Jansa-Plan

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Der Jansa-Plan oder auch Fall DR (=Deutsches Reich) wurde 1936 bis 1938 vom österreichischen Bundesheer entwickelt, um einen Einmarsch der deutschen Wehrmacht zu behindern.

Fall DR

Federführend war Alfred Jansa, der ab dem 1. April 1936 Chef der III. Sektion, der Operationsabteilung, im Bundesministerium für Landesverteidigung wurde. Ziel war, die deutsche Wehrmacht so lange hinzuhalten, bis England, Frankreich, Italien, Polen oder die Tschecho-Slowakei zu Hilfe kämen. Schon zuvor wurden die Fälle I, S, U und T gegen Italien, Jugoslawien, Ungarn und die Tschecho-Slowakei erstellt. Ein Plan gegen das Deutsche Reich war bis Jansas Antritt verboten worden. Der eigene Nachrichtendienst klärte dafür die deutsche Gefechtsordnung auf. Es ist anzunehmen, daß ihnen dabei auch fremde Nachrichtendienste halfen. So bekam die tschecho-slowakische Aufklärung die Friedensgliederung der Wehrmacht sehr genau mit, indem sie Heiratsanzeigen von Offizieren auswerteten. Die Offiziere erwähnten darin generell ihren Dienstrang, den Standort und die Einheit mit dem entsprechenden Kürzel.

Dem österreichischen Bundesheer standen 60.000 Mann in sieben Infanteriedivisionen zu je 8.000 Mann, einer Schnellen Division, einer Gebirgsbrigade, Kavallerieregimentern und 5.500 Mann Luftwaffe zur Verfügung. Hinzu kamen 60.000 Mann Milizen in acht Brigaden und die Einplanung der Arbeiterschaft zur Sabotage. Die Westarmee mit der 1., 2., 3. und 5. Division sowie einer Artilleriebrigade sollten am Fluß Traun zwischen Ebelsberg und Lembach in Stellung gehen, um sich kämpfend zum Enns und dann in die Alpen zurückzuziehen. Die 4. und die Schnelle Division wurden bei Linz stationiert. Die 8. Brigade bei Salzburg sollte sich nach Bad Ischl und Strasswalden zur 4. Division zurückziehen. Während die 7. Division den Pass Lueg blockierte, sollte die 6. Division in Tirol den Brennerpaß halten bis vielleicht Italien zu Hilfe käme. Der Miliz fiel die Aufgabe zu, Frontbefestigungen zu unterstützen sowie Brücken, Eisenbahnanlagen und Straßen zu sprengen. Weiter gab es Hoffnung auf zersetzende Unterstützung durch verräterische Wehrmachtsoffiziere. Diese wurden aber vor dem Beitritt Österreichs aus ihren Einheiten genommen.

Literatur

  • Cecil, Jon: What if? Austria 1938. In: World at War. Heft 33. 2013/14. S. 70-73.