt Lorenz-Friedhof in Lübeck-Travemünde.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise