Identität

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Dieses Wort fand man auf einem Zettel Papier geschrieben in der Tasche Albert Leo Schlageters nach seiner Erschießung durch die Franzosen am 26. Mai 1923.

Identität (von lat. idem, dasselbe) bedeutet Übereinstimmung mit sich selbst. Sie ist für den Menschen insofern ein Problem, als seine seelische Stabilität Identität voraussetzt, seine Identität aber keine Selbstverständlichkeit darstellt, sondern dauernden Wandlungen unterworfen ist. Insofern kann sowohl von Identitätsstörung als auch von der Notwendigkeit einer Identitätsfindung gesprochen werden.

Identität als Übereinstimmung

Zwei Dinge sind identisch, wenn es sich um ein und dasselbe Ding handelt.

Identität von zwei Dingen bedeutet, daß sie dasselbe sind.

Man kann auch von Selbigkeit oder Selbstgleichheit sprechen.

Davon abgeleitet bedeutet die Identität eines Objektes die Gesamtheit der Merkmale, die man ihm nicht nehmen kann, ohne es zu zerstören. Identität im zweiten Sinne kann man als Selbstsein bezeichnen.

Identität als Beziehung: Selbigkeit

Der Begriff wird am Beispiel deutlich: Wenn man sagt, „Der Mann, den ich gestern gesehen habe, ist identisch mit der Person, die vor zwei Tagen mein Fahrrad gestohlen hat“ dann bedeutet dies: es handelt sich um dieselbe Person. Dabei kann es durchaus sein, daß der Mann jetzt einen Hut trägt und seinen Bart abrasiert hat. Diese Merkmale werden als unwesentlich für die Identität bewertet.

Grundlage der Identität ist die Übereinstimmung aller wesentlichen Merkmale.

Wenn man einem Gegenstand oder einer Person wesentliche Merkmale entzieht, dann handelt es sich nicht mehr um denselben Gegenstand oder dieselbe Person. Beispiel: Ein zerstörtes Haus wird mit anderer Raumaufteilung aber gleicher Fassade am gleichen Ort neu errichtet. Es handelt sich um eine Nachahmung, einen Platzhalter oder einen Vertreter des alten Gebäudes. Das Original ging verloren. Die Häuser sind damit nicht identisch.

Identität als Gesamtheit der Merkmale: Das Selbst und das Selbstsein

Als Identität bezeichnet man nicht nur die Beziehung zwischen zwei Objekten der Betrachtung, sondern auch die Gesamtheit der wesentlichen Merkmale eines Objektes, die „sein Selbst“ ausmachen. Diese erlauben es, die Identität festzuellen oder einen Gegenstand zu identifizieren. Die Gesamtheit der wesentlichen Merkmale eines Gegenstandes wird als seine Identität bezeichnet. Identität ist damit eine andere Bezeichnung für Wesen.

Auch hier ist ein Beispiel hilfreich: Die Eigenschaft einer Person, Deutscher zu sein, ist Teil seiner Identität. Ohne alle die Merkmale, die darauf beruhen, daß jemand von Kindesbeinen an in die deutsche Kultur hineingewachsen ist, daß er alle Höhen und Tiefen eines gemeinsamen Schicksals erlebt hat und daraus folgend die Freuden (z.B. Siege im Sport) und Leiden (z.B. Schmähungen, Niederlagen) des eigenen Volkes mitempfindet und durch sein Streben, seine Arbeit und seinen politischen Einsatz an dem Schicksal seines Volkes teilnimmt, wäre diese Person ein anderer Mensch. Sofern die Eigenschaft, einer Nation anzugehören, wesentlich ist, spricht man auch von nationaler Identität.

Sofern ein Mensch (oder ein Volk) seine natürlichen Eigenschaften nicht leben kann, also eine Differenz zwischen der äußeren Erscheinung (erzwungenes Verhalten) und dem eigentlichen Sein besteht, ist das Selbstsein gestört. Als Ziel des Daseins wird die Verwirklichung des Eigenen, bei Heidegger die „Eigentlichkeit“, das „Selbst-Sein“ im Sinne von „mit sich im Einklang sein“ betrachtet. In diesem Zusammenhang bedeutet das Selbstsein auch den Akt der Selbstverwirklichung, eine existenzielle Aufgabe des Menschen.

Artikel aus dem staatspolitischen Handbuch


Quelle Folgender Text stammt aus dem Staatspolitischen Handbuch, Band 1: Begriffe.

Identität bedeutet Übereinstimmung mit sich selbst. Sie ist für den Menschen insofern ein Problem, als seine seelische Stabilität Identität voraussetzt, seine Identität aber keine Selbstverständlichkeit darstellt, sondern dauernden Wandlungen unterworfen ist. Insofern kann sowohl von Identitätsstörung als auch von der Notwendigkeit einer Identitätsfindung gesprochen werden. Wenn nicht von individueller, sondern von kollektiver Identität die Rede ist, zeigen sich im Prinzip ganz ähnliche Probleme wie beim einzelnen. Obwohl jede menschliche Sozialform ein Selbstverständnis braucht, das den Angehörigen sagt, was das »Wir« ausmacht, kann dessen Identität doch kaum als statisch betrachtet werden, sondern unterliegt Veränderungen, die immer aufs neue die Beantwortung der Frage erzwingen, was denn nun die Identität dieses größeren Ganzen ausmacht.

