Hymir

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Donar (Thor) und Hymir beim Fang der Midgardschlange

Hymir, auch Hymer oder Hrimnir (deutsche Bedeutung „Der Finstere“) ist ein Frostriese und wird in der Hymiskviða als Tyrs Vater bezeichnet. Er gehört zum Riesengeschlecht der Joten und soll laut Snorra-Edda auch Sohn des Wodan (bzw. nordger. Odin) sein; womöglich ist er eine zum Riesen abgesunkene ältere Gottheit.[1] Hymirs Wohnsitz ist von Asgard aus gesehen „östlich von Eliwagar am Rande des Himmels“.[2]

Mythos

Damit Ägir den Asen ein Festmahl bereiten kann, benötigt er einen riesigen Kessel, um darin genug Bier zu brauen. Tyr schlägt vor, den Kessel des Riesen Hymir, den er als seinen Vater bezeichnet, zu gewinnen. Donar (nordgerm. Thor) und Tyr machen sich daraufhin auf zu Hymirs Hof. Tyrs Großmutter wird als ausgesprochen häßlich (mit 900 Köpfen) beschrieben, seine Mutter jedoch als „goldglänzend“. Sie empfängt die beiden und schließlich kommt auch Hymir heim. Er empfängt die beiden feindselig, läßt aber doch ein Abendmal bereiten, bei dem Donar allein zwei Ochsen verschlingt.

Am nächsten Tag gehen Hymir und Donar Angeln. Dabei fängt Donar die Midgardschlange, die nach einem Schlag auf den Kopf wieder im Meer versinkt (nach einer anderen Version schneidet Hymir aus Angst die Angelschnur durch). Die beiden kehren zurück an Land und Donar trägt das Boot, mitsamt Hymir, zum Hof zurück.

Hymir will den Kessel aber erst hergeben, wenn es Donar gelingt, einen angeblich unzerstörbaren Kelch zu zerstören. Tatsächlich widersteht der Kelch allen Bemühungen Donars, bis ihm Tyrs Mutter den Rat gibt, ihn an Hymirs Kopf zu werfen. Und tatsächlich, Hymirs Kopf allein ist noch härter. Allerdings war der Kessel so schwer, daß es Tyr nicht gelang, ihn zu heben. Erst Donar war stark genug und trug ihn fort. Als eine Schar Riesen Tyr und Donar daraufhin verfolgt, um den Kessel zurückzuholen, erschlägt Donar sie allesamt.

Sonstiges

Anstelle von Hymir ist auch Ymir zu lesen.[3] Ymir ist sonst Name des Urwesens (Urriesen) und eine ganz andere Gestalt, außerdem längst erschlagen, als das Erzählte sich zutrug.[4]

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart (3. Aufl.) 2006. ISBN 978-3-520-36803-4

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl. Seite 411 in: Manfred Stange (Hg.): Die Edda. Götterlieder, Heldenlieder und Spruchweisheiten der Germanen. Vollständige Text-Ausgabe in der Übersetzung von Karl Simrock. 1995. Bechtermünz, Augsburg. ISBN 3860471074
  2. Vgl. Edda: Hymiskvida, Strophe 5 (nach Felix Genzmer (Übers.): Die Edda. Götterdichtung, Spruchweisheit und Heldengesänge der Germanen, Seite 78. Diederichs Gelbe Reihe, München 1997. ISBN 3424013803
  3. Gylfaginning, 48, n. Karl Simrock in: M. Stange: Die Edda. 1995
  4. Vgl.: Grimnirlied, Strophe 38