Ionische Ordnung

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Basis, Kapitell und Gebälk der ionischen Säule:
Basis
1. Plinthe
2. Trochilos (Hohlkehle)
3. Torus (Wulst)
Kapitell
4. Echinus
5. Voluten
6. Abakus (Brett)
Gebälk
7. Architrav, Epistylion (drei Faszien)
8. Ionisches Kyma
9. Zahnschnitt (Geisipodes)
10. Geison (Kranzgesims)
11. Sima (Traufleiste)

Die Ionische Ordnung oder Ionische Säulenordnung zählt in der Architektur zu den antik-griechischen Säulenordnungen. Sie entstand in den griechischen bzw. ionischen Kolonien Kleinasiens und erfuhr ihre vollendete Durchbildung im griechischen Mutterland, von wo sie später fast unverändert auf die Bauweisen der Römer und der Renaissancezeit überging.

Von der älteren dorischen Ordnung unterscheidet sie sich dadurch, daß, während bei letzterer alle einzelnen Glieder zueinander in strengem Abhängigkeitsverhältnis stehen, die einzelnen Teile der ionischen Ordnung eine große Selbständigkeit bekunden. Die Säulen erscheinen schlanker und haben stets einen Fuß. Dieser setzt sich aus Wulst, Hohlkehle und Plinthe in verschiedener Weise zusammen. Der sogenannte attische Säulenfuß besteht stets aus einer Hohlkehle, die sich zwischen zwei Wulsten befindet und sich unmittelbar auf die oberste Stufe des Unterbaues (Stylobat) aufsetzt (siehe untere Fig. 1). Der Schaft zeigt Verjüngung und leise Anschwellung; er hat fast immer 24 Kannelierungen. Das attische Kapitell zeigt eine Abweichung; es ist größer gebildet, besteht aus mehreren Spiralen, die ineinander laufen, und besitzt einen mit Palmettenfries geschmückten Hals. Am Gebälk ist der Architrav (Epistylion) weniger hoch als im dorischen Stil und ist durch drei horizontale Streifen oder Zonen, die nach oben an Höhe zunehmen, gegliedert. Den Abschluss nach oben bildet ein Leistchen mit Herzblatt, Eierstab (Kymation) oder einer Perlschnur (siehe Fig. 2). Der Fries (Thrinkos, Zophoros) ist vollkommen ungegliedert und zeigt oft figürlichen Schmuck in fortlaufender Anordnung. Auch dieser Teil ist mit Perlstab und Kymation nach oben abgeschlossen. Das Kranzgesims (Geison) besteht aus einer nicht zu weit ausladenden Hängeplatte mit Perlstab und Kymation, worüber die karniesförmige Sima bekrönend abschließt, oft mit Anthemien geschmückt und mit Wasserspeiern versehen. Die Wassernase ist an der Untersicht der Hängeplatte in deutlicher Unterschneidung angebracht. An manchen Gesimsen war die Hängeplatte durch einen Zahnschnitt unterstützt.

Verweise