Attali, Jacques

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Jacques Attali

Jacques Attali (Lebensrune.png 1. November 1943 in Algier) ist ein in Frankreich lebender jüdischer Wirtschaftswissenschaftler, Autor und hoher Beamter. Er war langjähriger Berater des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand.

Werdegang

Jacques Attalis Vater Simon betrieb in Algier eine Parfümerie. Vor der Unabhängigkeit Algeriens zog er 1957 mit seiner Familie als Pied-noir nach Paris um. Attali hat einen Zwillingsbruder, Bernard, von 1988 bis 1993 Vorstandsvorsitzender der Luftlinie Air France.[1] Beide Brüder besuchten das Lycée Janson de Sailly und waren Schulfreunde der französischen Politiker Jean-Louis Bianco und Laurent Fabius. Attali machte 1968 ein Praktikum an der École nationale d’administration in Nièvre. Jacques Attali galt seit den 1970er Jahren als enger Freund und Berater des französischen Sozialistenführers und späteren Staatspräsidenten François Mitterrand.[2]

Er trat zunächst als Schriftsteller in Erscheinung. 1991 wurde er Chef der im Jahr zuvor gegründeten „Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“ — „der ersten paneuropäischen Institution“, wie er das Bankhaus charakterisierte. Bei 40 Mitgliedsstaaten wird die Bank, die der ökonomischen Entwicklung der einstigen Ostblockländer dienen soll und in London sitzt, zu annähernd 10 Prozent von der Bundesrepublik Deutschland finanziert. Nach einer Reihe von Skandalen mußte Attali 1993 zurücktreten. Die „Financial Times“ berechnete, die Bank habe unter seiner Führung doppelt so viel an Spesen verursacht wie an Krediten für die reformbedürftige Wirtschaft in Osteuropa ausgezahlt. Das „EG-Magazin“ schrieb:

„Bankchef Attali verbrauchte allein 1,5 Millionen DM, um im Privatjet seine armen Kunden in Osteuropa zu besuchen. Fast 2 Millionen verschlang die Erneuerung des Marmors in der Empfangshalle des Bankpalastes.”[2]

1994 gründete er eine „Finanzierungsgesellschaft“ in Paris; 2001 geriet er wegen Verbindungen zum Waffenhändler Falcone in die Schlagzeilen.

Der Autor

Attali hat bislang mehr als dreißig Bücher geschrieben, darunter Essays, Romane, historische Abhandlungen und Biographien (Karl Marx, François Mitterrand). Er verfaßte auch Theaterstücke und Erzählungen für Kinder und arbeitet als Kolumnist für das Magazin L’Express.

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 33/2008
  2. 2,0 2,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9