Moszkowicz, Imo

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Imo Moszkowicz (Lebensrune.png 27. Juli 1925 in Ahlen, Münsterland; Todesrune.png 11. Januar 2011 in München) war ein jüdischer Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller, der sich zeitweise in der BRD niedergelassen hatte. Er zählte zu den meistbeschäftigten Theater- und Fernseh-Spielleitern der BRD und war unter anderem Regisseur der Pumuckl-Serie für deutsche Kinder.

Werdegang

Imo Moszkowicz wurde am 27. Juli 1925 als Sohn eines jüdischen Schuhmachers in Ahlen/Westfalen geboren.[1] Sein Vater wanderte vor 1938 nach Argentinien aus. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er für die IG Farben in Buna/Monowitz. Dort entdeckte er seine schauspielerische Begabung und trat vor Häftlingen auf.[2] Zu seinem 1997 als Roman erschienenen Buch „Der grauende Morgen“, einer angeblichen Autobiographie, schreibt er:

„Heute weiß ich, daß ich mich auf der Rampe verschloss, mein Herz zumachte. Nichts durfte mich von nun an berühren. Ich versuchte mich schmerzunempfindlich zu machen. Der Sentimentalität befahl ich, sich nicht bemerkbar zu machen, den Tränen ebenfalls.“ Er beschreibt die Szenen auf der Rampe, in den Konzentrationslagern und in der Progromnacht peinlichst genau ohne auch nur ein Detail zu vergessen. (...) Leider hat die zweite Ausgabe mehr Rechtschreibfehler als die Erstausgabe und es wurden auch keine Korrekturen an falschen Eigennamen vorgenommen. Zu seinem Buch sagte er: „Immer lebe ich in diesem Missverständnis, das mich im Umgang mit dem Phantastischen zwingt, stets das Reale darin zu suchen und umgekehrt im Realen, das Phantastische.“ (Imo Moszkowicz, bei seiner Lesung im Kulturgut Haus Nottbeck am 21. und 22 November 2003) [3]

Moszkowicz besuchte die Jüdische Mittelschule in Hamm. Eine Ausbildung absolvierte er an der Dumont-Lindemann Schauspielschule in Düsseldorf.[1]

Wirken

Erste Engagements erhielt Imo Moszkowicz im zerstörten Nachkriegsdeutschland an der Jungen Bühne Warendorf und am Westfalentheater Gütersloh. Anschließend war er Regieassistent bei Gustaf Gründgens am Düsseldorfer Schauspielhaus und bei Fritz Kortner am Berliner Schillertheater.[1] Als Regisseur und Schauspieler wechselte er von dort an die Kammerspiele in Santiago de Chile in Buenos Aires. Zudem inszenierte er am Pro Arte Künstlertheater in São Paulo, das er auch leitete, und am Habimah-National-Theatre in Tel Aviv.

An deutschsprachigen Theatern brachte Imo Moszkowicz insg. über 100 Bühnenaufführungen heraus. Seine Vielseitigkeit dokumentierte er auch als Film- und Fernsehregisseur. Mit über 200 Fernsehfilmen und -serien sowie Spielfilmen zählt er zu den bedeutenden Vertretern des Geschäftsfeldes.

Als Intendant leitete er die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen (1989-1993). Am Salzburger Mozarteum, am Wiener Max-Reinhardt-Seminar und an der Grazer Hochschule für Musik und Darstellende Kunst war er als Gastprofessor tätig.[4]

Familie

Imo Moszkowicz war seit 1956 mit Renate Dadieu verheiratet und hatte zwei Kinder. Sein Sohn Martin Moszkowicz (Lebensrune.png 1958) ist als Filmproduzent tätig und seit 2014 Vorstandsvorsitzender der bedeutenden BRD-Filmproduktionsgesellschaft „Constantin Film AG“. Seine Tochter Daniela Dadieu lebt als Schauspielerin in Wien.

Auszeichnungen

  • 1991 – Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1995 – Bayerischer Fernsehpreis für beste Regie
  • 2002 – Scopus Award der Hebräischen Universität Jerusalem
  • 2003 – Oberbayerischer Kulturpreis
  • 2006 – Ehrenbürgerwürde der Stadt Ahlen
  • 2006 – Ehrenmitglied des BVR Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure

Filmographie (Auszug)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. Internationales Biographisches Archiv 26/2000
  3. vgl.: Jüdische Lebenswege in Westfalen. Ein Schülerprojekt des Gymnasium Petrinum Dorsten
  4. Munzinger-Archiv GmbH, 2000