Man hat dieses Problem durch Analogiebildungen zu lösen versucht – beispielsweise den Vergleich der Gemeinschaft mit einem »großen Menschen« –, durch die Annahme eines Kollektivgeistes, der merklich-unmerklich die Einheit trotz aller äußeren Veränderungen über die Zeit hinweg erhält oder durch die Idee einer natürlichen Stabilität. Eine vierte Möglichkeit ist die Betonung des narrativen Elements, was bedeutet, daß wie schon im Fall der einzelnen Person auch die Gruppe ihre Identität dadurch erhält und ausbildet, daß man ihr von den Ursprüngen und vom Schicksal, die identitätsstiftend und -stärkend wirkten, berichtet. Soziale Mythen im Sinne Sorels erfüllen diese Funktion.

Unter dem Eindruck der Entkolonialisierung, die zum sprunghaften Anwachsen der Menge kollektiver – vor allem nationaler Identität führte, und mitbestimmt von der linken Kritik des Konsumismus hat sich in der Nachkriegszeit eine intensive Debatte über politische Identität entwickelt, die erst nach dem Zusammenbruch des Ostblocks zum Erliegen kam. Die dem Bedürfnis nach Identität entgegengesetzte Vorstellung, man könne »kollektive Identität ... heute allenfalls in den formalen Bedingungen verankert sehen, unter denen Identitätsprojektionen erzeugt und verändert werden« (Jürgen Habermas), hat sich aber sowenig als tragfähig erwiesen wie das Konzept von »Identitätskonstruktion« überhaupt.

Das hängt vor allem damit zusammen, daß trotz des offenkundigen Zerfalls tradierter Identität in der westlichen Welt sich dauernd neue Identität bilden. Ein Phänomen, das nicht zuletzt an der fehlenden Integrationskraft der Einwanderungsländer und der fehlenden Integrationsbereitschaft der Einwanderer abzulesen ist. Von den Jugendbanden in den Metropolen bis zur Bildung von ethnischen Brückenköpfen, von der Anziehungskraft des Islamismus bis zur Entstehung aller möglicher Subkulturen handelt es sich um Versuche, ein Empfinden von Entfremdung zu überwinden und sich der eigenen wie der Gruppen- Identität zu vergewissern und das Andere als anders auszumachen, eben weil es anders ist qua »Absenz von Assoziation« (Robert Michels).

Man kann darin auch einen Hinweis auf die feste Disposition des Menschen sehen, die ihn angesichts fehlender objektiver Bindung an eine Gemeinschaft zur Bildung von »Pseudo-Spezies« (Erik H. Erikson) trieb. Daß die Tendenz zu übertriebener Abgrenzung solcher Pseudo-Spezies – in Annahme einer totalen Identität – ebenso schädlich ist wie die vollständige Aufhebung der Scheidelinien, liegt auf der Hand.

Zitate

  • Es mag sein, daß für den Ausbruch aus der traditionellen produktiven Stagnation die atomisierte, individualisierte, regellose Massengesellschaft wesentliche Bedingung war. Aber den wirklichen gesellschaftlichen Bedürfnissen der Menschen ist sie etwas zutiefst Fremdes. Wonach die Menschen wirklich verlangen, ist die Zugehörigkeit zu einer eindeutig bestimmten, abgegrenzten, symbolgestützten Gemeinschaft. Und sie haben außerdem den Wunsch, ihren bestimmten Platz in dieser Gemeinschaft einzunehmen.“ — Ernest Gellner
  • Die Tendenz geht zu einer ethnischen Gemengelage, die nach aller Erfahrung nur in einen Bürgerkrieg oder zu dessen Vermeidung: in eine Diktatur münden kann, zumal wenn das Staatsvolk seine dominante Position gegenüber den zahlreicher werdenden und jüngeren konkurrierenden Ethnien einbüßt. Verschärft wird das Problem durch die massenhafte und flächendeckende Verbreitung einer Ideologie, wonach der Fortbestand des deutschen Volkes nicht wünschenswert sei, ein solches Volk gar nicht existiere, ungeachtet seiner Nichtexistenz aber eine historische Schuld zu büßen habe, und dies bis in alle Ewigkeit, am besten aber dadurch, daß es verschwindet.“ — Manfred Kleine-Hartlage[1]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Manfred Kleine-Hartlage: Ein politisches Minimalprogramm; in: Sezession, Sonderband: Alternativen für Deutschland, Mai 2013, S. 41f., ISSN 1611-5910