Jagnobische Sprache

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Jagnobisch (auch Jaghnobisch, Eigenbezeichnung yanobī́ zivók bzw. яғнобӣ зивок) ist eine ostiranische Sprache aus der Familie der indogermanischen Sprachen. Seit ihrer „Entdeckung“ durch westliche Sprachwissenschaftler im auslaufenden 19. Jahrhundert beschäftigten sich mannigfaltige Arbeiten mit dem Jaghnobischen, da es als Überbleibsel der im ersten Jahrtausend n. d. Z. gesprochenen sogdischen Sprache, die eine lingua franca in Zentralasien und Teilen der Seidenstraße bildete, gilt.

Verbreitungsgebiet

Die Sprache ist nach ihrem ehemaligen Hauptverbreitungsgebiet, dem Jaghnob-Tale in Tadschikistan, benannt. Von den insgesamt 12.000 Sprechern leben dort aber nur mehr mehrere Hundert Jagnoben, nachdem die Sowjetunion in den 1970er Jahren die Einheimischen nach Zafarobod im trockenen und heißen Flachland Nordtadschikistans zwangsumsiedeln ließ. Ein Bruchteil kehrte nach dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus wieder in seine angestammte Heimat zurück. Ungefähr 6.000 Jagnoben leben heute in Zafarobod und bedienen sich nach wie vor ihrer Sprache, die jedoch vom Tadschikischen bedrängt wird. Weitere Dörfer finden sich auf dem Wege vom Jagnobtal Richtung Süden nach Duschanbe, z. B. Zumand, wo 600 Menschen jagnobisch reden.

Schrifttum

  • Drei Erzählungen auf Yaɣnābī von Heinrich F. J. Junker. Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, Heidelberg 1914
  • Arische Forschungen. Yaghnōbī Studien I. Die sprachgeographische Gliederung des Yaghnōb-Tales. von Heinrich F. J. Junker. Mit vier Karten. Des. XLI Bandes der Abhandlungen der Philologisch-Historischen Klasse des Sächsischen Akademie der Wissenschaften Nr. II. Verlag von S. Hirzel in Leipzig 1930