Hyperboreer

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Von Nordgermanien bis zum Nordpol – die ewige Suche nach Hyperborea; das sagenumwobene Nordreich, der Ursprung der Nordvölker, wird in den Schriften der alten Griechen bis zu denen Nietzsches erwähnt. Es befindet sich angeblich am arktischen Polarkreis, der zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit auf der Landkarte von Gerhard Krämer (Gerhard Mercator) aus dem Jahre 1595 aufgezeigt wird. So wie Platon die ägyptische Legende des versunkenen Kontinents von Atlantis zitiert hatte, erwähnte Herodot die ägyptische Legende vom Kontinent Hyperborea im hohen Norden. Als Eis dieses alte Land zerstört habe, seien seine Bewohner nach Süden ausgewandert. In seinen Schriften von 1679 setzte der schwedische Autor Olaf Rudbeck die Atlantiden mit den Hyperboreern gleich und lokalisierte die Letzteren am Nordpol. Entsprechend mehreren Überlieferungen hat sich Hyperborea in die Inseln „Thule“ und „Ultima Thule“ aufgespaltet, die manchmal mit Island und Grönland gleichgesetzt wurden.

Die Hyperboreer (auch: Hyperboräer; altgr. Hyperbóreos, eigentlich = „der weit hinter dem Nordwind [Boreas] Wohnende“; Adj.: hyperboreisch, hyperboräisch) waren in der Mythologie der alten Griechen ein glückliches Volk im Norden, deren Land, Hyperborea, weder zu Schiff noch zu Lande erreicht werden konnte.[1] Ein „gesegnetes Volk, das weder Alter noch Krankheit kennt und sich mit Tanz, Gesang, Flöte und Leier ganz dem Dienst der Musen hingibt.“ [2] Ihre Sage schließt sich überall an Kultstätten des Apollon an, insbesondere an Delphi und Delos, und zwar erzählt man seit Hesiod meist von einem winterlichen Aufenthalt des Apollon im Hyperboreerlande, das seine eigentliche Heimat ist, und seiner Rückkehr daher im Frühling, sowie von der Ankunft hyperboreischer Gesandtschaften mit Ernteopfern. Dabei wird das Land selbst nach dem äußersten Westen oder Osten, später auch infolge einer Ableitung des Namens von Boreas (griechische Personifikation des winterlichen Nordwinds) nach Norden verlegt, und das Volk wird wie ein Volk der Seligen geschildert, das in ewigem Frieden bei frohen, zu Ehren des Apollon begangenen Opfermahlen sein Leben hinbringt, Krankheit und Alter aber nicht kennt. Das Land der goldhütenden Greifen und der einäugigen Arimaspen ist ihnen benachbart.

Römische Hyperboreer

Die Römischen Hyperboreer waren ein Freundeskreis archäologisch interessierter Personen deutscher Herkunft in der Mitte der 1820er Jahre in Rom. Nach Johann Joachim Winckelmanns (1717–1768) tragischem Tod – er wurde ermordet – waren es die deutschen Freunde August Kestner, Eduard Gerhard, Theodor Panofka und Otto Magnus Stackelberg, die sich 1824 zu den „Römischen Hyperboreern“ zusammenschlossen und den 9. Dezember als „Wickelmann(gedächtnis)tag“ einführten. Darüber hinaus gelten die „Römischen Hyperboreer“ als die Keimzelle des späteren Deutschen Archäologischen Instituts.

Deutsche Hyperboreer

In der deutschen Philosophie nach Nietzsche, Jünger u. a. ist der Hyperboräer ein überlegener, philosophischer Mensch außerhalb des Zeitgeistes, der alles durchschaut resp. begreift, deshalb zuweilen isoliert und abgestempelt wird. Der Hyperboreer[3] symbolisiert Einsamkeit, Erhabenheit und geistige Schönheit, er bekämpft die Verkommenheit der Seele und die Dekadenz der Gesellschaft.

Die Gründe für den allmählichen Zerfall der Menschheit sind allesamt Begleiterscheinungen der derzeit herrschenden Bastardisierungsideologie, neudeutsch Multikulti. Die urgermanischen und germanischen Völker waren als Nachkommen und wiedergeborene Hyperboreer stets die schöpferische Basis der Menschheit.[4]

Nietzsches Hyperboreer

„Wohlan! Das allein sind meine Leser, meine rechten Leser, meine vorherbestimmten Leser: was liegt am Rest? – Der Rest ist bloß die Menschheit. – Man muß der Menschheit überlegen sein durch Kraft, durch Höhe der Seele, – durch Verachtung...
Sehen wir uns in’s Gesicht. Wir sind Hyperboreer – wir wissen gut genug, wie abseits wir leben. ‚Weder zu Lande noch zu Wasser wirst du den Weg zu den Hyperboreern finden‘: das hat schon Pindar von uns gewußt. Jenseits des Nordens, des Eises, des Todes – unser Leben, unser Glück... Wir haben das Glück entdeckt, wir wissen den Weg, wir fanden den Ausgang aus ganzen Jahrtausenden des Labyrinths. Wer fand ihn sonst? – Der moderne Mensch etwa? – ‚Ich weiß nicht aus noch ein; ich bin Alles, was nicht aus noch ein weiß‘ – seufzt der moderne Mensch... An dieser Modernität waren wir krank, – am faulen Frieden, am feigen Compromiß, an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit des modernen Ja und Nein.
Diese Toleranz und largeur (hier: Weite) des Herzens, die Alles ‚verzeiht‘, weil sie Alles »begreift«, ist Scirocco (süd-, südöstlicher Wind; hier: alles Fremde, was aus dem Süden kommt) für uns. Lieber im Eise leben, als unter modernen Tugenden und andern Südwinden!... Wir waren tapfer genug, wir schonten weder uns noch Andere: aber wir wußten lange nicht, wohin mit unsrer Tapferkeit. Wir wurden düster, man hieß uns Fatalisten. Unser Fatum – das war die Fülle, die Spannung, die Stauung der Kräfte. Wir dürsteten nach Blitz und Thaten, wir blieben am fernsten vom Glück der Schwächlinge, von der ‚Ergebung‘... Ein Gewitter war in unsrer Luft, die Natur, die wir sind, verfinsterte sich – denn wir hatten keinen Weg. Formel unsres Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel... [...]
Nichts ist ungesunder, inmitten unsrer ungesunden Modernität, als das christliche Mitleid. Hier Arzt sein, hier unerbittlich sein, hier das Messer führen – das gehört zu uns, das ist unsre Art Menschenliebe, damit sind wir Philosophen, wir Hyperboreer!“[5]

Siehe auch

Literatur

  • Victor K. Wendt: Das Geheimnis der Hyperboreer. Legende, Mythos oder Wirklichkeit?, Sphinx Verlag Basel (1984), ISBN 978-3859143289
  • Ulrich Kronauer / Jaan Undusk: Wir Hyperboreer: Zwei estnische Reflexionen, Lumpeter & Lasel (2012), ISBN 978-3981296181
  • Christopher Sommer: Die geographische Verortung des halbmythischen Volkes der Hyperboreer, Grin (2008)
  • Holger Kalweit: Irrstern über Atlantis, J-K-Fischer (2012), ISBN 978-3941956919

Verweise

Fußnoten

  1. Nach manchen Theorien meint die griechische Mythologie mit den Hyperboreern tatsächliche Bewohner des Erdinnern (z.B. Hohle-Welt-Theorie). Diese kamen einst zu den Menschen auf der Erdoberfläche und brachten ihnen von ihrer überlegenen Kultur. Diese Wissensgaben waren es dann, die als wertvolle Güter von „Stadt zu Stadt” verbreitet worden. Die Hyperboreer werden wegen dieses übermenschlichen Charakters auch mit den Bewohnern von Atlantis in Verbindung gebracht.
  2. Pindar in Pythische Oden 10.27ff
  3. „Hyperboreer“ kann sowohl im Singular als auch im Plural verwendet werden.
  4. Germanische Freunde (GF) aus: Germanen-Magazin, Nr. 17/Lenzing 2002
  5. Friedrich Nietzsche: Der Antichrist, Kapitel 2; Nietzsche begriff den philosophischen, nordischen Hyperboreer als Wahrer eines „versunkenen Geistes“, als Widerständler gegen die „Werte der Dekadenz“, somit als Fundament eines unsichtbaren Deutschlands, das letzte Aufgebot gegen den Weltenbrand.